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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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Zwischen dem längs C induzierten elektrischen Feld ⃗ E ind , resp. der induzierten EMK, <strong>und</strong><br />

der zeitlichen Änderung des Flusses besteht der quantitative Zusammenhang<br />

V m,ind<br />

. =<br />

∮<br />

⃗Eind · d⃗r = − dΦ<br />

dt<br />

Faradaysches<br />

Induktionsgesetz<br />

(60)<br />

Zu beachten ist, dass sich der Fluss auf ganz beliebige Art ändern kann: entweder durch<br />

zeitliche Änderung von ⃗ B bei fester Kurve C, oder Form- <strong>und</strong> Lageänderung der Kurve<br />

C bei konstantem ⃗ B, oder beides zusammen. Ferner ist die Flussänderung unabhängig<br />

von der speziellen Form der Fläche (bei vorgegebener Berandung C), da der Fluss eines<br />

⃗B-Feldes durch eine geschlossene Fläche auch dann verschwindet, wenn ⃗ B eine Funktion<br />

der Zeit ist.<br />

Leiter<br />

Wird in die Kurve C ein geschlossener Leiter mit Widerstand R gelegt, so entsteht ein<br />

I ind<br />

→<br />

B n<br />

R<br />

dA →<br />

B →<br />

→ dr →<br />

E ind<br />

induzierter Strom I ind = − 1 R<br />

dΦ<br />

dt = V m,ind<br />

R .<br />

Der induzierte Strom hat eine Richtung, so dass das durch<br />

ihn erzeugte, zusätzliche B-Feld die Änderung des Feldflusses<br />

zu hemmen sucht. Dies ist die Lenz’sche Regel 64 .<br />

Sie folgt aus dem Gesetz der Erhaltung der Energie. Denn der induzierte Strom stellt<br />

einen Energievorrat dar, der aus der mechanischen Energie gewonnen werden muss, die<br />

zur Änderung von Φ notwendig ist.<br />

Das Faraday’sche Induktionsgesetz lässt sich auch in differentieller Form schreiben<br />

[vgl. Gl. (45)]. Dazu wendet man es auf eine rechteckige, geschlossene Kurve C mit den<br />

z<br />

x<br />

→<br />

E x (y)<br />

y<br />

→<br />

xyz<br />

dy<br />

E y (x+dx)<br />

→<br />

B z →<br />

E y (x)<br />

dx<br />

→<br />

E x (y+dy)<br />

Seitenlängen dx <strong>und</strong> dy an. Ist ⃗ B zeitlich variable, so gilt<br />

(E y (x + dx) − E y (x))dy + (E x (y) − E x (y + dy))dx<br />

= − ∂B z<br />

∂t<br />

dxdy . Also gilt<br />

∂E<br />

y<br />

∂x − ∂E x<br />

∂y = −∂B z<br />

∂t<br />

.<br />

Und analog erhält man<br />

∂E z<br />

∂y − ∂E y<br />

∂z = −∂B x<br />

∂t<br />

<strong>und</strong><br />

∂E x<br />

∂z − ∂E z<br />

∂x = −∂B y<br />

∂t<br />

,<br />

zusammengefasst also<br />

rot ⃗ E = ⃗ ∇ × ⃗ E = − ∂ ⃗ B<br />

∂t<br />

Faraday’sches Gesetz<br />

=3. Maxwell Gl.<br />

Das induzierte Feld ist ein Wirbelfeld, es besitzt kein skalares Potential.<br />

Die differentielle Form des Faraday’schen Induktions-Gesetzes stammt von Maxwell.<br />

Sie besagt: “Zeitlich veränderliche ⃗ B-Felder erzeugen ⃗ E-Felder”. Umgekehrt kann man aus<br />

der differentiellen Form des Faradayschen Gesetzes mittels des Satzes von Gauss [Gl. (24)]<br />

wieder das Faradaysche Gesetz in Integralform herleiten, allerdings muss die Kurve C im<br />

Raum fest sein. Also erhalten wir aus dem differentiellen Gesetz das Integralgesetz im Falle<br />

nicht beweglicher Leiter. Anderseits konnten wir für bewegliche Leiter das Integralgesetz<br />

aus der Lorentzkraft herleiten.<br />

Somit haben wir folgende Situation: Das Faradaysche Gesetz in Integralform unterscheidet<br />

nicht, ob die Flussänderung durch bewegte Leiter, veränderliches ⃗ B-Feld oder<br />

64 Lenz, 1834<br />

(61)<br />

66

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