14.05.2014 Aufrufe

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28.05.2001 – 14.50 Uhr<br />

Vor einer Stun<strong>de</strong> (ja, ja, lieber Felix, es gibt keine Zeit ...) rief das „Geistwesen“ (ich weiß,<br />

die Personen sind nur Gedanken in meinem Kopf ...) Gabriel an, um Bescheid zu sagen, dass<br />

er jetzt losfahre. David, Maria und Gabriel wollten für ungefähr eine Woche Clarissa<br />

besuchen. Gabriel wollte bei ihnen vorbei kommen, damit sie morgen zu dritt fahren konnten.<br />

David nahm das Gespräch entgegen und lachte auf.„Maria, das war Gabriel. Er sagte, dass er<br />

jetzt losfahren wolle und verabschie<strong>de</strong>te sich mit <strong>de</strong>n Worten ‚Bis gleich!’. Daraufhin habe<br />

ich gesagt, wenn er jetzt erst losfahre, solle er sagen, bis später, da er eine ca. fünfstündige<br />

Autofahrt vor sich habe. Daraufhin entgegnete Gabriel, dass es keine Zeit gäbe, also könne er<br />

nur ‚Bis gleich!’ sagen.<br />

Ich habe ihm geantwortet, dass dies die geistreichste Antwort gewesen sei, die er je von sich<br />

gegeben habe.“<br />

28.05.2001 – 15.00 Uhr<br />

Maria stand vor ihrem Stuhl auf und holte sich eine Kleinigkeit zu Essen. Nach<strong>de</strong>m sie<br />

festgestellt hatte, dass sie <strong>de</strong>n ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, kamen sogleich die<br />

„rein logischen Erklärungen“.<br />

„David, ich muss jetzt ein wenig essen, weil ich leichte Kreislaufprobleme habe“, sagte sie.<br />

Im Nachhinein war es natürlich wie<strong>de</strong>r absolutes Geschwätz, was sie da von sich gab, aber sie<br />

hatte keine Chance, die Erklärung zu unterdrücken.<br />

Schon passiert! mel<strong>de</strong>te sich Felix zu Wort. Nun gut, Du hast innerhalb von wenigen Minuten<br />

Dein Geschwätz durchschaut. Also verzeihe ich Dir. Eigentlich solltest Du froh sein, dass Du<br />

Kreislaufprobleme hast. Denn erst dann verlässt Du <strong>de</strong>inen „rotieren<strong>de</strong>n Lebenskreis“. Ich<br />

glaube, darüber hast Du noch nie nachgedacht.<br />

Maria erinnerte sich an Gespräche zwischen ihr und Karin. Sie wun<strong>de</strong>rte sich darüber, dass<br />

sich ihre Schwester zur Zeit so viele Gedanken über ihre Gesundheit machte. Auch plagten sie<br />

insgeheim Gedanken über die Zukunft. Maria musste sich in keinerlei Weise in die<br />

Angelegenheiten ihrer Familie einmischen, da sie mittlerweile erkannt hatte, dass je<strong>de</strong>r sein<br />

Leben so führen musste, wie er es für richtig hielt. Sicherlich hätte Maria missionieren<br />

können, aber dann hätte sie nichts begriffen. Sie machte sich eigentlich nur Gedanken<br />

darüber, wie schwer es sich ihre Schwester machte.<br />

Felix mel<strong>de</strong>te sich zu Wort. Hey Maria, ausgeschlafen? Wie oft muss ich Dir <strong>de</strong>nn noch<br />

sagen, dass Du neutral bleiben sollst. Du musst Dich nicht um eine „angebliche Familie“<br />

kümmern, die nur in Deinem Geist existiert. Leben und leben lassen! Ich weiß, es ist schon<br />

sehr schwer für Dich anzunehmen, dass diese Personen nur Gedanken in Deinem Kopf sind.<br />

Sicherlich haben auch diese Menschen-Gedanken ihre eigene Welt, in <strong>de</strong>r sie leben. Aber<br />

können eigentlich Gedanken in Deinem Kopf lei<strong>de</strong>n?<br />

Wenn Du all diese Menschen als Märchenfiguren ansiehst, könntest Du Dich vielleicht in das<br />

Geschehen hinein-(lei<strong>de</strong>n) -fallen lassen. Aber was nützt es Dir dann? Glaubst Du etwa, dass<br />

sich an <strong>de</strong>r Lage etwas än<strong>de</strong>rt, wenn Du <strong>de</strong>n Schmerz o<strong>de</strong>r das Leid nachvollziehen könntest?<br />

108 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!