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November 1976

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Nicht nur absolut gesehen, sondern auch relativ ging die Entwicklung<br />

zulasten der kleineren Unternehmen. Gemessen an der Zahl der Unternehmen<br />

und an den Beschäftigten konnten die mittleren Unternehmen<br />

ihre Bedeutung erhöhen. Das Gewicht der größeren Unternehmen (mit<br />

mehr als 1000 Beschäftigten) hat sich dagegen in den meisten der<br />

untersuchten Branchen seit Anfang der siebziger Jahre nicht mehr<br />

erhöht bzw. sogar verringert (vgl. Tabellen A 53 bis A 65 ) • Lediglich<br />

in der Kaffee- und Teeverarbeitung ist die Tendenz zu größeren<br />

Unternehmenseinheiten ungebrochen.<br />

Ein ähnliches Ergebnis erhält man bei Betrachtung der Unternehmen<br />

nach Umsatzgrößenklassen (vgl. Tabellen A 1 bis A 13). Sowohl absolut<br />

als auch relativ (vgl. Tabellen A 66 bis A 78) ist in fast<br />

allen Branchen eine Abnahme der Unternehmenszahl bzw. des Anteils<br />

an den Gesamtunternehmen bei Unternehmen bis unter 5 Mill. DM Umsatz<br />

erkennbar. Gemessen an den Umsatzanteilen mußten im allgemeinen Unternehmen<br />

mit Umsätzen bis unter 50 Mill. DM Einbußen hinnehmen,<br />

während die größeren Unternehmen ihre Anteile erhöhen konnten. Dies<br />

gilt auch für die Unternehmen der höchsten Größenklasse.<br />

Die Gründe dafür, daß vor allem kleinere und zum Teil auch mittlere<br />

Unternehmen den Markt verlassen mußten, dürften weniger konjunktureller<br />

als vielmehr struktureller Art gewesen sein. Billige Importe<br />

(z.B. durch die völlige Liberalisierung des Gemeinsamen Marktes)<br />

verschärften den Konkurrenzdruck vor allem auf kleinere und mittlere<br />

Unternehmen - und zwar sowohl seitens der ausländischen als auch<br />

seitens der inländischen Großunternehmen. Die notwendigen Anpassungsmaßnahmen,<br />

die zum Teil mit erheblichen Investitionen hätten bestritten<br />

werden müssen, wie Schaffung einer quasimonopolistischen Marktstellung<br />

durch bestimmte Gestaltung der Produkte (Trend zur Markenware),<br />

Trend zur modernen und zweckmäßigen Verpackung sowie eine<br />

werbewirksame Distribution der Erzeugnisse überstiegen oftmals den<br />

finanziellen Rahmen kleiner und auch mittlerer Unternehmen. Durch<br />

das Zusammenrücken der Märkte aufgrund verbesserter Transport- und<br />

Lagermöglichkeiten verloren Unternehmen manchmal auch ihre regionale<br />

Vormachtstellung, was, wenn es nicht zur Kooperation mit anderen<br />

Unternehmen, zum Ausscheiden aus dem Markt führte. Schließlich<br />

überschätzten nicht wenige Unternehmen ihre Entwicklungsm6glichkeiten1).<br />

1) Vgl. Müller, Ernährungsindustrie (1973), s. 17 f.

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