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Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

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differentielle Form des Ampère’schen Gesetzes ⃗ ∇ × ⃗ H = ⃗j <strong>und</strong> auch ⃗ ∇ · ⃗B = 0 oder auch<br />

das Vektorpotential mit ∆ ⃗ A = −µ ◦<br />

⃗j. (Vgl. auch die Elektrostatik, in der man eher von<br />

der Poissongleichung als vom Gauss’schen Satz ausgeht.)<br />

4.2.1 Das magnetische Feld eines Kreisstromes<br />

Wir berechnen zunächst das magnetische Feld ⃗ H auf der Achse eines Kreistromes 52<br />

mit Gl.(44) zu<br />

dH ⃗ = I d ⃗ l × (⃗r − ⃗r l )<br />

,<br />

4π |⃗r − ⃗r l | 3<br />

dabei ist d ⃗ l ⊥ (⃗r − ⃗r l ). Die Beiträge dH ⃗ der einzelnen Leitungselemente d ⃗ l liegen auf einem<br />

Kreiskegel, dessen Achse die Achse des Kreisstromes ist (z-Richtung). Also liegt<br />

das resultierende dH-Feld ⃗ in der z-Richtung. Es ist<br />

z ϑ →<br />

dH<br />

.<br />

dH z = I dl cos ϑ<br />

4π |⃗r − ⃗r<br />

r → l | ; wobei man aus der Skizze sieht,<br />

2<br />

⃗r − ⃗r l<br />

√<br />

dl ϑ dass gilt |⃗r<br />

.<br />

dϕ<br />

l | = r 0 , |⃗r| = z , |⃗r − ⃗r l | = r0 2 + z 2 ,<br />

r o<br />

⃗r l<br />

r 0<br />

cos ϑ = <strong>und</strong> dl = r 0 dϕ. Eingesetzt ergibt dies<br />

I<br />

√r0 2 + z 2<br />

dH z = I<br />

4π<br />

r 2 0 dϕ<br />

(r 2 0 + z 2 ) 3 2<br />

, also H(z) =<br />

∫ 2π<br />

ϕ=0<br />

dH z =<br />

I r 2 0<br />

2 (r 2 0 + z 2 ) 3 2<br />

Für den Mittelpunkt z = 0 der Stromschleife gilt H(0) = I/(2r 0 ) . Für Punkte auf der<br />

z-Achse, die weit von der Stromschleife entfernt liegen, also für z ≫ r 0 , erhalten wir<br />

H(z) = I r2 0<br />

2z 3 = I π r2 0<br />

2π z 3 = I A<br />

2π z 3 ∝ 1 z 3 , (47)<br />

wobei A = π r0 2 die vom Strom eingeschlossene Fläche darstellt.<br />

Wir vergleichen dieses letzte Resultat mit der entsprechenden Feldstärke eines<br />

elektrischen Dipols mit dem Dipolmoment ⃗p = q ⃗ l. Für Punkte auf der<br />

✻<br />

z Symmetrieachse ist<br />

✉−q<br />

◦<br />

✉+q<br />

✻ ⃗ l ✻ E(z)<br />

E(z) =<br />

q 1<br />

(<br />

4π ǫ 0 (z − l − 1<br />

2 )2 (z + l)2) = q 1 1<br />

4π ǫ<br />

2 0 z 2( (1 − l − 1<br />

2z )2 (1 + l )2) 2z<br />

Für z ≫ l benutzen wir die Näherungen<br />

(1 − l<br />

2z )−2 ≈ 1 + l z , (1 + l<br />

2z )−2 ≈ 1 − l z<br />

<strong>und</strong> finden E(z) = q · l<br />

2π ǫ 0 z 3 =<br />

.<br />

p<br />

2π ǫ 0 z 3 ∝ 1 z 3<br />

Der Vergleich mit Gleichung (47) zeigt, dass eine Stromschleife <strong>und</strong> ein elektrischer Dipol<br />

die gleiche Ortsabhängigkeit der Feldstärken haben. Ausführlichere Rechnungen ergeben<br />

ferner, dass dies nicht nur für Punkte auf der Symmetrieachse, sondern für ganz beliebige<br />

52 Dies ist die klassische Berechnung des magnetischen Dipolfeldes eines in einer Bohr’schen Bahn<br />

geb<strong>und</strong>enen Elektrons, das in der Atomphysik zur Feinstrukturaufspaltung führt, der Wechselwirkung<br />

des magnetischen Moments des Spins des Elektrons mit dem Dipolfeld der Bahn (Spin-Bahn-Kopplung).<br />

51

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