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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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<strong>Schattenfrau</strong> bist? Ich gab Dir doch <strong>de</strong>n Namen in voller Absicht! Hast Du eigentlich einmal<br />

darüber nachgedacht, warum ich Dich so liebevoll nenne? Auch eine <strong>Schattenfrau</strong> hat zwei<br />

Seiten. Aber diesen Sinn verstehst Du jetzt noch nicht. Nun gut, lass uns weiter machen. Du<br />

hast doch jetzt begriffen, dass Du Dich nicht in <strong>de</strong>r Außenwelt beweisen musst o<strong>de</strong>r kannst.<br />

Stimmts?<br />

Ja, nickte Maria, einverstan<strong>de</strong>n!<br />

Also bleibt Dir doch nur eine Möglichkeit. Du musst Deine Innenwelt begreifen und Dich dort<br />

fin<strong>de</strong>n. Im Außen kannst Du Dich noch so abstrampeln, es nützt Dir nichts. Aber Du könntest<br />

Dich mit Deiner Außenwelt auch arrangieren. Was hältst Du davon, wenn Du im Außen die<br />

<strong>Schattenfrau</strong> Davids bleibst, aber Dich im Innern von allen Dingen löst. Keine Angst, David<br />

sollte schon in Deinem Herzen bleiben, aber Du solltest ihn nicht mehr als Besitz ansehen.<br />

Du musst ohne Davids Hilfe Deinen Mann (Geist) stehen. Dein Ehemann kann Dir mit<br />

Sicherheit dabei helfen, aber, liebe Maria, gehen musst Du alleine. Hast Du <strong>de</strong>nn in letzter<br />

Zeit viel an David gedacht? Ich glaube nicht! Du hast mir (Dir) zugehört. Kein David weit<br />

und breit und trotz<strong>de</strong>m Weisheiten, die Dich doch erschau<strong>de</strong>rn ließen.<br />

28.02.2001 – 18.30 Uhr<br />

Schlaftrunken schaltete sich ein spontaner Gedanke in Marias Kopf ein. Oh Gott, uns läuft die<br />

Zeit davon. Ab morgen habe ich für eine bestimmte Zeit keine Möglichkeit mehr, weiter zu<br />

schreiben.<br />

Blödsinn, mel<strong>de</strong>te sich ihr Beobachter. <strong>Die</strong>sen Gedanken lasse ich Dir noch einmal<br />

durchgehen. Du solltest wachsamer wer<strong>de</strong>n, ermahnte er sie trotz allem.<br />

Marias Erinnerungen spielten ihr jetzt einen Streich. Leise spielte sich ihre moralische<br />

Stimme wie<strong>de</strong>r ins Geschehen. Na, Maria, sagte die Moral, da haben wir aber noch ein kleines<br />

Problem. Du möchtest doch sicher darüber re<strong>de</strong>n? Nein, antwortete Maria energisch, dies<br />

bleibt ein Geheimnis. Ich muss mich nicht entblößen. Du und ich wissen doch bei<strong>de</strong>, dass es<br />

noch nicht an <strong>de</strong>r Zeit ist, darüber zu re<strong>de</strong>n.<br />

Der Beobachter schaltete sich dazu. Nein, Maria, Du kannst auch etwas für Dich behalten.<br />

Höre nicht auf die Moral, son<strong>de</strong>rn bleibe immer bei Dir. Du hast in <strong>de</strong>n letzten Tagen schon<br />

viel gelernt. Wir wollen diese ganze Sache auch nicht übertreiben. Du weißt, Du hast noch ein<br />

Problem, aber dies wer<strong>de</strong>n wir irgendwann einmal gemeinsam lösen.<br />

David fragte Maria, ob er ihr Dokument ausdrucken lassen sollte, um es morgen Helene zu<br />

zeigen. Marias Antwort kam spontan. „Nein, David, ich glaube, es ist besser, wenn sie es<br />

nicht liest“, sagte sie betroffen.<br />

Maria dachte jetzt über ihre Antwort nach. Wer sagte eigentlich nein? Ihr Beobachter, ihre<br />

Logik o<strong>de</strong>r ihre Moral? Na, nun mel<strong>de</strong>t Euch doch endlich, rief Maria ihnen lautlos zu. Wer<br />

ist <strong>de</strong>nn von Euch so feige?<br />

Wer hat Angst, dass Du gelobt o<strong>de</strong>r geta<strong>de</strong>lt wirst!, mel<strong>de</strong>te sich <strong>de</strong>r Beobachter. Aus welcher<br />

Motivation heraus hast Du so gehan<strong>de</strong>lt, Maria? Hast Du Angst, dass Helene Dich danach<br />

ablehnt? O<strong>de</strong>r besteht die Angst darin, dass Du Dich offenbarst? Du musst doch vor Helenes<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 57

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