Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich
Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich
Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der genaue Wert ist das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit mal 10 −7 . Damit ist die Proportionalitätskonstante<br />
const. = 8.987552 · 10 9 N m2<br />
Cb 2 .<br />
Setzt man willkürlich (vgl. Fussnote Kap.2.4.) const. = 1<br />
4πε ◦<br />
, dann ist die neue Influenzkonstante<br />
ε ◦ = 8.85418782 · 10 −12 Cb 2 N −1 m −2 <strong>und</strong> das Coulombsche Gesetz lautet<br />
⃗F = 1 · Q1Q 2<br />
4πε ◦ r 2 · ⃗r r = Q 1Q 2 ⃗r<br />
4πε ◦ r 3 (2)<br />
Für die Umrechnung der mechanischen <strong>und</strong> elektrischen Einheiten 4 gilt:<br />
1 Nm=1 J=1 Ws=1 VAs.<br />
Das Coulombsche Gesetz Gl. (2) gilt exakt für Punktladungen <strong>und</strong> für kugelsymmetrische<br />
Ladungsverteilungen, die sich nicht durchdringen, hierbei ist r der Abstand ihrer<br />
Mittelpunkte 5 .<br />
Vergleicht man die Stärke der Gravitationskraft z.B. zweier Protonen mit der Coulombkraft<br />
derselben Protonen, dann erhält man F G<br />
FC<br />
= Γm2 p 4πε◦<br />
= 1.24 ·10 −36 . Damit kann<br />
e 2<br />
für einzelne Teilchen die Gravitation gegenüber der elektromagnetischen Wechselwirkung<br />
vernachlässigt werden; da es jedoch für die Gravitation im Gegensatz zur Coulombkraft<br />
keine Abschirmung gibt, übersteigt die Gravitation bei genügend grossen Massen trotz<br />
ihrer Schwäche jede andere Wechselwirkung <strong>und</strong> kann dann im Exremfall Neutronensterne<br />
<strong>und</strong> schwarze Löcher bilden.<br />
2.2 Das elektrische Feld<br />
Eine Ladungsverteilung Q übt eine Kraft auf die Test-Ladung q aus.<br />
★✥<br />
❜<br />
⃗F<br />
Q q<br />
✧✦ ✒<br />
⃗r<br />
<br />
<br />
✲<br />
Die Kraft kann geschrieben werden als:<br />
⃗ F(⃗r) = q ⃗ E(⃗r)<br />
Das elektrische Feld der Ladungen Q ist unabhängig von<br />
der Testladung q am Ort ⃗r definiert als<br />
⃗E(⃗r) . = ⃗ F(⃗r)/q,<br />
[E] = Kraft<br />
Ladung = N Cb = V m<br />
4 Bemerkung zum cgs-System: Im elektrostatischen cgs-System lautet das Gesetz von Coulomb:<br />
F = q 1q 2<br />
r 2<br />
→ [F] = cm g/s 2 = dyn.<br />
Damit wird die Einheit für q: cm 3/2 g 1/2 s −1 . Es gilt: 1 Cb = 1 As = 10 c cm 3/2 g 1/2 s −1 (c in m/s) =<br />
2.998 · 10 9 esu. Der Nachteil sind gebrochene Exponenten für abgeleitete Grössen.<br />
Im elektromagnetischen cgs-System gilt: 1 Cb = 0.1 cm 1/2 g 1/2 = 0.1 emu.<br />
5 In der Quantenfeldtheorie erhält man ein Potential ∝ 1 r<br />
<strong>und</strong> damit ein Kraftgesetz ∝<br />
1<br />
r 2 für masselose<br />
Austauschteilchen, für die elektromagnetische Wechselwirkung ist dies das Photon. Daher hat auch die<br />
Gravitation mit dem masselosen Graviton bis auf die Konstante dasselbe Kraftgesetz. Die heutige Grenze<br />
der Photonenmasse ist m γ < 3·10 −27 eV/c 2 = 5·10 −43 g. Ist das Austauschteilchen nicht masselos, dann<br />
muss das Potential modifiziert werden zu ∝ 1 r · e−r mc2 /¯hc , wie bei der schwachen Wechselwirkung mit<br />
den massiven W ± -Bosonen als Austauschteilchen.<br />
4