05.09.2014 Aufrufe

die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

81<br />

in seinem Richteramt durch Nach<strong>frage</strong>n und Zureden genaue Kenntnis <strong>der</strong> Umstände und <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />

des Pönitenten verschaffen muß. Der Zuspruch des beichthörenden Priesters schafft also eine<br />

rationale und anschauliche Verbindung zwischen Materie und Form. Das wäre auch dann <strong>der</strong> Fall,<br />

wenn <strong>die</strong> Lossprechung erst <strong>nach</strong> erfolgter Buße gespendet würde, meinetwegen Wochen später, weil<br />

<strong>die</strong> Bußakte in Relation zum Sündenbekenntnis (Materie) eine vernünftige Verbindung zur Lossprechung<br />

(Form) herstellen und so <strong>die</strong> Einheit des Sakramentes als einer moralischen Substanz gewährleistet<br />

ist.<br />

Kritisch wird es nun bei Sakramenten, <strong>die</strong> ihrer Natur <strong>nach</strong> so beschaffen sind, daß <strong>die</strong> gleichzeitige<br />

Setzung von Materie und Form zwar nicht unabdingbar, aber doch idealerweise gefor<strong>der</strong>t wäre, sofern<br />

nicht ein Bindeglied, körperlich, o<strong>der</strong> textlich, <strong>die</strong> Einheit anschaulich verdeutlicht. Das ist offensichtlich<br />

beim Sakrament <strong>der</strong> Weihe <strong>der</strong> Fall, weswegen in allen Ostkirchen <strong>die</strong> Handauflegung gleichzeitig<br />

mit dem Weihegebet erfolgt. Da im Abendland seit altersher oft viele Kandidaten zugleich geweiht<br />

werden, ist ein zeitliches Auseinan<strong>der</strong>klaffen von Materie und Form unvermeidbar. Aus <strong>die</strong>sem Grunde<br />

hat man <strong>die</strong> Handausstreckung bei <strong>der</strong> Priesterweihe eingeführt, <strong>die</strong> laut Gihr 142 eine moralische<br />

Verbindung zwischen Materie und Form herstellt. Er stellt fest, daß <strong>die</strong>se Sicht im Hinblick auf <strong>die</strong><br />

Handauflegung als einzige Materie des Weihesakramentes <strong>die</strong> verbreitetste Ansicht ist und weist in<br />

den Fußnoten auf lehramtliche Entscheidungen des späten 19. Jhr. hin. So darf bei <strong>der</strong> Priesterweihe<br />

<strong>die</strong> Handausstreckung kurz unterbrochen werden, aber nicht unterbleiben, ohne daß das Sakrament<br />

zweifelhaft wird. Ausdrücklich hingewiesen sei auch auf <strong>die</strong> doppelte Handausstreckung während <strong>der</strong><br />

Weihepräfation selbst, <strong>die</strong> ebenfalls bei <strong>der</strong> Bischofsweihe stattfand. Die Handausstreckung bedeutet<br />

das moralische Fortdauern <strong>der</strong> Handauflegung und schafft so <strong>die</strong> Verbindung mit <strong>der</strong> Form, wobei <strong>die</strong><br />

Handauflegung in <strong>die</strong> Handausstreckung über ein kurzes Händefalten fließend in <strong>die</strong> doppelte Handausstreckung<br />

bei <strong>der</strong> Weihepräfation übergeht. 143<br />

Nun hat man in <strong>der</strong> neuen Priesterweihe <strong>die</strong> Ausstreckung <strong>der</strong> rechten Hand gestrichen, <strong>die</strong> doppelte<br />

Handausstreckung des Bischofs während <strong>der</strong> Weihepräfation ist immerhin geblieben 144 . Trauriger<br />

sieht es nun beim neuen Ritus <strong>der</strong> Bischofsweihe aus 145 :<br />

Sequens pars orationis ab omnibus Episcopis ordinantibus, manibus iunctis, profertur, submissa voce<br />

tamen, ut vox Episcopi ordinantis principalis clare audiatur. 146<br />

Statt <strong>der</strong> doppelten Handausstreckung sind nun gefaltete Hände vorgeschrieben. Die alte Rubrik lautete<br />

so:<br />

142 Gihr, Sakramentenlehre II, Seite 297 – 298<br />

143 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/prtradpriests.html<br />

144 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/pr1968priests.html<br />

145 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/pr1968bishop.html<br />

146 In <strong>der</strong> deutsche Her<strong>der</strong>ausgabe ist es wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s. Der Hauptkonsekrator hält <strong>die</strong> Hände weiter ausgestreckt.<br />

Die Weihe des Bischofs, <strong>der</strong> Priester und <strong>der</strong> Diakone, Pontifikale I; Handausgabe mit pastoralliturgischen<br />

Hinweisen; herausgegeben von den liturgischen Instituten Salzburg – Trier – Zürich, Her<strong>der</strong> 1994. In den<br />

von Kardinal Talavera akzeptierten Riten mit deutschen Texten und lateinischen Rubriken steht das nicht so.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!