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Experimentelle Untersuchungen zur Interaktion zwischen Pkw ...

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74 Kraftschlußbeanspruchung des <strong>Pkw</strong>-Reifens beim ABS-Bremsen<br />

berechnete Längskraft noch etwas größer sein. Außerdem spielt die Massenkraft <strong>zwischen</strong> der<br />

Meßstelle und dem Latsch bei der gemessenen Bremskraft eine Rolle. Nach einer kurzen Zeit<br />

steigt die gemessenen Bremskraft degressiv wie die typische µ-s-Kurve des Reifens, während<br />

die aus dem Bremsmoment berechnete Längskraft im Gegensatz dazu durch die Erhöhung des<br />

Bremsdrucks unvermindert fast linear weiter wächst. Dadurch erhöht sich die Verzögerung des<br />

Rades und die Radgeschwindigkeit nimmt zu. Nach dem Erreichen des maximalen<br />

Kraftschlusses <strong>zwischen</strong> Reifen und Fahrbahn wächst die Differenz <strong>zwischen</strong> beiden Kräften<br />

schnell auf große Werte an, da der Bremsdruck weiter steigt. Diese große Differenz bedeutet<br />

höhere Verzögerung des Rades und dadurch höheren Bremsschlupf. Anschließend wird der<br />

Bremsdruck kurzzeitig gehalten, um den Bremsweg verkürzen zu können, da die<br />

Fahrtgeschwindigkeit noch hoch ist. Daraus folgt, daß der Bremsschlupf hoch wird, z.B. im<br />

gegebenen Beispiel erreicht der maximale berechnete Bremsschlupf den Wert von ca. 23%.<br />

Danach wird der Bremsdruck schnell abgebaut, wobei das Rad beschleunigt wird. Die<br />

Radbeschleunigung bedeutet die Abnahme des Bremsschlupfes. Die aus dem Bremsmoment<br />

berechnete Längskraft verfolgt den Bremsdruckabbau und fällt auch ab, während die gemessene<br />

Bremskraft durch die Radbeschleunigung und die Erhöhung der Radlast zunimmt. Dabei spielen<br />

die Massenkraft und die durch die Abnahme des Bremsmoments freigegebene Energie eine<br />

wichtige Rolle. Dieser Einfluß kann bei der berechneten Kraftschlußbeanspruchung deutlich<br />

gesehen werden, z.B. sie erreicht beim Bremsdruckabbau einen maximalen Wert von 1,3, der<br />

dem dortigen Kraftschluß im Reifenlatsch nicht mehr genau entspricht. Die Schätzung der<br />

Meßfehler wird in Kapitel 5.2.4 diskutiert. Im weiteren Verlauf verfolgt die am Rad gemessene<br />

Bremskraft bzw. die berechnete Kraftschlußbeanspruchung den Betriebszustand des Reifens und<br />

wird bei jeder Änderung des Bremsdruckes <strong>zur</strong> Schwankung geführt, s. Bild 66, Bild 67 und<br />

Bild 68, da der Reifen dabei schwingt, s. Kapitel 5.2.4. Wenn die Differenz <strong>zwischen</strong> den beiden<br />

Kräften einen bestimmten Wert, der einer eingestellten Schwelle der Radverzögerung entspricht,<br />

erreicht, und ein gegebener Bremsschlupf überschritten wird, wird der Bremsdruck ein zweites<br />

Mal abgebaut, s. Bild 68. Die Kraftdifferenz am Anfang des zweiten Bremsdruckabbaus ist<br />

kleiner als beim ersten Bremsdruckabbau und die dadurch verursachte Verzögerung des Rades<br />

wird ebenfalls kleiner. Die weiteren Regelzyklen sind ähnlich wie oben analysiert.

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