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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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nen im EDV-Bereich. Sie wollte sich schon längst weiterbil<strong>de</strong>n, doch es fehlte ihr bisher an<br />

Ehrgeiz. Es war wie verhext! Immer wenn in ihr Frustrationen und Lebensängste hoch kamen,<br />

geschah nichts. Aber in <strong>de</strong>n Momenten, wo sie gar nicht mehr daran gedacht hatte, wie<strong>de</strong>r<br />

arbeiten zu gehen, mel<strong>de</strong>te sich ihr ehemaliger Arbeitgeber.<br />

„Was soll ich nun tun?“, fragte sie David. „Es wür<strong>de</strong> mir wie<strong>de</strong>r Spaß machen, auf die Arbeit<br />

zu gehen. Aber was soll es mir sagen?“<br />

David hielt sich aus ihrer Sache komplett heraus:<br />

„Mache das, was Du willst“, sagte er, „nicht meine Meinung ist gefragt. Den einzigen Tipp <strong>de</strong>n ich Dir<br />

geben kann ist, dass Du dabei wirkliche Freu<strong>de</strong> empfin<strong>de</strong>n und keinen Gedanken an Geldverdienen<br />

hegen solltest. Sicher ist es vollkommen korrekt, wenn Du für Deine Arbeit entlohnt wirst, aber es<br />

sollte nicht Dein Ziel sein, wie<strong>de</strong>r in die Außenwelt und Materie abzusacken!“<br />

Maria rief am Wochenanfang sofort im Krankenhaus an. „Ja, ich komme gerne!“, hörte sie<br />

sich sagen. Gehaltsfragen blieben bei ihr strikt aus. Nein, <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s wegen wollte sie <strong>de</strong>n Job<br />

nicht, sagte sie sich. Nach<strong>de</strong>m sie ihren Wunsch geäußert hatte, nur als Schreibkraft tätig sein<br />

zu wollen, fragte sie nur nach <strong>de</strong>r Arbeitszeit und Länge <strong>de</strong>s Arbeitsverhältnisses. <strong>Die</strong><br />

Antworten <strong>de</strong>r Krankenhausverwaltung - Halbtagskraft für drei Monate - <strong>de</strong>ckten sich mit<br />

ihren Vorstellungen.<br />

Maria freute sich schon auf ihren ersten Arbeitstag. Vorher musste sie aber noch mit ihrem<br />

Mann eine Vortragsreise antreten, da sie dort auch ihren Zahnarzt wie<strong>de</strong>r traf, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rest<br />

seiner Behandlung abschließen wollte. Nach dieser Reise mel<strong>de</strong>te sie sich sofort wie<strong>de</strong>r im<br />

Krankenhaus, um mitzuteilen, dass sie zurück sei und ihren <strong>Die</strong>nst antreten könne.<br />

Mit freudiger Erwartung setzte sie sich am Tage <strong>de</strong>s <strong>Die</strong>nstbeginns ins Auto und fuhr zu<br />

ihrem neuen (alten) Arbeitsplatz. Nach<strong>de</strong>m sie mit <strong>de</strong>r Verwaltung die Formalitäten erledigt<br />

hatte, ging sie weiter in ihr ehemaliges Büro. Sie trat durch die Tür und stutzte ein wenig.<br />

Sicherlich erkannte Maria ihre ehemaligen Kolleginnen wie<strong>de</strong>r, aber in diesem Moment fühlte<br />

sie sich komplett verloren. Ihre ehemalige Kollegin Renate dachte, Maria habe sie nicht sofort<br />

erkannt und fragte Maria, sie wisse wohl nicht mehr, wer sie sei.<br />

Sofort spulte Maria ihre Erinnerung ab. „Ja, Du hast Dich ein bisschen verän<strong>de</strong>rt, Renate“,<br />

sagte sie.<br />

Maria hoffte, dass sie aus dieser peinlichen Lage wie<strong>de</strong>r herauskommen wür<strong>de</strong>.<br />

Dann ergriff Kollegin Sabine das Wort. „Maria, Du weißt ja noch, wie man die Berichte<br />

schreibt. Du kannst Dich dort hinsetzen und schon einmal anfangen“.<br />

Renate rettete die Situation, nach<strong>de</strong>m sie erkannt hatte, wie verloren sich Maria dort fühlte.<br />

„Ich weiß, Maria, es ist fast 5 Jahre her, seit<strong>de</strong>m Du bei uns warst und außer<strong>de</strong>m warst Du<br />

damals auch nur aushilfsweise bei uns tätig. Ich zeige Dir alles, damit Du Dich wie<strong>de</strong>r<br />

einfin<strong>de</strong>n kannst.“<br />

Durch die Hilfe ihrer Kolleginnen fand sich Maria schnell wie<strong>de</strong>r zurecht. Sie überraschte<br />

ihre Mitmenschen schon immer wie<strong>de</strong>r, da Maria radikal bemerkte, dass sie die vergangene<br />

Zeit komplett ausgelöscht hatte.<br />

Ihre einzige Sorge war jedoch, dass sie all ihr Wissen über die Medizin verloren habe. Sie<br />

setzte sich das erste Mal an <strong>de</strong>n Computer, schaltete das Diktiergerät ein, nahm die besprochene<br />

Kassette, legte sie ein und setzte <strong>de</strong>n Kopfhörer auf.<br />

Maria erschrak! Sie befand sich in einer komplett an<strong>de</strong>ren Welt mit einer komplett an<strong>de</strong>ren<br />

Sprache.<br />

Maria! mel<strong>de</strong>te sich ihre innere Stimme. Du kannst es!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 53

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