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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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Als Boris sie einige Zeit später fragte, ob er es doch lesen könne, stimmte sie zu. Sie hatte<br />

zwar große Be<strong>de</strong>nken, dass er es vielleicht missverstehen und sie anschließend nicht mehr<br />

lei<strong>de</strong>n könne, aber da musste sie nun durch ...<br />

Eigentlich störte es Maria, dass all „ihre“ Gedanken einfach durch „Felix“ nie<strong>de</strong>rgeschrieben<br />

wur<strong>de</strong>n und sie keinen Einfluss darauf hatte, was sie in <strong>de</strong>n Computer eintippte. Als David die<br />

Seiten ihres Manuskripts ausdruckte, nahm sie sich die Blätter vom Drucker und schaute kurz,<br />

was dort eigentlich geschrieben stand. Sie wusste ja selber nicht, was da in ihr dachte. Was sie<br />

aber erkannte war, dass sie Erlebnisse aufschrieb, die sie nur einseitig sah. Es war mit<br />

Sicherheit nicht die ganze Wirklichkeit, son<strong>de</strong>rn nur <strong>de</strong>r Teilbereich einer Wahrheit, nämlich<br />

Marias Sichtweise. Ob es sich wirklich einmal so zugetragen hatte, konnte sie niemals<br />

beweisen. Nach<strong>de</strong>m sie einige Zeilen ihres Schriftwerkes gelesen hatte, schämte sie sich aufrichtig.<br />

Aber wofür schämte sie eigentlich? Ja, sie hatte gerichtet und geurteilt!<br />

Nein, das solltest Du so nicht sehen, Maria, mel<strong>de</strong>te sich Felix zu Wort. All das, was ich Dich<br />

habe schreiben lassen, waren Dinge in Deinem Kopf, die wie ein Film an Dir vorüber zogen.<br />

Ich habe Dir die Bil<strong>de</strong>r in Deinen Kopf eingespielt. Ich habe in keinerlei Weise gerichtet,<br />

son<strong>de</strong>rn Du.<br />

All diese Dinge sind nur Gedanken im Hier und Jetzt. Du hast vermeintlich „seinerzeit“ so<br />

empfun<strong>de</strong>n und die Erlebnisse durch mich einfach nie<strong>de</strong>rgeschrieben. Ob es nun richtig o<strong>de</strong>r<br />

falsch war, sollte hier nicht zur Debatte stehen. Du hast in diesem Moment so empfun<strong>de</strong>n und<br />

damit solltest Du Dich zufrie<strong>de</strong>n geben. Es gibt keine Berta und keinen Boris o<strong>de</strong>r all die<br />

an<strong>de</strong>ren Märchengestalten. Es sind nur angebliche „Menschen“ in Deinem Kopf. Ich habe es<br />

Dich doch immer wie<strong>de</strong>r aufschreiben lassen. Alle Dinge sind nur Metaphern und all diese<br />

„Märchengestalten“ sollen Dir etwas sagen. Ich musste in Dein Innerstes vordringen, damit<br />

Du all diesen „geistigen Müll“ aus Deinem Unterbewusstsein löschen kannst. Du kannst aber<br />

nur dann von <strong>de</strong>n Dingen lernen, wenn Du sie verarbeitet und nicht, wenn Du sie verdrängt<br />

hast.<br />

Ja, Du musst zu Dir stehen und Dir offen und ehrlich zugestehen, dass Du all diese Personen<br />

bist. Du bist Berta, Du bist Boris, Richard usw. Hast Du Dich eigentlich einmal gefragt,<br />

warum Du diese Menschen um Dich hast?<br />

WEIL DU VON IHNEN BZW. VON DIR LERNEN SOLLST !<br />

Du musst jetzt einmal ganz ehrlich zu Dir sein. Du bist nicht <strong>de</strong>r Engel an <strong>de</strong>r Seite Deines<br />

Mannes ! Selbst wenn Du immer wie<strong>de</strong>r einmal in die Rolle schlüpfen möchtest, es wird Dir<br />

nie gelingen. Du musst zu Deinen Fehlern stehen. Wie oft dachtest Du, dass Du die Dinge<br />

wertfrei betrachtet hast? Muss ich Dich daran erinnern, was in Deinem Kopf noch nebenbei<br />

ablief? Ich wer<strong>de</strong> Dich immer wie<strong>de</strong>r ermahnen und laut STOPP rufen, wenn Du in Deine<br />

alte Logik verfällst. Wie oft hast Du versucht, die Bil<strong>de</strong>r, die in Deiner „angeblichen<br />

Außenwelt“ abliefen, völlig neutral zu betrachten? Es waren aber immer nur Versuche,<br />

wirklich gelungen ist es Dir selten. Du bist keine weise Frau, son<strong>de</strong>rn noch ein kleines<br />

Mädchen, das versucht, erwachsen zu sein. Das wird Dir nie gelingen, wenn Du Dich nicht so<br />

annimmst, wie Du im „HIER UND JETZT“ bist.<br />

18.06.2001 – 12.00 Uhr<br />

Maria kam vom Einkaufen zurück und setzte sich sofort wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Computer. Sie<br />

erinnerte sich an eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr zurief, dass sie das ganze Manuskript<br />

löschen solle, da sie sich nur in ihrer Vergangenheit aufhängen wür<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 119

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