die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica
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„In den drei göttlichen Personen also - untereinan<strong>der</strong> gleich ewig und gleichen Wesens - sind<br />
das Leben und <strong>die</strong> Seligkeit Gottes, <strong>der</strong> vollkommen eins ist, in überreicher Fülle vorhanden<br />
und vollenden sich in <strong>der</strong> Vollkommenheit und in <strong>der</strong> Glorie, <strong>die</strong> dem unerschaffenen Wesen<br />
eigen sind. „<br />
5.5 Pater et Filius et Spiritus Sanctus sunt unum, sed non unus<br />
Noch einmal Diekamp zum Thema: 102 folgendes ist also erlaubt:<br />
„Die konkreten Wesensnamen können den Inhaber <strong>der</strong> Person bezeichnen, also darf man<br />
auch abstrakte Wesensattribute, in concreto genommen, den göttlichen Personen beilegen,<br />
z.B.:<br />
GOTT und HERR können auch als Personennamen gebraucht werden und nicht bloß als abstrakte<br />
Wesensnamen. Folglich kann man sagen, "Gott zeugt", "Gott haucht", "wahrer Gott<br />
von wahren Gott", "Mutter Gottes" (I.q.39 a. 4)“ 103<br />
Der Zusammenhang ist aber im Credo Pauls VI. ein an<strong>der</strong>er, denn das Leben und <strong>die</strong> Seligkeit<br />
Gottes, <strong>der</strong> vollkommen eins ist, wird in dem fraglichen Satz den drei göttlichen Personen<br />
nicht als unum, son<strong>der</strong>n als unus gegenübergestellt. Wie<strong>der</strong> zeigt sich, daß <strong>die</strong> abstrakte<br />
Wesenheit außerhalb <strong>der</strong> konkreten göttlichen Personen als Agens betrachtet wird und damit<br />
als Subjekt.<br />
Der heilige Thomas: Pater et Filius et Spiritus Sanctus dicuntur unum sed non unus. (Quodl.<br />
6,1 ad 2)<br />
Der Satz Pauls VI. sagt nämlich nicht, daß <strong>die</strong> drei göttlichen Personen ihre jeweilige unbegrenzte<br />
Seligkeit aus <strong>der</strong> schlechthin unbegrenzten göttlichen Wesenheit schöpfen, <strong>die</strong> jede<br />
Person uneingeschränkt für sich besitzt, wenn auch in circuminsessio mit den an<strong>der</strong>en Personen<br />
und sie somit gemeinsam ein Unum darstellen; son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Satz sagt vielmehr, daß ein<br />
Gott, <strong>der</strong> schlechthin eins ist, den drei göttlichen Personen als Unus gegenüber steht und<br />
<strong>die</strong>se Personen mit seiner Fülle beschenkt, damit sie in einem Drama des wechselseitigen<br />
Sichbeschenkens, sich weiter vervollkommnen dürfen (consummantur). 104<br />
Die Trinität wird so zu einer intermediären Offenbarung, <strong>die</strong> noch über den von Thomas abgewehrten<br />
Irrtum hinausgeht. Thomas wollte den Modalismus abwehren, das Credo Pauls VI.<br />
bekennt aber einen Gott, <strong>der</strong> sich hinter <strong>der</strong> Trinität verbirgt und als <strong>der</strong> eine Gott in seiner<br />
Seligkeit ein Szenario ihm beigeordneter Mitgenossen <strong>der</strong> Liebe ins Werk setzt. Ein solcher<br />
Gottesbegriff setzt Evolution voraus. Es darf daher nicht verwun<strong>der</strong>n, daß bei Paul VI. we<strong>der</strong><br />
<strong>die</strong> Ursprungslosigkeit des Vaters ausgesagt wird (Quicumque), noch, daß <strong>die</strong> Zeugung des<br />
Sohnes aus einer intellektuellen Selbsterkenntnis des Vaters durch das göttliche Wesen als<br />
medium quo erfolgt. 105 Das Credo Pauls VI. verschweigt beides vollkommen. Der Vater<br />
zeugt ja den Sohn, in dem er sich erkennt. Paul VI. scheint nichts davon zu wissen.<br />
102 Diekamp Band I , Dreifaltigkeit §26, 4a), Seite 360<br />
103 Artikel <strong>der</strong> Summa im Internet : http://www.newadvent.org/summa/103904.htm<br />
104 Holböck, Credimus, lateinischer Text, Seite 28<br />
105 Symbolum Niceanum : Filium Dei natum ex Patre unigenitum, hoc est ex substantia Patris. Alter Denz. 54