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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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Komischerweise war die ganze Familie anwesend (auch ihre verstorbene Mutter). Aber kein<br />

Mensch sah, dass Maria „verletzt“ war. David stellte ihrer Familie die neue Frau an seiner<br />

Seite vor und sagte Maria, dass er sich von ihr schei<strong>de</strong>n lassen wollte.<br />

Maria erkannte in ihrem Alptraum, was ihr Traum-Beobachter ihr für „Prüfungen“ einspielte.<br />

Sie sah, dass sie Loslassen musste und dass „eine Welt einstürzte“, wenn ihr Mann sich einer<br />

an<strong>de</strong>ren Frau zuwandte. Ihre körperlichen Verletzungen taten nicht weh, son<strong>de</strong>rn nur die<br />

„seelischen“ Blutspuren (Egospuren). Maria spürte eine ungeheure Angst in sich aufsteigen<br />

und...<br />

Maria wachte voller Unbehangen auf und sah David ruhig schlafend neben sich liegen. Da ihr<br />

Mann zwar körperlich schlief, aber geistig immer hellwach war (sie hatte öfter das Gefühl, er<br />

stelle sich nur schlafend, um sie zu beobachten), tippte sie ihn kurz an.<br />

Maria wollte David umarmen und stellte mit Entsetzen fest, dass sein Schlafanzug völlig<br />

durchgeschwitzt war. Sie sprach ihn leise darauf an. Er antwortete ihr, dass er es wisse, aber<br />

keine Lust habe sich umzuziehen. Maria stand für David auf, besorgte ihm einen neuen<br />

Schlafanzug und er zog sich um. <strong>Die</strong> bei<strong>de</strong>n legten sich wie<strong>de</strong>r ins Bett und Maria wollte sich<br />

einem neuen Traum widmen, aber die letzte Szene <strong>de</strong>s Alptraumes tauchte immer wie<strong>de</strong>r in<br />

ihrem Kopf auf.<br />

Nun gut, dachte sich Maria. Jetzt versuchen wir doch einmal <strong>de</strong>n Film weiter zu spielen, aber<br />

dann führe ich Regie. Maria holte sich ganz bewusst das letzte Standbild in ihren Kopf und<br />

versuchte ein „Happyend „zu fin<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> erste Filmspur bestand darin, dass Maria sich blutend zum Telefonhörer schleppte und<br />

ein Krankenhaus anrief. Kurze Zeit später trafen Notärzte ein, die sie sofort behan<strong>de</strong>lten. Der<br />

„Traumarzt“ war wütend auf Marias Familie, die lächelnd zuschaute, wie sie winselnd am<br />

Bo<strong>de</strong>n lag. Ein Arzt schaute auf David (<strong>de</strong>r mit seiner neuen „Flamme“ ruhig kuschelnd da<br />

saß und sich sichtlich über die Situation freute) und schrie ihn an, dass er ihn und ihre Familie<br />

wegen „unterlassener Hilfeleistung“ anzeigen wolle.<br />

Nein, schrie Maria auf. Nicht meine Familie. Nur mein Mann trägt die Schuld.<br />

Kleine Rachelüste waren in ihr hochgestiegen, die bewirkten, dass nur er für ihre Notlage<br />

verantwortlich war. David schmunzelte und sagte spontan, dass es ihn nicht interessiere, wenn<br />

man ihn verklagte. Außer<strong>de</strong>m könne man ihn ruhig einsperren, da er auch noch in <strong>de</strong>r<br />

kleinsten Zelle „frei“ wäre. Maria schaute ihren Mann entgeistert an, <strong>de</strong>r sich seiner neuen<br />

Freundin wie<strong>de</strong>r vergnügt zuwandte.<br />

Stopp! schrie Maria ihrem Regisseur zu. <strong>Die</strong>ses En<strong>de</strong> gefällt mir nicht.<br />

Nun gut, dachte sich Maria, jetzt kommt die zweite Variante.<br />

Sie nahm das Standbild in ihrem Alptraum hervor, als sie auf <strong>de</strong>r Krankenbahre lag. Sie<br />

wur<strong>de</strong> ins Krankenhaus gefahren und ein wun<strong>de</strong>rvoller und netter Arzt behan<strong>de</strong>lte sie und sie<br />

verliebten sich.<br />

Stopp! schrie Maria auf. <strong>Die</strong>ses Happyend ist fürchterlich.<br />

Ich will, dass David wie<strong>de</strong>r als Darsteller aufgenommen wird. Außer<strong>de</strong>m konnte sie sich nicht<br />

in irgen<strong>de</strong>inen an<strong>de</strong>ren Mann verlieben, da sie David liebte und er ihr Ehemann war.<br />

102 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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