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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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Obwohl David ihr doch immer wie<strong>de</strong>r gesagt hatte, dass alles seinen Sinn habe und Krankheit<br />

nur eine Prüfung sei, stürzte das Kartenhaus ihrer eigenen Logik innerhalb weniger Stun<strong>de</strong>n<br />

völlig in sich zusammen. Ja, sie hatte begriffen, dass je<strong>de</strong>r das bekam, was er verdiente, aber<br />

wie sah das bei <strong>de</strong>r eigenen Familie aus? Funkstille im Bewusstsein! <strong>Die</strong>se gemeinen<br />

Gedanken, die sie sich selber dachte, gaben keine Ruhe! – Aber dachte sie eigentlich wirklich<br />

selber? – O<strong>de</strong>r war es nicht vielmehr so, dass ES in ihr dachte ? Was waren „ihre eigenen<br />

Gedanken“ und was dachte sie nur, weil „ES in ihr“ dachte ?<br />

Oh Gott, erst die Mutter und einige Jahre später <strong>de</strong>r Vater? Nein, nicht jetzt! Immer wie<strong>de</strong>r<br />

versuchte sie sich ins „Hier und Jetzt“ zu begeben, doch es gelang ihr nicht. <strong>Die</strong>se Gedanken<br />

waren so hartnäckig! Selbst positives Denken half ihr nichts. Was hatte sie überhaupt von<br />

Davids Worten begriffen? Einfach nichts!! Ja, es war so einfach, diese Dinge nachzuvollziehen,<br />

solange sie nicht selbst betroffen war [sie erkannte: „Das ist wie im ‚Splitter-Balken<br />

Gleichnis’ im Neuen Testament “].<br />

Aber wie sah es aus, wenn sie in diesem Lebensfilm <strong>de</strong>r Drehbuchautor war und sie musste<br />

einen ihrer Darsteller opfern?<br />

<strong>Die</strong>se schmerzliche Rolle wollte und konnte sie nicht übernehmen. Nein, immer wie<strong>de</strong>r wollte<br />

sie über ihr Leben bestimmen, aber eigene Verantwortung zu übernehmen viel ihr schwer. Ja,<br />

was hatte sie wirklich von Davids Worten begriffen?<br />

<strong>Die</strong> Scham brachte sie fast um <strong>de</strong>n Verstand. David war doch ihr Mann und sie wollte mit<br />

ihm <strong>de</strong>n Weg gehen!<br />

Aber schon bei <strong>de</strong>r kleinsten Prüfung kapitulierte Maria! Wie sollte sie ihrem Mann zur Seite<br />

stehen, wenn es ihr an Gottvertrauen fehlte?<br />

Heuchler, Heuchler, Heuchler! - diese Worte schossen ihr immer wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Kopf. Wie<br />

weit ist es <strong>de</strong>nn wirklich mit Deinem Gottvertrauen? Nichts von <strong>de</strong>m hast Du begriffen! schrie<br />

die Stimme in ihrem Kopf. Du hast kein Gottvertrauen, son<strong>de</strong>rn Kopfvertrauen, das Dir<br />

vorgaukelt, dass Du Dich jetzt selbst schuldig fühlen musst. Wo bist Du, wenn es Deinem<br />

Vater schlecht geht? Du sitzt hier in einem Zimmer mit Deiner Erkältung und fühlst Dich<br />

mies, weil Du nicht Deine Familie unterstützt!<br />

Was hätte Maria <strong>de</strong>nn machen sollen?<br />

Ja, zweifellos war die Diagnose nie<strong>de</strong>rschmetternd - aber es stand doch noch nichts fest! Es<br />

war nur eine Szene ihres Lebensfilms und einer <strong>de</strong>r Hauptdarsteller geriet in Bedrängnis Wie<br />

kam dieser Schauspieler wohl aus dieser Situation wie<strong>de</strong>r heraus?<br />

Gott wird es wie<strong>de</strong>r richten, <strong>de</strong>nn Gott lässt keine Fehler zu, da er unfehlbar ist!<br />

Aber was machte Maria? Sie warf Gott vor, sich nicht intensiv genug um ihren Vater<br />

gekümmert zu haben.<br />

Oh, Du Kleingeist Maria!<br />

Sie fühlte sich von Simon und Peter gerichtet, nach<strong>de</strong>m die bei<strong>de</strong>n sie nach <strong>de</strong>m Vortrag<br />

fragten, wie es ihr <strong>de</strong>nn ginge. Ja, sie fühlte sich schlecht, außer<strong>de</strong>m ginge es ihrem Vater<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 15

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