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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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Magnet<br />

Gl. (64) <strong>und</strong> (65) ergeben die<br />

B<br />

Wideröe’sche 65 Betatron-Bedingung: B(ρ) = 1 2 ¯B<br />

Röhre<br />

Das Führungsfeld B(ρ) muss während der Beschleunigung,<br />

bei der ρ konstant bleibt, immer halb so<br />

gross sein wie das über die Kreisfläche gemittelte<br />

Magnet<br />

Feld ¯B. Die maximale Energie ist mit p =<br />

eρB max (ρ)<br />

<strong>und</strong> B max (ρ) dem maximalen Führungsfeld 66 :<br />

E tot =<br />

√<br />

√<br />

mc 2 + p 2 c 2 = E kin + mc 2 ⇒ E kin = mc 2 + (c e ρ B max (R)) 2 − mc 2 ,<br />

z.B. für Elektronen ist: mc 2 = 511 keV, ρ = 1 m, B max (ρ) = 1 T → E kin = 300 MeV.<br />

Ein wirklich funktionierendes Betatron muss noch einige weitere Bedingungen erfüllen 67 .<br />

1. Eine azimutale Fokussierung, damit die beschleunigten<br />

Teilchen nicht auf einer Schraubenbahn sofort in die Polschuhe<br />

laufen, wird durch eine Abnahme des B z (r)-Feldes<br />

mit dem Radius r erreicht. Eine kleine horizontale Komponente<br />

B r (ρ, ∆z) ausserhalb z = 0 führt dann zu einer<br />

z-Komponente der Lorentz-Kraft <strong>und</strong> damit zu einer azimutalen<br />

Fokussierung.<br />

2. Eine radiale Fokussierung wird erreicht, indem das B-Feld<br />

schwächer mit r abfällt als die Zentrifugalkraft.<br />

3. Im Betatron werden i.a. nur Elektronen beschleunigt, da<br />

diese wegen der kleinen Masse hohe Geschwindigkeiten besitzen.<br />

Wegen der Energieverluste durch Synchrotronstahlung<br />

ist jedoch die maximale Energie auf ca 300 MeV begrenzt.<br />

z<br />

Polschuh<br />

B z (r,t)<br />

Sollbahn<br />

Polschuh<br />

F(r)<br />

Lorenzkraft<br />

Sollkreis ρ<br />

Deshalb sind heute fast alle Betatrons von Linearbeschleunigern abgelöst worden.<br />

5.2.4 Die Unipolarmaschine<br />

B r ( , z)<br />

F L<br />

B z ( )<br />

Eine dicker Metallzylinder rotiert um seine Symmetrieachse, parallel zur<br />

Achse liegt ein B-Feld. ⃗ Auf eine freies Elektron, das im Abstand r von<br />

der Drehachse in der Metallscheibe mitbewegt wird, wirkt, da q < 0, eine<br />

nach aussen gerichtete Lorentzkraft | F ⃗ | = q |⃗v × B| ⃗ = q ω r B . Die<br />

zugehörige Feldstärke E ⃗ ind , also die Kraft auf die positive Einheitsladung,<br />

ist dann nach innen gerichtet <strong>und</strong> hat den Wert Eind ⃗ = −ω r B ⃗r . B<br />

r<br />

Die resultierende EMK wird dann V m,ind =<br />

∫ ρ<br />

0<br />

⃗E d⃗r = −ω B<br />

∫ ρ<br />

0<br />

B z ( )<br />

B r ( ,- z)<br />

Zentrifugalkraft<br />

rucktreibende<br />

"<br />

Kraft<br />

B<br />

r<br />

V m,ind<br />

+ -<br />

⃗r d⃗r = − 1 2 ω B ρ2 ,<br />

65 Rolf Wideröe 11.7.1902 Christiania (N) - 1996 Nussbaumen (CH) entwickelte 1924 das Betatronkonzept,<br />

erster Bau einer Elektronenschleuder 1940. Er hatte viele Patente.<br />

66 Dies ist die relativistische Energie-Impulsbeziehung mit m der Ruhmasse des Teilchens (Phys III).<br />

67 Im Betatron kann nur ein Elektronenpaket bis zur maximalen Energie beschleunigt werden. Zum<br />

nächsten Beschleunigungszyklus wird das B-Feld heruntergefahren. Typische Daten: 50 Hz Wiederholfrequenz,<br />

30 eV/Umlauf, E tot = 30 MeV, Ī = 10−7 A.<br />

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