die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica
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Form unzureichenden Form anzutreffen ist, sich hier nicht mehr störend auf das Sakrament<br />
selbst auswirkt. Immerhin ist <strong>der</strong> Satz, <strong>der</strong> zum Bischofamt erwählte, möge im Hohe<strong>priester</strong>tum<br />
<strong>die</strong> Herde weiden, eine durchaus traditionelle Terminologie Die Übersetzung in <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Landesprachen sind auch hier wie<strong>der</strong> zuberücksichtigen. Lei<strong>der</strong> ist auch hier <strong>die</strong><br />
Qualität sehr unterschiedlich. Der englische Text kann vom Wortlaut her als wörtliche Übersetzung<br />
durchgehen (Father, you know all hearts.You have chosen your servant for the office<br />
of bishop. May he be a shepherd to your holy flock, and a high priest blameless in your sight,<br />
ministering to you night and day), denn <strong>die</strong> Begriffe “Hirt, Herde” kommen vor, wogegen <strong>der</strong><br />
deutsche Text hier nicht mitkommt, hier geht es mal wie<strong>der</strong> ums Leiten und von Hirt und<br />
Herde ist keine Spur zu finden.<br />
Der französische Text ist noch schlimmer:<br />
Père, Toi qui connais le cœur de l'homme, donne à celui que Tu as choisi pour l'épiscopat<br />
de remplir sans défaillance la fonction de grand prêtre et de pasteur de Ton<br />
peuple saint en Te servant jour et nuit.<br />
Zwar stammt <strong>der</strong> Begriff „pasteur“ ursprünglich von „pastor“, was durchaus Hirte bedeutete,<br />
aber er wird heutzutage nicht mehr in dem Sinne gebraucht. Für jeden Franzosen ist klar, ein<br />
„pasteur“ ist ein protestantischer Religions<strong>die</strong>ner und Hirte heißt heute „berger“, und Herde<br />
bedeutet „troupeau“. Der Begriff „Herde“, <strong>der</strong> autoritativ besetzt ist und eine Unterordung<br />
und Schutzbedürftigkeit andeutet ist im Deutschen wie im Französischen durch „Volk“ ersetzt.<br />
Gerade <strong>die</strong> von Holzer zu urgerierte Übertragung von herrschaftlicher Hirtengewalt in<br />
einer Form, wird hier herabgewürdigt und das „heilige Volk erhält einen Deligierten zur Leitung“.<br />
Das Chaos wird also nicht geringer, im Gegenteil. Das anglikanische Gebet <strong>der</strong> Episkopalkirche<br />
hat dagegen das Problem, daß es gar keine doppelte Handausstreckung kennt und <strong>die</strong><br />
Handauflegung nur während des Textteiles mit dem principalis Spiritus geschieht. Dadurch<br />
kann gar nicht das gesamte Weihegebet auf <strong>die</strong> Handauflegung bezogen werden, was ja <strong>der</strong><br />
Sinn einer doppelten Handaustreckung ist. Wie auch immer, für <strong>die</strong> Sukzession ist auch <strong>die</strong><br />
Priesterweihe von belang und es nützt kein gültiger Ritus <strong>der</strong> Bischofsweihe, wenn <strong>die</strong> Priesterweihe<br />
ungültig ist. Wir haben <strong>die</strong> unterschiedliche Qualität <strong>der</strong> landssprachlichen Fassungen<br />
gesehen und tippen mal darauf, daß es im romanischen Sprachraum, außerhalb <strong>der</strong> Frankophonie,<br />
noch am besten bestellt ist, aber das nur unter Vorbehalt. Wie schon angedeutet,<br />
auch Unterschiede in den Rubriken bezüglich <strong>der</strong> Haltung <strong>der</strong> Hände des Konsekrators und<br />
<strong>der</strong> Zeremonie <strong>der</strong> Evangelienauflegung sind im Detail zu überprüfen.<br />
In bezug auf unseren Einwand hinsichtlich <strong>der</strong> gestörten Einheit von Materie und Form im<br />
neuen Ritus <strong>der</strong> Bischofsweihe hat Anton Holzer alle <strong>nach</strong>träglich über Herrn Schillerwein,<br />
<strong>der</strong> als Mittelsmann fungierte, eingereichten Literatur<strong>nach</strong>weise ignoriert und dann mitteilen<br />
lassen, er wolle bis zum Abschluß seiner Arbeit keine weiteren Hinweise, <strong>die</strong> ihn ablenken<br />
könnten. Den Umstand <strong>der</strong> Auffindung des Weihegebetes Pauls VI. in anglikanischen Ordinalien<br />
lies er ebenfalls unkommentiert. So kam er denn zu folgendem Schluß:<br />
Zur Begründung und Illustration dafür, daß im neuen Ritus <strong>der</strong> Form <strong>die</strong> Materie fehle, insofern <strong>die</strong><br />
moralische Einheit des Zeichens bzw. <strong>der</strong> Zusammenhang von Handauflegung und Weihegebet<br />
„Zur Begründung und Illustration dafür, daß im neuen Ritus <strong>der</strong> Form <strong>die</strong> Materie fehle, insofern <strong>die</strong><br />
moralische Einheit des Zeichens bzw. <strong>der</strong> Zusammenhang von Handauflegung und Weihegebet unterbrochen<br />
und insofern nicht mehr erkennbar sei, behauptet Stopka nun, <strong>die</strong>ser Zusammenhang werde<br />
im alten Ritus durch <strong>die</strong> "Handausstreckung" gewahrt: "Es bedarf also eines angemessenen Binde-