KLIMASCHUTZKONZEPT HELGOLAND Integriertes kommunales ...
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Technik- und Umweltconsulting GmbH<br />
Klimaschutzkonzept |<br />
Gemeinde Helgoland<br />
Best-practice Beispiel zur energetischen Gebäudesanierung<br />
Trotz der erschwerten Bedingungen auf Helgoland, gibt es Beispiele für gelungene<br />
energetische Sanierungsmaßnahmen von privaten Wohnhäusern. Freundlicherweise gewährte<br />
Herr Wickidal tiefergehende Einblicke in die Sanierungsmaßnahmen seines Einfamilienhauses.<br />
Sein Reihenendhaus liegt im nördlichen Bereich der ‚Oberland-Siedlung‘. Es wurde 1968<br />
gebaut und hat Nutzfläche von 125,4 m². Somit zählt es als typisches Gebäude der jüngeren<br />
Aufbauphase.<br />
Vor der Sanierung (2008) lag der jährliche Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser bei<br />
rund 15.700 kWh. Das sind ca. 125,2 kWh/m²a. Hier ist zu beachten, dass in den Jahren 2000<br />
und 2002 Dach und Fenster bereits saniert wurden. Das Dach wurde vollständig gedämmt und<br />
es wurden teilweise 2-fach-verglaste Fenster neu eingebaut. Dies hat sich positiv auf den<br />
Energieverbrauch ausgewirkt.<br />
Aus dem Energiebericht, der 2008 für das Gebäude angefertigt wurde, gehen drei Maßnahmen<br />
zur Senkung des Energiebedarfs hervor:<br />
• Fenster und Verglasung - Das Ersetzen alter Fensterrahmen kann die Zugdichtigkeit<br />
erhöhen. Der Einsatz moderner Verglasung verringert den Wärmeabfluss.<br />
• Dämmung der Außenwand - Aus bauphysikalischer Sicht ist die Anbringung einer<br />
Außendämmung (80 mm Stärke) die beste Lösung. Das vorhandene Mauerwerk wird<br />
dadurch mit gedämmt, was zu einer höheren Oberflächentemperatur innen führt. Das<br />
beugt Schimmelbildung vor. Zudem wird die Wohnfläche nicht verkleinert.<br />
• Solarthermieanlage - Solarkollektoren sind eine sinnvolle Ergänzung zur Erwärmung<br />
des Brauchwassers und zur Unterstützung der Heizung. So werden die laufenden<br />
Energiekosten gesenkt. Zudem reicht die Heizkraft einer Solarthermieanlage in den<br />
Sommermonaten meist aus, sodass die reguläre Heizanlage komplett abgeschaltet<br />
werden kann. So können fossile Energieressourcen eingespart werden.<br />
Diese Maßnahmen wurden in drei verschiedenen Sanierungsvarianten betrachtet: Variante A<br />
beinhaltet eine 80-mm-Außendämmung, bei der Variante B kommen der Austausch der<br />
Dachfenster und der Eingangstür hinzu. Für Variante C wird schließlich eine<br />
Solarthermieanlage mit einkalkuliert. Daraus ergeben sich Einsparpotenziale von 23 bis 49<br />
Prozent. Die geschätzten Investitionskosten liegen zwischen 22.000 und 35.000 Euro (Tab. 12).<br />
Der Amortisierungszeitraum hängt stark von Energieverbrauch und –kosten ab, liegt aber<br />
schätzungsweise bei 33 bis 38 Jahren (bei gleichbleibenden Energiekosten).<br />
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