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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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auch nicht durch die „Tür“ gehen (fahren). In einfacher Sprache ausgedrückt, das „Haus“ –<br />

„Innenleben“ war blockiert.<br />

Da die Besucher aus verschie<strong>de</strong>nen Städten kamen, hatten die ersten Gäste die Möglichkeit<br />

noch an <strong>de</strong>r Baustelle herum zu fahren. <strong>Die</strong> junge Frau, die etwa eine halbe Stun<strong>de</strong> später<br />

kam, rief aufgeregt über ihr Handy <strong>de</strong>n Bekannten von David an. Der junge Mann erklärte ihr<br />

<strong>de</strong>n Weg. Er sagte ihr, dass sie einen kleinen Umweg über einen Berg machen müsste, um in<br />

die Wohnung von David zu gelangen. Der junge Mann hieß Joachim und war ein sehr netter<br />

und ehrlicher Mensch. Er brachte eine Bekannte von David mit, sie trug <strong>de</strong>n Namen Regina.<br />

Da die bei<strong>de</strong>n eine große Ruhe in sich trugen und absolutes Vertrauen in David und seine<br />

Lehren hatten, war es für sie kein Problem, an dieser „Baustelle – o<strong>de</strong>r auch Hin<strong>de</strong>rnis“ –<br />

vorbei zu fahren. Nur die junge Frau namens Corinna war in sich noch nicht völlig gereift. Sie<br />

trug noch viel Wollen in sich und konnte somit die Baustelle nicht umfahren, son<strong>de</strong>rn musste<br />

einen Umweg über einen Berg in Kauf nehmen. Corinna machte sich darüber aber keine<br />

Gedanken, da sie an<strong>de</strong>re Dinge im Kopf hatte, die sie mehr interessierten. Maria war schon<br />

darüber erstaunt, was vor ihrem Haus ablief, konnte sich aber diesbezüglich noch keinen<br />

Reim darauf machen. Es war nur so nett anzusehen, dass Corinna und Joachim sich über<br />

Handy (Maria kam ein Gedankenblitz – Handy hat doch auch etwas mit einer Hand zu<br />

tun) unterhielten und Joachim telefonisch Anweisungen gab, wie sie das Hin<strong>de</strong>rnis umfahren<br />

musste. Joachim nahm somit Corinna buchstäblich an die Hand, um sie über einen Umweg<br />

zum Ziel zu bringen.<br />

Am nächsten Tag wur<strong>de</strong> wegen <strong>de</strong>r Baustelle auch noch zwischen 12.00 und 16.00 Uhr das<br />

Wasser abgedreht. Während dieser Stun<strong>de</strong>n stand die Zeit (die es nicht gab) still. Alte<br />

Strukturen <strong>de</strong>r Menschen kamen hoch, die wie ein „Kloß im Hals“ stecken blieben. Nach<strong>de</strong>m<br />

das Wasser (Zeit) wie<strong>de</strong>r aufgedreht wor<strong>de</strong>n war, verän<strong>de</strong>rte sich <strong>de</strong>r Lebensfilm ins<br />

komplette Gegenteil. Alles was vorher in Harmonie, Geduld und Liebe war, än<strong>de</strong>rte sich<br />

schlagartig zur an<strong>de</strong>ren Seite. Durch die stehen gebliebene Zeit konnte nichts mehr fließen<br />

o<strong>de</strong>r sich entwickeln. Es war einfach ein Phänomen, dachte sich Maria. Ich habe noch nie so<br />

klar die Bil<strong>de</strong>r vor mir gesehen, mit all <strong>de</strong>n Zeichen und Wun<strong>de</strong>rn.<br />

Siehst Du Maria, mel<strong>de</strong>te sich Felix zu Wort, alles hat seinen Sinn. Du warst in Deiner Beobachtung<br />

nicht immer aufmerksam. Du musst trainieren (ohne Dir lange <strong>de</strong>n Kopf zu zerbrechen),<br />

viel früher darauf zu kommen, was Dir die Dinge sagen sollen. Aber ich habe<br />

unendliche Geduld mit Dir und ich freue mich, dass Du, wenn auch verspätet, einsichtig und<br />

nicht immer einseitig bist.<br />

Heute morgen (wenn es diesen Zwischenfall jemals gegeben haben sollte) hast Du die<br />

Geschichte, also somit auch Deine Vergangenheit, verän<strong>de</strong>rt. Du hast sie einfach ausgelöscht<br />

und ich habe Dir einen „viel schöneren und einsichtigeren Gedanken“ gegeben. So einfach<br />

ist das Prinzip, das David lehrt.<br />

Maria hatte David darüber informiert, dass sie eine Passage in ihrem Schriftwerk gelöscht<br />

hatte. David lächelte nur und sagte, dass man von alten Gedanken loslassen müsste, dann<br />

kämen automatisch viel schönere Dinge zum Vorschein.<br />

Maria wur<strong>de</strong> von einem unendlichen Glücksgefühl übermannt. „Ja, jetzt kann ich mich auch<br />

genau daran erinnern, dass die ganze Episo<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r das Märchen wie Puzzlestücke zusammen<br />

passen“, rief sie laut vor sich hin.<br />

92 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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