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die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

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ren in <strong>die</strong> Nähe des Altares, während <strong>die</strong> übrigen Bischöfe und Priester stillschweigend mitbeten,<br />

<strong>die</strong> Diakone das geöffnete Evangelium über das Haupt des Weihekandidaten halten, dann<br />

bete er zu Gott: ...es folgt das Weihegebet. 48 „<br />

Erscheint hier <strong>die</strong> Auflegung des Evangeliums etwa nicht als Materie, von dem volksdemokratischen<br />

Prinzip einmal ganz abgesehen? Es begegnet uns übrigens auch in <strong>der</strong> Priesterweihe<br />

<strong>der</strong> apokryphen apostolischen Konstitutionen.<br />

Dem Einwand, bei <strong>der</strong> Priesterweihe erfolge <strong>die</strong> Handauflegung auch in Stille und das Weihegebet<br />

in einem gewissen zeitlichen Abstand, kann man leicht begegnen, denn<br />

1. schiebt sich keine weitere unbestimmte Materie in mißverständlicher Weise zwischen<br />

<strong>die</strong> Handauflegung und das <strong>nach</strong>folgende Weihegebet,<br />

2. und außerdem hält <strong>der</strong> Bischof <strong>die</strong> rechte Hand weiterhin erhoben, zum Zeichen,<br />

daß das Symbol seiner eigenen Handauflegung moralisch andauert. Für <strong>die</strong> <strong>nach</strong>folgende<br />

Weihepräfation erhebt er wie<strong>der</strong> seine Hände zum Zeichen des andauernden<br />

Segens. Man könnte zwar einwenden, daß <strong>die</strong> Handauflegung <strong>der</strong> Priester<br />

ja auch Grund für Missverständnisse sein könnte, jedoch ist eine Evangelienauflegung<br />

durch den Konsekrator selbst in <strong>der</strong> neuen Bischofsweihe eine Materie ganz<br />

an<strong>der</strong>er Art und wirkt nicht verbindend. Im alten Ritus <strong>der</strong> Priesterweihe wird keine<br />

weitere Materie durch den Weihenden selbst eingeführt. Eine Partizipation <strong>der</strong><br />

assistierenden Priester bei Einbindung und Unterordnung in den bischöflichen<br />

Dienst scheint nicht unstatthaft.<br />

Die moralische Einheit <strong>der</strong> Materie <strong>der</strong> Handauflegung mit <strong>der</strong> Form bleibt im überlieferten<br />

Ritus also gewahrt. Außerdem schaffen <strong>die</strong> Worte „accipe Spiritum Sanctum“ ebenfalls eine<br />

Brücke zum <strong>nach</strong>folgenden Weihegebet, wie <strong>die</strong> Handausstreckung <strong>der</strong> Priesterweihe. Weitere<br />

Erklärungen sind hier überflüssig.<br />

4.2. SIGNIFICATIO EX ADJUNCTIS<br />

Wenn <strong>die</strong> Form des Sakramentes zweifelhaft ist, stellt sich <strong>die</strong> Frage: Können <strong>die</strong> interpretatorischen<br />

Zusätze im Gesamtritus noch eine klärende Wirkung haben? Einen Hinweis gibt uns<br />

<strong>die</strong> Bemerkung Leo XIII. in „Apostolicae curae“: „Auch nützt es <strong>der</strong> Sache nichts, daß man<br />

das Präfationsgebet Allmächtiger Gott herangezogen hat: denn es ist gleichfalls um <strong>die</strong> Worte<br />

verkürzt, <strong>die</strong> das höchste Priestertum erklären.“ Damit scheint <strong>der</strong> Papst zumindest anzudeuten,<br />

daß ein erklären<strong>der</strong> Zusatz im weiteren Weihetext <strong>die</strong> Gültigkeit beeinflussen könnte.<br />

Dies anzunehmen hat natürlich nur dann einen Sinn, wenn <strong>die</strong> Gültigkeit <strong>der</strong> Weihe aufgrund<br />

<strong>der</strong> Form allein zunächst als möglich angenommen wird. Der Gesamtritus spricht an vier Stellen<br />

vom Bischofsamt in Sinne <strong>der</strong> Weihehierarchie. In <strong>der</strong> Musteransprache, <strong>die</strong> aber auch<br />

weggelassen werden kann, heißt es: „Durch <strong>die</strong> Handauflegung wird das Weihesakrament in<br />

seiner ganzen Fülle übertragen. So ist <strong>die</strong> ununterbrochene apostolische Nachfolge <strong>der</strong> Bischöfe<br />

gewahrt“. Im Weihegebet heißt es: „Gib ihm <strong>die</strong> Gnade, dein heiliges Volk zu leiten<br />

und dir als Hoher<strong>priester</strong> bei Tag und Nacht ohne Tadel zu <strong>die</strong>nen. ... Verleihe ihm durch <strong>die</strong><br />

Kraft des Heiligen Geistes <strong>die</strong> hohe<strong>priester</strong>liche Vollmacht in deinem Namen Sünden zu vergeben.“<br />

48 ebenda, siehe auch den Text aus Oxford: http://www.ccel.org/fathers2/ANF-07/anf07-49.htm#P7053_2362283

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