Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich
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B.1.3<br />
Grössengleichungen<br />
In Gleichungen, wie F = Γ m 1m 2<br />
muss die Dimension rechts <strong>und</strong> links identisch sein<br />
r 2<br />
(Dimensionskontrolle). Damit ist die Dimension von Γ [ ]<br />
Nm 2<br />
kg bestimmt.<br />
2<br />
Mathematische Funktionen in Grössengleichungen, wie sin, cos, log, ln, sinh,<br />
exp, müssen als Argument unbenannte (dimensionslose oder Eins-Elemente)<br />
Zahlen (auch komplexe) enthalten, z.B. sin(ωt) = sin(2πνt), sin(2πx/λ),<br />
exp(−t/τ). ..<br />
Diese Regel wird in der Technik <strong>und</strong> Medizin oft missachtet [z.B. Grössenklasse eines<br />
Sternes m v = −2.5 · log 10 (Luminosität [W/m 2 ]/2.52 · 10 −8 )]. Einheiten <strong>und</strong> Dimensionen<br />
gehen verloren, es besteht die Gefahr von Rechenfehlern <strong>und</strong> Dimensionskontrollen können<br />
nicht mehr durchgeführt werden. Die Formel ist keine Grössengleichung.<br />
B.1.4<br />
Winkel <strong>und</strong> Raumwinkel<br />
ϕ 2<br />
ϕ<br />
s<br />
R=1<br />
ϕ 1<br />
ϕ=0<br />
Ein Winkel wird definiert als das Bogenmass d.h. die Bogenlänge<br />
im Einheitskreis:<br />
ϕ = s R = s<br />
1m<br />
[rad] mit R = 1.<br />
ϕ = ϕ 2 − ϕ 1 = s 2<br />
1 m − s 1<br />
1 m = s 2<br />
R − s 1<br />
R .<br />
Das Bogenmass ist eine dimensionslose Grösse (Verhältnisgrösse) mit der Bezeichnung<br />
rad (Radiant), ein voller Winkel ist ϕ = 2π. Die auch übliche Angabe in Grad ist<br />
Grad= rad · 180 ◦ /π mit 360 ◦ für den vollen Winkel.<br />
Der Raumwinkel ist die auf einer Einheitskugel aufgespannte Kugeloberfläche<br />
A<br />
Ω<br />
R=1<br />
Ω = A<br />
1 m 2 = A R 2 [sr]<br />
mit der Einheit [sr] (Steradiant). Eine Vollkugel hat Ω = 4π sr.<br />
Manchmal wird der Raumwinkel (z.B. eines Detektors) auch in<br />
Einheiten von 4π angegeben.<br />
B.1.5<br />
Wahl der Basisgrössen in Einheitensystemen<br />
Als Bedingungen für ein Einheitensystem können die folgenden aufgestellt werden 75 :<br />
(i) Beschränkung auf ein Minimum an Einheiten<br />
(ii) Die Bildung neuer Grössen (nicht Dimensionen) soll nur durch Multiplikation<br />
<strong>und</strong> Division bestehender Grössen bestimmt werden. Z.B. Fläche=(Länge) 2 , nicht aber<br />
Länge= √ Fläche mit der Fläche als Basis.<br />
(iii) Die Struktur des physikalischen Begriffsystems ist durch folgende Axiome gegeben:<br />
1. C = A · B Multiplikative Bildung von Grössenarten. Hierbei ist keine der Grössen<br />
A,B,C voreinander ausgezeichnet.<br />
2. Unbenannte Zahlen (1) = A ◦ (Eins-Elemente) ändern die Dimension einer Grösse<br />
nicht, A·(1) = A, z.B. [Länge]·5=[Länge], [Bogenlänge/Radius]=(1) [rad], [Wirkungsgrad<br />
75 Fleischmann, Zeitschrift für <strong>Physik</strong> 129(1951)377. Hier beziehen sich Produkt, Quotient, Multiplikation,<br />
Division nicht nur auf reine unbenannte Zahlen (dimensionslose Grössen) oder Skalare sondern auf<br />
allgemein benannte Grössen.<br />
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