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die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

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er nur seinen Arianismus wortreich begründen. Aber <strong>die</strong> Thélogie nouvelle ist hier ja<br />

auch nicht abgeneigt.<br />

54<br />

Aber das ist noch nicht das Ende <strong>der</strong> Parallelen, denn eine Firmung als von <strong>der</strong> Taufe getrenntes<br />

und eigenständiges Sakrament ist we<strong>der</strong> bei Hippolyt, noch in den AK <strong>nach</strong>weisbar, was<br />

ebenfalls wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> heutigen Theologie entspricht, aber schon lange verurteilt ist. Von einem<br />

Sakrament <strong>der</strong> Ölung für schwer erkrankte sprechen <strong>die</strong> AK nicht und Hippolyt wohl auch<br />

nicht. Was macht es da, wenn man sich an <strong>der</strong> Materie <strong>die</strong>ser Sakramente vergreift und man<br />

mit Sojaöl firmen kann?<br />

Und alles findet sich in einem wissenschaftlichen Band zusammengetragen, in dem Band <strong>der</strong><br />

Kirchenväterbibliothek von 1912, griechische Liturgien, übersetzt von Remigius Storf? Das<br />

ist ein großartiges Manuale für Botte gewesen, o<strong>der</strong> es stand ihm außer Handschriften und<br />

Faksimile etwas ähnliches zur Verfügung, eine Art ständiger Begleiter. Ja, da braucht man nur<br />

umblättern. Das war als Handbuch auf dem Schreibtisch von Pater Botte OSB, dem Fabrikanten<br />

des neuen Pontifikale und an<strong>der</strong>en Experten. Dann sagten er, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e sich einfach:<br />

"Der Leib Christi-Amen. Klingt gut. Das nehmen wir. Das schöne Weihegebet für den Bischof<br />

auch." Dann haben er und Paul VI. behauptet, es finde noch bei Kopten und Syrern<br />

Verwendung, was eine glatte Lüge ist. Wie gesagt, alles seit 692 durch das <strong>die</strong> Regionalsynode<br />

des Trullanum verurteilt. Es gibt, nebenbei gesagt, noch weitere Literatur über <strong>die</strong> AK im<br />

Internet. Ein Artikel beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Frage, ob <strong>die</strong> AK Midraschim im Sinne eines<br />

christlichen Talmud gewesen seien. 121 Wozu ein solches Buch? Der Anspruch auf Vollständigkeit<br />

<strong>der</strong> „apostolischen Dekrete“ ersetzt das Lehramt und fixiert eine Epoche, wie sie <strong>der</strong><br />

Autor verstand, so wie es <strong>der</strong> Talmud ja auch versucht, denn den Tempel gibt es nicht mehr.<br />

Hier erscheint echte Tradition fortschrittlicher als <strong>der</strong> Archäologismus. Lassen wir an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle noch einmal Eva Synek sprechen:<br />

„ In den CA spielen <strong>die</strong> Apostel allerdings nicht nur ganz allgemein eine Rolle, <strong>die</strong> <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

jüdischen Tradition den frühen Rabbinern zugeschriebenen Position vergleichbar erscheint.<br />

Die Autorität <strong>der</strong> Weisungen wird in den CA (wie auch schon in <strong>der</strong> Didasc) mit einer Apostelversammlung<br />

begründet. Der Redaktor läßt dort den Zwölferkreis und Paulus gemeinsam<br />

mit verschiedenen an<strong>der</strong>en maßgeblichen Traditionszeugen, insbeson<strong>der</strong>e dem Herrenbru<strong>der</strong><br />

Jakobus und Klemens als "Sekretär", versammelt sein. Formal präsentieren sich <strong>die</strong> CA als<br />

eine Art Synodalschreiben <strong>der</strong> Apostel. Vor allem im Rahmen <strong>der</strong> CanAp, <strong>die</strong> einen Appendix<br />

zu den acht Büchern <strong>der</strong> CA bilden, werden auch Konzilskanones regelrecht rückdatiert. Als<br />

direktes Modell für <strong>die</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> übernommenen Stoffe <strong>die</strong>nte wohl <strong>die</strong> zeitgenössische<br />

Synodaltätigkeit. Wie unlängst Hermann Josef Sieben herausstellte, wird zwar <strong>der</strong><br />

Begriff "Apostelkonzil" noch nicht explizit gebraucht. Doch davon abgesehen projiziert <strong>der</strong><br />

Redaktor sehr deutlich das synodale Modell von Rechtsfindung in <strong>die</strong> kirchliche Frühzeit.<br />

Die fiktive Rückbindung geschichtswirksamer Rechtsentwicklung an einen denkwürdigen<br />

Synodalvorgang gleichsam in <strong>der</strong> "Geburtsstunde" des zu ordnenden Gemeinwesens entspricht<br />

aber auch <strong>der</strong> Verankerung wichtiger Grundsatzentscheidungen des rabbinischen Judentums<br />

in <strong>der</strong> sog. "Großen Synode" bzw. in den sog. Synoden von Javne und Uscha.“<br />

Beleuchten wir <strong>die</strong> Rolle des Klemens <strong>der</strong> AK. Wir setzen an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>die</strong> Einmischung<br />

des Klemens von Rom in <strong>die</strong> Wirren <strong>der</strong> Gemeinde von Korinth als bekannt voraus, ebenso<br />

seine autoritative Entscheidung, daß für <strong>die</strong> Aufstellung von Priestern und Bischöfen nicht <strong>die</strong><br />

Autorität des Volkes das entscheidende sei, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Nachfolge von den Aposteln her. Re-<br />

121 http://www.bsw.org/?l=71791&a=Comm02.htm Veröffentlichung an <strong>der</strong> UNI Wien/ Fak. Kirchenrecht

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