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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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Der Versuch von Millikan: Zwischen die Platten eines Kondensators werden mit<br />

einem Zerstäuber mikroskopisch kleine Öltröpfchen geblasen. Die durch Reibung<br />

geladenen Tröpfchen erfahren im E-Feld (E = V/d) eine Kraft qE. Der Versuch<br />

wird in zwei Schritten durchgeführt:<br />

V<br />

❝✻ neE<br />

❄mg<br />

• Durch Variation von V wird das Tröpfchen zum Schweben gebracht.<br />

Es gilt dann: qE = mg = qV/d.<br />

• E abschalten. Das Tröpfchen fällt frei. Die sich einstellende konstante<br />

Fallgeschwindigkeit v ∞ beträgt: 6πηav ∞ = mg.<br />

Zwischen m <strong>und</strong> dem Radius a besteht die Beziehung: m = 4π 3 a3 ρ. Aus den drei<br />

Gleichungen folgt: q = 9π d √<br />

2η3 v∞<br />

3<br />

V gρ .<br />

Für sehr kleine Tröpfchen müssen als Folge der Brownschen Bewegung Korrekturen<br />

angebracht werden (siehe Praktikumsversuch). Experimentell bestimmt werden die<br />

Dichte des Öles ρ, die Viskosität η der Luft, die Geschwindigkeit v ∞ des Tröpfchens<br />

ohne E-Feld, der Plattenabstand d <strong>und</strong> die Spannung V , bei der das Tröpfchen<br />

schwebt.<br />

Es ist bemerkenswert ehrlich, dass Millikan in seiner Arbeit [Phil. Mag. J. of Science (London) Vol.6 No.110 1919]<br />

über eine einzige beobachtete 2/3e-Ladung berichtet, wie sie heute für Quarks gefordert wird 20 :<br />

’ ...not agreed with the result of the other observations, and consequently I felt obliged to discard them as it was.<br />

In the third place, I have discarded one uncertain and <strong>und</strong>uplicated observation apparently upon a singly charged<br />

drop, which gave a value of the charge on the drop some 30 per cent lower than the final value of e. With these<br />

exeptions all of the data in our note-books are given below. ... ’<br />

4. Feld <strong>und</strong> Potential des elektrischen Dipols (Vgl. Übung 1, Kap. 2.4.1)<br />

V =<br />

q<br />

4πε ◦<br />

( 1<br />

r +<br />

− 1<br />

r −<br />

)<br />

, V (r ≫ l) ≃ 1<br />

4πε ◦<br />

⃗p · ⃗r<br />

r 3 , ⃗ E = − ⃗ ∇V ≃<br />

3(⃗p · ⃗r)⃗r − r 2 ⃗p<br />

4πε ◦ r 5 .<br />

⃗ + +q<br />

-q l<br />

- r<br />

ϕ r +<br />

r -<br />

Das elektrische Dipolmoment (vgl.<br />

Gl. (20) als ⃗p = q · ⃗l mit ⃗ l dem Abstand<br />

zwischen +q <strong>und</strong> −q.<br />

Monopol: V ∝ 1/r E ∝ 1/r 2<br />

Dipol: V ∝ 1/r 2 E ∝ 1/r 3<br />

Quadrupol: V ∝ 1/r 3 E ∝ 1/r 4<br />

etc.<br />

Beispiele von permanenten<br />

Dipolmomenten<br />

21 p in 10 −30 mAs:<br />

HCl 3.43<br />

CO 0.40<br />

H 2 O 6.2<br />

NH 3 5.0<br />

5. Der Zylinderkondensator besteht aus zwei konzentrischen Zylindern der Länge<br />

l, die gross ist gegenüber den Radien R 1 <strong>und</strong> R 2 . Das Feld ist axialsymmetrisch <strong>und</strong><br />

existiert bis auf Randeffekte nur im Raum zwischen den Zylindern, d.h. E = E(r).<br />

20 Neue Suchen nach freien Quarks mit 2/3 oder -1/3 Ladungen waren bisher alle erfolglos:<br />

Phys.Rev.Letters 38(1977)1011 u. 1255, Phys.Rev.Letters 48(1981)947, Phys.Rev.Letters 51(1983)731,<br />

Phys.Rev.Letters 54(1985)1472, Phys.Letters 153(1985)188, Ann.Rev.Nucl.Part.Sc. 28(1978)327,<br />

Rev.Mod.Phys. 49(1977)717.<br />

21 Veraltete Einheit: 1 Debye = 10 −18 cm 5/2 g 1/2 s −1 = 3.336 · 10 −30 mAs ≃ e · 0.208 Å<br />

20

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