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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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Schliesslich verknüpfen wir die Gleichungen (55) <strong>und</strong> (56) <strong>und</strong> erhalten<br />

⃗B = µ 0 · ( ⃗ H + χ m<br />

⃗ H) = µ0 · (1 + χ m ) ⃗ H .<br />

Setzt man die Permeabilität µ = 1 + χ m , so erhält man ⃗ B = µ0 µ ⃗ H , was wir<br />

oben als Erfahrungstatsache hingestellt hatten.<br />

4.4.3 Die magnetischen Substanzen<br />

Diamagnetische Stoffe<br />

diamagnetische<br />

Stoffe χ m<br />

H 2 , gasförmig -2.3 ·10 −9<br />

H 2 , flüssig -1.8 ·10 −6<br />

H 2 O, gasförmig -0.98 ·10 −9<br />

H 2 O, flüssig -8 ·10 −6<br />

Benzol -8 ·10 −6<br />

Wismut, fest -168 ·10 −6<br />

Gold -29 ·10 −6<br />

Kupfer -10 ·10 −6<br />

Für diese ist µ < 1, das heisst χ m < 0,<br />

sie haben kein permanentes Dipolmoment.<br />

Die induzierten Kreisströme erzeugen eine<br />

Magnetisierung, die dem äusseren ⃗ H-<br />

Feld entgegengesetzt steht. Dieser Effekt<br />

tritt in allen Substanzen auf. Da er jedoch<br />

schwach ist, wird er bei Para- <strong>und</strong> Ferromagneten<br />

überdeckt.<br />

χ m hängt nicht von der Temperatur ab.<br />

Paramagnetische Stoffe<br />

paramagnetische<br />

Stoffe<br />

χ m<br />

O 2 , gasförmig 1.9 ·10 −6<br />

O 2 , flüssig 3400 ·10 −6<br />

Luft 0.37 ·10 −6<br />

FeCl 3 , fest 3758 ·10 −6<br />

CuSO 4 , fest 388 ·10 −6<br />

Chrom 324 ·10 −6<br />

Aluminium 20 ·10 −6<br />

Zinn<br />

2 ·10 −6<br />

Für diese ist µ > 1, also χ m > 0. Diese<br />

Materialien haben ein permanentes magnetisches<br />

Dipolmoment. Die Suszeptibilität<br />

nimmt mit der Temperatur ab χ m ∝ 1 : T<br />

Mit den Boltzmann-Verteilungen für die Einstellung<br />

des Dipolmomentes ⃗m ↑↑ B ⃗ <strong>und</strong> ⃗m ↑↓ B ⃗<br />

ist die Magnetisierung<br />

M = m m<br />

n<br />

3<br />

(<br />

e mmB/kT − e −mmB/kT ) ≃ m 2 m 2nB<br />

3kT<br />

Ferromagnetische Stoffe Bei ihnen ist µ nicht mehr konstant. In sogenannten “magnetisch<br />

weichen” Stoffen ist µ eine Funktion des Magnetfeldes:<br />

B = µ 0 µ(H) H .<br />

In magnetisch harten Stoffen (Permanentmagnete) kann die Magnetisierung unabhängig<br />

von H sein, also auch ohne äusseres Magnetfeld existieren. Ferromagnete zeigen also<br />

eine Ordnung, die durch eine sehr starke Wechselwirkung zwischen den permanenten<br />

Dipolmomenten dieser Substanzen zustande kommt.<br />

Das ferromagnetische Material ist nicht einheitlich magnetisiert, sonden besteht aus<br />

Weiss’schen Domänen 61 , in denen alle atomaren Dipolmomente vollkommen geordnet<br />

61 P. Weiss, 1907. Die Strukturen der Weiss’schen Domänen können mit verschiedenen Methoden sichtbar<br />

gemacht werden:<br />

Magnetpulver (Teilchen von 10 −5 − 10 −6 cm in Suspension) richtet sich im thermischen Gleichgewicht<br />

auf der polierten <strong>und</strong> ausgeglühten Oberfläche aus.<br />

Beim magnetooptischen Kerr-Effekt wird die Polarisationsrichtung des reflektierten Lichtes gedreht<br />

<strong>und</strong> damit werden Weiss’sche Bezirke im Analysator sichtbar.<br />

Der Faraday-Effekt dreht die Polarisationsrichtung bei Durchstrahlung im Magnetfeld [Kap.??].<br />

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