Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich
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⇒ σ 1<br />
σ 2<br />
= q 1<br />
q 2<br />
· R2 2<br />
R 2 1<br />
= R 1<br />
R 2<br />
R 2 2<br />
R 2 1<br />
= R 2<br />
R 1<br />
oder σ 1 R 1 = σ 2 R 2 .<br />
An scharfen Kanten oder Spitzen mit kleinem R ist also σ <strong>und</strong><br />
damit ⃗ E gross. Übersteigt ⃗ E einen Wert von ca. 3 · 10 6 V/m, so<br />
wird die Luft leitend <strong>und</strong> es bildet sich eine Spitzenentladung<br />
aus. Für grössere Ladungen muss man am Leiter Spitzen <strong>und</strong><br />
scharfe Ecken vermeiden.<br />
2.5.2 Influenz<br />
Q=0 - - -<br />
--<br />
+<br />
+ E i =0<br />
- ---<br />
+<br />
+++ +<br />
- - -<br />
--<br />
- ---<br />
+<br />
++++++<br />
+<br />
++++++<br />
Q>0<br />
Die Influenz beruht auf der freien Beweglichkeit der Ladungen<br />
in einem Leiter, d.h. die Trennung von positiver<br />
<strong>und</strong> negativer Ladung eines anfänglich neutralen Leiters.<br />
Bringt man in die Nähe eines ungeladenen Leiters eine Ladung<br />
Q, so wird auf diesem eine Oberflächenladung durch<br />
die Coulombkraft influenziert. Das resultierende Feld der<br />
Ladung Q <strong>und</strong> der Oberflächenladungen ∫ Oberfläche σ dA = 0<br />
muss im Innern des Leiters verschwinden. Durch Erden des<br />
Leiters kann Ladung vom gleichen Vorzeichen wie Q abfliessen.<br />
Der Leiter wird dadurch geladen.<br />
2.5.3 Faradaysches Becherexperiment <strong>und</strong> van de Graaff Generator<br />
+<br />
+<br />
+<br />
- - -<br />
-<br />
-<br />
+ -<br />
+<br />
+ - Q<br />
+ -<br />
- - - - ---<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
Q i<br />
+<br />
Q a<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+ + V + + V + + V<br />
(A) (B) (C) (D)<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
In einem Leiter mit einem<br />
Hohlraum muss die<br />
Ladung auf der äusseren<br />
Oberfläche sitzen <strong>und</strong><br />
der Hohlraum ist feldfrei.<br />
Nach diesem Prinzip arbeitet<br />
der Faradaykäfig<br />
zur Abschirmung<br />
elektrostatischer Felder sowie das Faradaysche Becherexperiment . Bringt man eine geladene<br />
Metallkugel (Ladung Q) ohne Berühren in eine nicht geladene leitende Hohlkugel,<br />
dann zeigt das Elektrometer die Spannung V an (A), durch Influenz werden die sich vorher<br />
kompensierenden positiven <strong>und</strong> negativen Ladungsträger separiert. Beim Herausnehmen<br />
wird wieder V = 0 (B). Beim Berühren des Bechers im Inneren zeigt das Elektrometer<br />
aussen wiederum V (C), auch wenn die Kugel wieder herausgenommen wird, die positiven<br />
Ladungen der Kugel <strong>und</strong> die negativen der Hohlkugel im Inneren haben sich kompensiert.<br />
Die Hohlkugel ist nun mit Q aufgeladen 16 . Der Gauss’sche Satz Gl. (7) mit der Fläche im<br />
Innern des Metalls d.h. ⃗ E = 0 <strong>und</strong> ausserhalb ⃗ E ≠ 0<br />
ergibt:<br />
∮<br />
⃗E · d ⃗ A =<br />
Q innen<br />
ε ◦<br />
= 0 ⇒ Q i = −Q ⇒ Q a = −Q i = Q.<br />
Die Ladung auf der äusseren Oberfläche ist gleich Q. Dieser Vorgang kann mit zunehmender<br />
Spannung V mehrmals wiederholt werden.<br />
16 Eine einfachere Überlegung: Die Ladung +Q der Kugel verteilt sich beim Berühren im Innern der<br />
Hohlkugel auf ihrer äusseren Oberfläche, so dass im Innern ⃗ E = 0 ist, die Kugel ist entladen.<br />
16