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die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

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Nur unter <strong>die</strong>sen vier Voraussetzungen (a-d) war <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Kirche garantierte Gültigkeit <strong>der</strong> durch<br />

<strong>die</strong> frühere Konsekrationsformel für den Papst gespendeten Bischofsweihe real möglich. Das Vaticanum<br />

II hat <strong>die</strong>sen Tatsachen Rechnung getragen, wie wir oben gesehen haben.<br />

Demzufolge sind alle Bestimmungen <strong>der</strong> Kirche, sofern wirklich <strong>die</strong> Kirche d.h. <strong>der</strong> wirkliche<br />

Papst allein o<strong>der</strong> ein wahres Ökumenisches Konzil spricht, in bezug auf konkrete Weiheformeln nicht<br />

als (unfehlbare und insofern irreformable) dogmatische Lehrentscheidungen, son<strong>der</strong>n nur als höchstautoritative<br />

positiv-rechtliche Bestimmungen zu verstehen, <strong>die</strong> freilich insofern an <strong>der</strong> Unfehlbarkeit<br />

<strong>der</strong> Kirche teil-haben, als <strong>die</strong>se Weiheformel we<strong>der</strong> dem Glauben ode den Sitten wi<strong>der</strong>sprechen noch<br />

ungültig sein noch in sich für den Glauben schädlich sein können.<br />

Soweit Anton Holzer:<br />

Wir greifen noch einmal <strong>die</strong> von ihm genannte leoninische Form auf. Um uns das blättern zu<br />

ersparen, wie<strong>der</strong>holen wir den Text aus Anhang 1):<br />

Diesem Deinen Diener hier, den Du zum Vorsteher (Bischof) des Apostolischen Stuhles und<br />

zum Primas aller auf <strong>der</strong> Erde befindlichen Priester und zum Lehrer Deiner ganzen Kirche<br />

gegeben und zum Dienst des höchsten Priestertums erwählt hast, gewähre bitte, Herr, <strong>die</strong>se<br />

Gnade: Weise ihm <strong>die</strong> päpstliche Kathedra zu, zur Leitung Deiner Kirche und des ganzen<br />

Volkes.<br />

Es ist sicherlich richtig, daß <strong>die</strong>se Form gültig ist. Es ist aber nun so, daß unter allen Formen,<br />

<strong>die</strong> infolge <strong>der</strong> Reform Pauls VI. landessprachlich in Gebrauch sind, nur <strong>die</strong> italienische und<br />

<strong>die</strong> englische <strong>die</strong> Regierungsgewalt hinreichend bekräftigen, während das bei <strong>der</strong> lateinischen<br />

Form gerade nicht klar ist, wie <strong>die</strong> anglikanischen Versionen <strong>der</strong> Episkopalkirche beweisen,<br />

wo principalis mit „fürstlich“ übersetzt nicht als Regierungsgewalt, son<strong>der</strong>n nur als „nobel“<br />

ausgelegt wird, wie schon. In den anglikanischen Riten in den USA werden nebeneinan<strong>der</strong><br />

principalis, princely und noble in lateinischer, englischer und spanischer Spendung <strong>der</strong> Weihen<br />

benutzt.<br />

In <strong>der</strong> italienischen Form, wie sie auf <strong>der</strong> Internetseite des Vatikan in <strong>der</strong> iatlienischen Fassung<br />

von Pontificalis Romani anzutreffen ist, wird ja gerade das verbessert, was an <strong>der</strong> lateinischen<br />

Form so fragwürdig ist, nämlich, ob hier wirklich sakramental <strong>die</strong> Gewalt zu regieren<br />

und zu herrschen zum Ausdruck kommt. Warum ist <strong>die</strong> italienische Form so eindeutig und <strong>die</strong><br />

lateinische nicht? Die italienische Form sagt ja gerade, „sende,...o Vater, Deinen Geist, <strong>der</strong><br />

regiert und leitet.“ Im Englischen geht es auch um <strong>die</strong> regierende Person des Heiligen Geistes.<br />

Dazu insistiert <strong>die</strong> leoninische Form geradezu auf Begriffen, welche <strong>die</strong> Gewalt verdeutlichen.<br />

Dazu bleiben aber <strong>die</strong> Makel hinsichtlich <strong>der</strong> Einheit von Materie und Form und <strong>die</strong><br />

Frage des Filioque. Der deutsche Begriff „Geist <strong>der</strong> Leitung“ ist aber viel zu schwach, weil im<br />

mo<strong>der</strong>nen Deutsch, <strong>die</strong>ser Begriff automatisch <strong>die</strong> Bedeutung bekommt, <strong>die</strong> er profanen Arbeitsleben<br />

hat, wo Leitung noch lange keine Gewalt bedeutet. Erst recht, wenn in <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>der</strong> Bischof zu einem Leitungsbeauftragten <strong>der</strong> Bischofskonferenz wird, ohne <strong>der</strong>en Weisungen<br />

er gar nichts tun kann. Das Wort „Kraft“ bleibt im Bereich des Charismas stecken und<br />

hat noch lange nichts mit Gewalt, Amt und Herrschaft zu tun. Die italienische Form spricht<br />

durch das Wort „potenza“ von einer echten Macht und eben nicht nur von „forza“, wo auch<br />

im deutschen lei<strong>der</strong> nur „Kraft“ steht, was immer etwas blindes ist. Auch in <strong>der</strong> französischen<br />

Form steht nur etwas von „force“, aber nicht von „Pouvoir“. Die lateinische Form spricht<br />

nämlich im Gegensatz zur italienischen nicht von „potestas“, son<strong>der</strong>n nur von „virtus, virtutem“,<br />

ganz im Banne <strong>der</strong> dynamistischen Irrlehren zur Zeit Hippolyts. Die englische Form<br />

spricht von „power“, was sehr löblich ist und zum Glück nicht von „force“, aber auch hier

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