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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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Maria konnte sich an eine „ausschlaggeben<strong>de</strong> Situation“ erinnern, in <strong>de</strong>r Jörg ihr nach einem<br />

Diskotheken-Besuch grundlos eine Ohrfeige verpasste. Er entschuldige sich sofort dafür,<br />

machte aber Maria dafür verantwortlich, da sie ihn angeblich eifersüchtig gemacht hätte. In<br />

Maria verän<strong>de</strong>rte sich alles schlagartig. Sie wohnte mittlerweile mit Jörg zusammen und sie<br />

hasste ihn dafür. Was sie aber noch wüten<strong>de</strong>r gemacht hatte, war die Tatsache, dass es für sie<br />

kein Zurück gab. Sie wollte sich wegen dieser Ohrfeige nicht bei ihren Eltern beschweren,<br />

sonst hätte ihre Mutter ihr mit Sicherheit gesagt, dass sie wie<strong>de</strong>r zurückkommen sollte.<br />

(Marias Mutter war von Anfang an gegen diese Beziehung. Sie ließ es sich aber nicht weiter<br />

anmerken). Maria konnte sich nur an die Situation erinnern, als sie ihrer Mutter sagte, dass sie<br />

zu Jörg ziehen wollte. Ihr Mutter weinte laut vor sich hin und versuchte ihr diesen Plan<br />

auszure<strong>de</strong>n. Nach<strong>de</strong>m sie aber erkennen musste, dass ihre Tochter zu stur war, ihr zu glauben,<br />

warf sie Maria ein „Glas“ hinterher. So hatte Maria ihre Mutter noch nie erlebt. Aber nach<br />

diesem Erlebnis sagte sie kein Wort mehr zu <strong>de</strong>r Beziehung zwischen Maria und Jörg.<br />

Nach<strong>de</strong>m die Stimmung zwischen Jörg und ihr nach dieser Ohrfeige immer frostiger wur<strong>de</strong>,<br />

beschloss Maria, sich mit Jörg in einer an<strong>de</strong>ren Stadt eine Wohnung zu nehmen. Marias<br />

Schwiegermutter intrigierte weiterhin und Jörg saß zwischen zwei Stühlen. Sonntags ging er<br />

immer alleine zum Essen zu seiner Mutter. Maria war immer ausgela<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

verän<strong>de</strong>rte sich Jörgs Verhalten insofern, dass er heimlich seine geschie<strong>de</strong>ne Frau wie<strong>de</strong>r<br />

anrief. Da diese aber Skrupel hatte, sich wie<strong>de</strong>r mit ihm einzulassen (sie aber <strong>de</strong>nnoch immer<br />

noch in ihn verliebt war), beschloss Maria, Jörg die Freiheit zu geben. Da er sich noch nicht<br />

von Maria trennen wollte (er aber wie<strong>de</strong>r Kontakt zu seiner Exfrau haben wollte), animierte<br />

ihn Maria, sich ruhig mit dieser Frau zu treffen. (Ob die bei<strong>de</strong>n es jemals getan haben, war<br />

Maria völlig egal, <strong>de</strong>nn sie hatte nur einen Wunsch, ihren Verlobten los zu wer<strong>de</strong>n).<br />

Nach<strong>de</strong>m sich die Lage zuspitzte, zeigte ihr Verlobter Einsicht und die bei<strong>de</strong>n zogen in eine<br />

an<strong>de</strong>re Stadt, um noch einmal die Beziehung zu retten. Es dauerte nicht lange und Jörg wur<strong>de</strong><br />

immer unzufrie<strong>de</strong>ner. Er hielt sich öfter in seinem Heimatort auf und so war Maria sehr oft<br />

alleine. <strong>Die</strong> Situation, die alles verän<strong>de</strong>rte, ließ nicht lange auf sich warten. Eines Abends kam<br />

Jörg leicht angetrunken von seiner Arbeit nach hause. Maria wusste nicht, was er dort erlebt<br />

hatte, aber es dauerte nur Sekun<strong>de</strong>n und schon hatte Jörg sie am Kragen gepackt und<br />

schüttelte sie durch. Maria schrie ihn an, dass er sofort aufhören solle und er setzte sich<br />

weinend neben sie. Aus seinem Mund kam aber keine Reue, son<strong>de</strong>rn Vorwürfe über<br />

Vorwürfe, die er monatelang in sich hineingefresse hatte.<br />

Maria stand mechanisch auf und ging ins Schlafzimmer und schloss die Tür ab. Am nächsten<br />

Morgen war die Stimmung frostiger <strong>de</strong>nn je. <strong>Die</strong>ser Abend hatte alles in Maria zerstört. Sie<br />

empfand keinerlei Zuneigung mehr und sie versuchte mit ihm darüber zu re<strong>de</strong>n, dass sie sich<br />

wohl besser trennen sollten. Aber dieser macho-artige Mann kam weinend zu Maria,<br />

entschuldigte sich vielfach und sagte ihr, dass er sich nicht trennen wolle. Maria hatte ihm<br />

schon bei <strong>de</strong>r ersten Ohrfeige mit Trennung gedroht und ihm immer wie<strong>de</strong>r gesagt, dass so<br />

etwas nie mehr vorkommen dürfe, sonst verließe sie ihn.<br />

Nun gut, Maria verzieh ihm nur in ihrem äußerlichen Verhalten. Nach<strong>de</strong>m sie ihre<br />

aufgesprungene Lippe und die blauen Flecken an Hals und Brust sah, schwor sie Rache. Sie<br />

kochte weiterhin für Jörg, aber mit so einem Wi<strong>de</strong>rwillen, dass sie zum Beispiel die<br />

Lebensmittel bewusst nicht abwusch, ja, sie spuckte auch bei je<strong>de</strong>r Mahlzeit in sein Essen. Da<br />

sie nie mit ihm zusammen aß, spielte es auch keine Rolle. Eine ausschlaggeben<strong>de</strong> Situation<br />

kam einige Tage später. Jörg war seit geraumer Zeit sehr nett zu ihr, aber Maria konnte beim<br />

besten Willen nichts mehr für ihn empfin<strong>de</strong>n. Eines Tages lag er in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne und Maria<br />

betrat <strong>de</strong>n Raum. Ihr Blick fiel auf Jörg und spontan zum Haarfön. Der erste Gedanke war, ob<br />

96 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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