Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Es gab viele Menschen, die sich in Davids Wohnung sehr wohl fühlten und mittlerweile auch<br />
wussten, wo sich Getränke o<strong>de</strong>r Gläser befan<strong>de</strong>n, so dass sich Maria nicht mehr darum kümmern<br />
musste.<br />
Zum Beispiel Clarissa, Boris o<strong>de</strong>r auch Simon halfen Maria immer wie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Hausarbeit.<br />
Offensichtlich gab es auch manche Leute, die das Gefühl hatten, dass David sich gerne hingab.<br />
Schließlich war es ja seine Aufgabe.<br />
Für David waren fast alle Gespräche Arbeit.<br />
Maria dachte darüber nach. Wenn sie z.B. glaubte, sie könne sonntags in die Metzgerei gehen<br />
und <strong>de</strong>r Metzger müsse sich in ihrem Traum hingeben und für seine Kun<strong>de</strong>n da sein, hatte sie<br />
sich geirrt. Auch er hatte Ruhetage und die Kun<strong>de</strong>n mussten sich an seine „Öffnungszeiten“<br />
halten!<br />
Gegen Abend räumte Maria ihren Hausmüll zusammen. Sie sammelte Gläser, Flaschen und<br />
Konserven zusammen und verpackte sie in zwei Plastiktüten. Sie erzählte David, dass sie am<br />
nächsten Tag zum Einkaufen in die Stadt fahren wolle und dabei <strong>de</strong>n Müll entsorgen wer<strong>de</strong>.<br />
Dabei wur<strong>de</strong> ihr bewusst, dass diese Szene wie<strong>de</strong>r einmal zu einem „Murmeltier-Film-Tag“<br />
gehörte.<br />
Sie informierte David immer einen Tag zuvor, bevor sie in die Stadt zum Einkaufen fuhr und<br />
sie fragte ihn dann auch immer, ob er etwas brauche.<br />
David antwortete in aller Regel: “Ich brauche nichts. Wir haben alles da, was wir brauchen.<br />
Maria: „Weißt Du <strong>de</strong>nn schon, was Du morgen kochen möchtest? Dann kann ich sofort die<br />
Lebensmittel mitbringen und muss nicht am nächsten Tag wie<strong>de</strong>r losfahren“.<br />
(David beantwortete nur ganz selten diese Frage).<br />
Aber eine Antwort blieb immer gleich: „Wenn ich satt bin, kann ich nicht ans Essen,<br />
geschweige <strong>de</strong>nn, Kochen <strong>de</strong>nken. Du kannst mich morgen früh noch einmal danach fragen.“<br />
(Nebenbei bemerkt pflegte er auch dann nur sehr selten zu antworten) .<br />
29.06.2001 – 16.55 Uhr<br />
Maria erinnerte sich daran, dass sie heute morgen um 7:15 Uhr von einem Sonnenstrahl<br />
geweckt wor<strong>de</strong>n war. Sie hatte auf ihre Armbanduhr geschaut und 5:15 Uhr abgelesen.<br />
Daraufhin hatte sie sich noch einmal zum Kuscheln zu David umgedreht.<br />
Nach<strong>de</strong>m sie kurz aus <strong>de</strong>m Fenster gesehen hatte und dabei festgestellte, dass es schon sehr<br />
hell war, erschrak sie.<br />
Sie hatte noch einmal auf die Uhr geschaut und wie<strong>de</strong>r 5:15 Uhr gelesen.<br />
Oh Gott ! Irgend etwas stimmt hier nicht, stammelte sie leise vor sich hin. Es kann nicht<br />
draußen hell sein und erst 5:15 Uhr.<br />
Sie hatte dann ein drittes Mal auf die Uhr geschaut und dabei ent<strong>de</strong>ckt, dass es 7:15 Uhr war.<br />
In 15 Minuten wür<strong>de</strong> ihr Wecker klingeln. Sie wusste aber auch sofort, dass sie die morgendlichen<br />
Diskussionen mit David führen musste. Sie kuschelte sich an ihren Mann und gab sich<br />
<strong>de</strong>n letzten 15 Minuten hin, ohne daran zu <strong>de</strong>nken, dass sie gleich wie<strong>de</strong>r versuchte sich zu<br />
rechtfertigten.<br />
172 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1