18 Es gilt aber festzuhalten, daß vorgeschriebene Standardpredigten, wie in den alten Riten, Amtshandlungen sind. Der Spen<strong>der</strong> kann nämlich vorher sagen, was er will, wenn er <strong>die</strong> alten Riten spendet, muß er <strong>die</strong> Standardpredigt als Amtshandlung ausführen und seine persönliche Meinung zählt hier nicht. Protestanten kennen aber im allgemeinen solche Standardpredigten nicht, was <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong> in seiner Privatpredigt sagt, ist also ohne Belang. Wenn er sodann <strong>die</strong> biblische Taufformel ausführt, ist <strong>die</strong>se also gültig. Ist <strong>der</strong> Irrtum aber in einen Kultakt integriert und wi<strong>der</strong>spricht <strong>die</strong>ser Irrtum dem Zweck <strong>der</strong> Tauf, wird sie ungültig. Umgekehrt kann keine orthodoxe Privatpredigt einem in sich wirkungslosen Ritus zur Gültigkeit verhelfen. Ich habe <strong>die</strong>sen Einwand behandelt, weil ich mich früher dadurch habe täuschen lassen und so <strong>der</strong> Meinung war, auch <strong>die</strong> neuen Weiheriten müßten gültig sein. Das anglikanische Ordinale hatte ich freilich ver<strong>nach</strong>lässigt.
19 3.3. DIE INTENTION Befaßt man sich mit <strong>der</strong> Intention, welche sich, wie wir gesehen haben, zunächst in den neuen Weiheriten ausdrückt, stellt sich allem voran eine ganz grundlegende Frage: Warum hat man überhaupt, <strong>nach</strong>dem Pius XII. am 30.11.1947 Materie und Form des Weihesakramentes endgültig festgelegt hatte 24 , noch einmal einen neuen Ritus erstellt? Gibt es vom katholischen Denken her irgendeinen einsichtigen Grund, <strong>der</strong> es notwendig machen könnte, einen seit uralter Zeit verwendeten, durch das höchste Lehramt <strong>der</strong> heiligen Kirche ausdrücklich bestätigten Ritus zu än<strong>der</strong>n? O<strong>der</strong> noch deutlicher gefragt, nochmals zu än<strong>der</strong>n? Man kann <strong>die</strong>se Frage nur aus den Umständen heraus beantworten, wie es Leo XIII. bezüglich <strong>der</strong> anglikanischen Weihen feststellt. Diese erklären nämlich, aus welchen Beweggründen man zu <strong>die</strong>sen Än<strong>der</strong>ungen kommt. Letztlich kann nur ein Beweggrund für <strong>die</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>nach</strong> einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Riten bei den Sakramenten festgestellt werden, nämlich eine neue Theologie! Aus <strong>die</strong>sem Grunde wurden zu allen Zeiten von <strong>der</strong> Kirche <strong>die</strong> Häretiker als Neuerer bezeichnet. Wie bei den Anglikanern haben auch beim Ritus Pauls VI. För<strong>der</strong>er von an<strong>der</strong>sgläubigen Sekten mitgearbeitet. Sechs Mitglie<strong>der</strong> protestantischer Sekten waren nicht nur als Beobachter eingeladen, son<strong>der</strong>n haben auch bei <strong>der</strong> Gestaltung des Ritus aktiv mitgearbeitet. Mgr. Baum schrieb 1967: „Sie sind hier nicht nur als bloße Beobachter, son<strong>der</strong>n eher als Experten; und sie nehmen aktiv an den Diskussionen über <strong>die</strong> liturgische Erneuerung teil.“ Der Anglikaner Jasper erklärte, über <strong>die</strong>se Tatsache offensichtlich selber überrascht, 1977: „Wir waren tatsächlich bevollmächtigt zu kommentieren, zu kritisieren und Vorschläge zu machen.“ 25 Auch <strong>die</strong> weitere Feststellung Leos XIII. bezüglich <strong>der</strong> Anglikaner trifft zu, daß <strong>die</strong> Neuerer ihr eigentliches Ziel für <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Liturgie unter dem Vorwand zu verschleiern suchen, „ihre ursprüngliche Gestalt wie<strong>der</strong>herzustellen“. In <strong>der</strong> Apostolischen Konstitution über das Weihesakrament „Pontificalis Romani recognitio“ schreibt Paul VI. selber: „Bei <strong>der</strong> Überarbeitung des Ritus mußte manches hinzugefügt, ausgelassen o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t werden, um <strong>die</strong> Texte getreu den alten Vorlagen wie<strong>der</strong>herzustellen...“ (Meine Kursive). Bedenkt man, was <strong>die</strong>se alten Vorlagen waren und was man daraus gemacht hat, kann man Leo XIII. nur recht geben: „In <strong>der</strong> Tat wohl wissend, welch unzertrennliche Verbindung zwischen Glaube und Kult, zwischen Regel des Glaubens und Regel des Gebetes besteht, wandelten sie <strong>die</strong> Ordnung <strong>der</strong> Liturgie - und zwar unter dem Anschein, ihre ursprüngliche Gestalt wie<strong>der</strong>herzustellen - auf vielfältige Weise zu den Irrtümern <strong>der</strong> Neuerer ab.“ Nur eine neue, eine an<strong>der</strong>e, nicht-katholische Theologie for<strong>der</strong>t Än<strong>der</strong>ungen solcher Art in <strong>die</strong>sen heiligsten Gütern <strong>der</strong> Kirche. Und daß in <strong>der</strong> <strong>nach</strong>konziliaren Kirche Neuerer am Werk waren und sind, wird niemand bezweifeln; es kann nicht <strong>der</strong> Sinn <strong>die</strong>ser Arbeit sein, <strong>die</strong>s hier eingehen<strong>der</strong> zu belegen. Mir persönlich scheint, allein <strong>die</strong> Tatsache, daß man alle (!) Riten <strong>der</strong> Sakramente am grünen Tisch erneuert hat, sei ein eindeutiges und signifikantes Zeichen für <strong>die</strong> dahinterstehende Intention <strong>der</strong> Neuerer! Dieses Geschehen ist meines Wissens einmalig in <strong>der</strong> ganzen Kirchengeschichte. Es ist nicht zu vergleichen mit <strong>der</strong> Restaurierung <strong>der</strong> Riten <strong>nach</strong> dem Tridentinischen Konzil, son<strong>der</strong>n vielmehr mit <strong>der</strong> Neuschaffung <strong>der</strong> Riten im Anglikanismus. Kann man Kardinal Siris folgende Frage mutatis mutandis nicht in gleicher Weise auch bezüglich <strong>der</strong> Priesterweihe <strong>nach</strong> dem Ritus von Paul VI. stellen: „Werden <strong>die</strong> Priester, <strong>die</strong> <strong>die</strong> traditionelle Ausbildung nicht mehr erhalten haben (was in nächster Zukunft <strong>der</strong> Fall sein 24 De materia autem et forma in uniuscuiusque Ordinis collatione, eadem suprema Nostra Apostolica auctoritate, quae sequuntur decernimus et constituimus: (In bezug auf <strong>die</strong> Materie und <strong>die</strong> Form bei <strong>der</strong> Spendung einer jeden Weihe aber entscheiden und bestimmen Wir kraft eben<strong>die</strong>ser Unserer höchsten Apostolischen Autorität folgendes:) (DH 3860) 25 ITINERARIES, Nr. 212, April 1977
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- Seite 17: 17 dig, erst Recht, wenn man anfän
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[98] Vergleiche Ausgabe Holböck, l
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71 [142] Gihr, Sakramentenlehre II,
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73 [183] Altes LTHK, Stichwort „P
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ceribus eorum Spiritum sanctitatis;
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Weiheformulars beweist, welches z.B
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79 Was auch immer für Verdeutlichu
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81 in seinem Richteramt durch Nachf
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83 nicht geändert hatten. Der Einw
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85 wird, 155 außerdem ist governin
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87 Einwand 3: Der Spender braucht d
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89 Antwort 5: Dieser Einwand setzt
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92 Abgesehen davon, daß beide Gebe
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94 eine Unterbrechung von der Dauer
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96 Rama Coomaraswamy zu diesem Prob
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98 Anhang 3) Das Weihegebet Pauls V
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102 diese Leute ist klar, wer "ja"
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104 zu kommen, ohne weiteres für d
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132 gliedes zwischen der Handaufleg
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keit, als [unleserlich: Hirten] und
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144 Anhang 10) Ich taufe dich im Na
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146 sacerdotali tuo, quem elegisti
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148 en Liturgie zu werfen, die eben
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150 empfängt.: " Et nunc effunde s
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152 16) Inthronisation des koptisch
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