23.05.2014 Aufrufe

Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

Elektrizität und Magnetismus - Physik-Institut - Universität Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

R ist die Dämpfung sehr schwach. ω = √ k<br />

I ◦<br />

ist die Kreisfrequenz des ungedämpften<br />

Galvanometers.<br />

5.2.6 Magnetfeldmessung mit einer Flipspule<br />

B o<br />

Eine flache Spule mit N Windungen der Fläche A in<br />

einem Magnetfeld ⃗ B ◦ ⊥ A wird in der Zeit τ aus dem<br />

Magnetfeld herausgezogen. Der induzierte Strom ist<br />

B=0<br />

G<br />

R<br />

V m,ind<br />

R<br />

= I ind = − 1 R<br />

dΦ<br />

dt , mit Φ = N A B n .<br />

Wird mit einem Oszillographen oder einem ballistischen Galvanometer der Strom I ind<br />

vom Anfang bis zum Ende des Herausziehens aufintegriert, so gilt<br />

∫ τ<br />

0<br />

I ind = − 1 R<br />

∫ τ<br />

0<br />

dΦ<br />

dt = − 1 R (Φ(τ) − Φ(0)) = − 1 R (0 − N AB n) = N A<br />

R B n = N A<br />

R B .<br />

<strong>und</strong> es kann das Magnetfeld B gemessen werden. Statt die Spule aus dem Magnetfeld<br />

herauszuziehen, kann sie auch um z.B. 90 ◦ gedreht werden.<br />

5.2.7 Wirbelströme<br />

Wirbelströme treten in massiven Leitern infolge der Induktion auf. Wird eine Metallscheibe<br />

in einem homogenen Magnetfeld translatorisch bewegt, so ist der Fluss durch eine<br />

beliebige Leiterfläche konstant. Es treten somit keine Induktionsströme auf. Ist jedoch<br />

das Feld inhomogen, so sind die Lorentzkräfte auf die Elektronen unterschiedlich gross,<br />

so dass sich ein geschlossener Strom <strong>und</strong> damit ein induziertes magnetisches Feld bilden<br />

kann. Stärke <strong>und</strong> Geometrie dieser Wirbelströme hängen empfindlich von der Form des<br />

F AB<br />

A<br />

B<br />

I<br />

B<br />

B<br />

F AB > F CD<br />

C<br />

F CD<br />

D<br />

v<br />

v<br />

Metalles ab. Nach der Lenz’schen Regel hemmen die<br />

Ströme die erzeugende Bewegung. Die Bremsung ist<br />

sehr stark in Leitern wie Al, Ag, Cu mit einer hohen<br />

Leitfähigkeit [vgl. Kap. 5.2.5]. Ein Supraleiter mit<br />

R ≡ 0 schwebt in einem inhomogenen Magnetfeld<br />

(Meissner-Ochsenfeld-Effekt), das äussere Feld wird<br />

vollständig im Innern des Leiters durch das induzierte<br />

Feld kompensiert.<br />

Werden in der Metallscheibe Schlitze angebracht, so werden zwischen den Schlitzen nur<br />

kleinere Ströme induziert 69 , <strong>und</strong> die Bremsung wird geringer. In der Technik wird die<br />

bremsende Wirkung in der Wirbelstrombremse ausgenutzt.<br />

5.2.8 Gegenseitige Induktion zweier Leiter<br />

Betrachtet man zwei Leiterkreise ❤ 1 <strong>und</strong> ❤ 2 , wobei in ❤ 2 mit Hilfe einer EMK ein<br />

zeitabhängiger Strom I 2 (t) aufrecht erhalten wird, der ein Feld ⃗ B 2 (t) erzeugt, so gilt<br />

nach dem Biot-Savartschen Gesetz<br />

⃗ B2 (t) = µ µ ◦<br />

4π I 2(t)<br />

∫<br />

Leiter (2)<br />

d ⃗ l 2 × ⃗r<br />

r 3 = ⃗ f I 2 (t) .<br />

69 Um z.B. bei einem Transformator (vgl. Kap.5.3.5) Wirbelströme <strong>und</strong> damit Verluste zu minimalisieren,<br />

werden Trafobleche (lamelliertes Eisen) oder bei Hochfrequenz Ferritkerne benutzt.<br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!