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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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14.03.2001 – 13.30 Uhr<br />

Wie<strong>de</strong>r einmal mel<strong>de</strong>te sich das Telefon. Maria hatte das Gefühl, dass sich die Menschen<br />

zusammen geschlossen hatten, um heute ihre Probleme loszuwer<strong>de</strong>n. Sie ließ sich heute aber<br />

nicht davon ablenken. Maria vernahm einen Satz von David aus <strong>de</strong>m Hintergrund:<br />

„Du musst Dir selbst bewusst sein, was Du tust.“<br />

<strong>Die</strong>ser Satz klang in ihren Ohren.<br />

Maria dachte darüber nach, ob sie ihren Beobachter taufen lassen sollte. Einen persönlichen<br />

Namen für <strong>de</strong>n intimsten Freund in ihrer Welt, dachte sie.<br />

Maria dachte über Richard nach. Er hatte heute auch schon angerufen, um seine Probleme<br />

abzulassen. Einen Ablass machen, dachte sich Maria. Das Wort klang wie A<strong>de</strong>rlass.<br />

Was ist eigentlich ein A<strong>de</strong>rlass?, fragte ihr Beobachter. Es hat doch etwas mit Blut zu tun.<br />

„Blut steht für Egoismus“, lehrte sie David. Schönes Wortspiel!<br />

Richard hatte David mitgeteilt, dass seine Ehefrau einen Freund habe. Endlich hatte er es<br />

geschafft, dass sich seine tiefsten Be<strong>de</strong>nken erfüllt hatten. Wie lange wollte sich dieser arme<br />

Mensch <strong>de</strong>nn noch quälen? Richard hatte sich oft bei David telefonisch gemel<strong>de</strong>t. David<br />

sprach schon so lange davon, dass er sich nichts erhoffen sollte. Wenn Richard seine Frau<br />

glücklich machen wollte, sollte er sich auch so verhalten. Er sollte sie nicht mehr bedrängen.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r fiel <strong>de</strong>r Satz: Selber <strong>de</strong>nken, selber haben!<br />

Marius rief gestern an. David und Maria waren noch gar nicht lange daheim, da klingelte<br />

schon das Telefon.<br />

Marius war immer noch frustriert, aber er versuchte sich in Ruhe zu halten. David sagte ihm<br />

immer wie<strong>de</strong>r, dass er sich gedul<strong>de</strong>n sollte. Vielleicht war seine ehemalige Freundin doch<br />

nicht richtig für ihn. Er sollte sich doch einfach überraschen lassen, was danach kommt.<br />

Marius verstand die Worte theoretisch, aber er ließ sich noch ein Hintertürchen auf.<br />

„Ja“, sagte Marius, „ich habe mir doch seinerzeit wegen meiner Freundin ein Motorrad<br />

gekauft. Ich habe es noch nicht verkauft“, re<strong>de</strong>te er weiter, „es kann ja sein, dass sie zu mir<br />

zurückkehrt.“<br />

David schüttelte mit <strong>de</strong>m Kopf und been<strong>de</strong>te schnell das Gespräch mit <strong>de</strong>n Worten, dass er<br />

nichts begriffen habe und darüber nach<strong>de</strong>nken sollte.<br />

14.03.2001 – 14.00 Uhr<br />

David ging in die Küche um zu kochen. Er blickte auf <strong>de</strong>m Weg dort hin kurz auf ihren Bildschirm.<br />

„Alles bist Du!“, sagte er und verschwand.<br />

„Hat David dies gesagt o<strong>de</strong>r mein Beobachter?“, fragte sich Maria. Sie konnte nicht unterschei<strong>de</strong>n,<br />

welche Stimme sie vernahm.<br />

Du solltest nicht darüber nachgrübeln, wer jetzt zu Dir spricht, liebe Maria. Du solltest<br />

versuchen, auf <strong>de</strong>n Sinn <strong>de</strong>r Worte zu achten, sagte ihr Beobachter in großer Deutlichkeit.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 69

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