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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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eides zusammen hervorgerufen wird. Zur Erklärung des induzierten Feldes E ind brauchen<br />

wir jedoch entweder die Lorentz-Kraft Gl. (40)<br />

⃗E ind = ⃗v × ⃗ B oder das differentielle Gesetz rot ⃗ E ind = ∇ × ⃗ E = − ∂ ⃗ B<br />

∂t .<br />

Betrachtet man hingegen das Faradaysche Induktionsgesetz in Integralform Gl. (60) als<br />

das f<strong>und</strong>amentale Gesetz, können daraus die Beziehung für die Lorentzkraft <strong>und</strong> das<br />

differentielle Faradaysche Gesetz hergeleitet werden.<br />

Wir können zusammenfassend sagen: Die Kraft auf eine Ladung q ist immer durch<br />

⃗F = q ( ⃗ E + ⃗v × ⃗ B)<br />

gegeben, wobei ⃗ E sowohl von elektrischen Ladungen als auch von veränderlichen Magnetfeldern<br />

entsprechend dem Faraday’schen Gesetz Gl. (61) erzeugt werden kann.<br />

Abschliessend sei bemerkt, dass das Faradaysche Induktionsgesetz in Integralform nur<br />

angewandt werden darf, wenn das Material des Leiters gleich bleibt. Wenn der Weg, den<br />

die Ströme nehmen, sich im Material bewegt, versagt das Integralgesetz.<br />

5.2 Anwendungen des Induktionsgesetzes<br />

5.2.1 Der elementare Motor<br />

Diese “Maschine” ist die “Umkehrung” des Generators, infolge der Induktion bewegt sich<br />

ein Leiter. Wir schliessen eine rechteckige Leiterschleife mit der Fläche A = l x <strong>und</strong> dem<br />

Widerstand R an eine Batterie mit der EMK V m an. Die eine<br />

Seite l ist beweglich. Ist B ein homogenes Magnetfeld, das senkrecht<br />

zur Leiteroberfläche A steht, so besagt die 2. Kirchhoffsche<br />

Regel: V m + V m,ind = I R . Dabei ist<br />

⃗B ✻<br />

✄ <br />

V<br />

✁ ✁ m ✁ ✁ ✁ ✁<br />

✁✕✁<br />

✁<br />

l<br />

✁✕ ✲ d⃗ l<br />

✁ ✁ ✁ ✁✁dF<br />

⃗ ✁❡✁<br />

R ✁✁✁☛<br />

❜ ✲ x<br />

V m,ind = − dΦ<br />

dt<br />

Mit der Lorentz-Kraft Gl.(42) auf den beweglichen Leiter l F =<br />

= −B l<br />

dx<br />

dt , also V m − B l dx<br />

dt = I R . (62)<br />

∫ l<br />

0<br />

dF =<br />

∫ l<br />

0<br />

IB dl = IlB<br />

ist die Bewegungsgleichung für die translatorische Bewegung m d2 x<br />

dt 2 = I l B ,<br />

mit m der Masse des beweglichen Leiterstückes. I wird mit Gleichung (62) ersetzt:<br />

Daraus erhält man<br />

m d2 x<br />

dt 2 = l B 1 R (V m − B l dx<br />

dt ) .<br />

d 2 x<br />

dt 2 + l2 B 2<br />

R m · dx<br />

dt = V m l B<br />

R m , resp. dv<br />

dt + l2 B 2<br />

R m v = V m l B<br />

R m .<br />

Dies ist eine inhomogene Differentialgleichung für die Geschwindigkeit v = dx des beweglichen<br />

Leiters l. Mit der Anfangsbedingung v(t = 0) = 0 erhält man als<br />

dt<br />

Lösung<br />

[siehe Anhang C.1 Dgl. Nr.3, 4] v(t) = v ∞ (1 − e −t/τ ) , (63)<br />

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