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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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5.3 Quasistationäre Ströme<br />

Es werden Stromkreise betrachtet, die Widerstände (R), Spulen (L) <strong>und</strong> Kondensatoren<br />

(C), sowie elektromotorische Kräfte 70 enthalten. Die Ströme sollen sich so langsam<br />

verändern, dass keine Energie durch Strahlung verloren geht. 71<br />

Die Spannungsabfälle, bzw. elektromotorischen Kräfte über die drei Schaltelemente<br />

sind mit ihren Schaltbildern gegeben durch<br />

V R = I R am Widerstand R R<br />

V C = Q C<br />

V m,ind = −L dI<br />

dt<br />

am Kondensator C<br />

von der Selbstinduktion L.<br />

C<br />

∼∼∼∼∼ <br />

Ferner ist für Umrechnungen I = dQ<br />

∫ t<br />

dt , resp. Q(t) = I(t) dt + Q(t = 0) .<br />

0<br />

Betrachten wir einen einfachen Stromkreis, so gilt nach der 2. Kirchhoffschen Regel<br />

<br />

∑<br />

∼∼∼∼<br />

✎☞<br />

Vm,ind = ∑ V<br />

L<br />

i d.h. V m − L dI<br />

dt = R I + Q C<br />

V m<br />

✍✌ C<br />

R<br />

oder auch V m = L dI<br />

dt + R I + Q C .<br />

Setzen wir I = dQ<br />

dt<br />

ein, so erhalten wir für Q:<br />

L<br />

L d2 Q<br />

dt 2 + R dQ<br />

dt + Q C = V m(t) (68)<br />

oder dQ = I <strong>und</strong> differenzieren für I: L d2 I<br />

dt<br />

dt + R dI<br />

2 dt + I C = dV m(t)<br />

. (69)<br />

dt<br />

Die Lösungen siehe im Anhang C.1 Dgl. 7. <strong>und</strong> 8. Verglichen mit der Mechanik stellt der<br />

Term dVm eine Anregung dar, I dI<br />

eine Rückstellkraft <strong>und</strong> R eine Dämpfung.<br />

dt<br />

C dt<br />

Mit V m =konst. <strong>und</strong> damit dVm = 0 beschreibt Gl. (69) eine gedämpfte Schwingung, die<br />

dt<br />

Energie pendelt zwischen W m <strong>und</strong> W e mit der Ohm’schen Dämpfung (Joule’sche Wärme)<br />

I 2 R [vgl. Gl. (71)]. Mit V m = V ◦ cos ωt existiert eine erzwungene Schwingung [siehe S. 80].<br />

5.3.1 Stromkreise mit konstanter EMK<br />

Sonderfälle ergeben sich, wenn entweder die Kapazitäten C oder die Selbstinduktion L so<br />

klein sind, dass eine gegenüber der anderen vernachlässigt werden kann.<br />

1) L = 0, C ≠ 0<br />

Gleichung (68) reduziert sich auf R dQ<br />

dt + Q C = V m , V m ist konstant (70)<br />

mit der Lösung [Anhang C.1 Dgl. 4.] Q(t) = Q ◦ e −t/(RC) + V m C .<br />

70 z.B. Batterien, Gleichstrom- oder Wechselstromgeneratoren<br />

71 Wir werden später [Kap. 5.4.1] sehen, dass nicht nur (gemäss Induktionsgesetz) veränderliche Magnetfelder<br />

elektrische Felder erzeugen, sondern dass auch umgekehrt veränderliche elektrische Felder Magnetfelder<br />

hervorrufen können. Diese veränderlichen Felder können sich im Raum ausbreiten, das betreffende<br />

System sendet “elektromagnetische Wellen” aus. Die Abstrahlung hängt jedoch stark von der Frequenz<br />

der Wechselfelder ab. Bei Frequenzen bis etwa 1000 Hertz ist der Energieverlust infolge Strahlung vernachlässigbar.<br />

Wir beschränken uns deshalb hier auf solche “langsam veränderliche” Felder <strong>und</strong> Ströme.<br />

74

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