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die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

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82<br />

Deinde, extensis manibus ante pectus, dicit :…..<br />

Daraufhin folgt dann <strong>die</strong> Weihepräfation. 147 Mag <strong>die</strong> einfache Handausstreckung bei <strong>der</strong> Priesterweihe<br />

früher gefehlt haben, <strong>die</strong> doppelte bei <strong>der</strong> Präfation jedenfalls nicht, mindestens ist das unwahrscheinlich.<br />

Außerdem gab es in dem Fall an<strong>der</strong>e moralische Verbindungen zwischen Materie und Form als<br />

<strong>die</strong> Ausstreckung <strong>der</strong> Hände, wie sie zum Beispiel <strong>der</strong> altenglische Sarum-Ritus kennt. Statt einer<br />

Handausstreckung wird im Weihegebet <strong>die</strong> vorangehende Handauflegung als <strong>die</strong> Materie ausdrücklich<br />

erwähnt, es wurde also ein textlicher Bezug hergestellt:<br />

Gewähre, daß <strong>die</strong>ser DEIN Diener für würdig befunden werde, treu <strong>die</strong> Pflichten seines Amtes und<br />

alle Werke in DEINEM Dienste zu erfüllen, auf daß er fähig sei, <strong>die</strong> seit altersher eingesetzten<br />

Mysterien <strong>der</strong> Sakramente zu zelebrieren, und daß er DIR geweiht werden möge im Hohe<strong>priester</strong>tum,<br />

in das er aufgenommen wird. Möge DEIN Segen auf ihm sein und durch unsere Hände 148<br />

Stellen Sie sich einen Taufritus vor, wo man erst stumm dreimal mehrere Täuflinge mit Wasser übergießt,<br />

daraufhin erfolgt eine wortlose Übergießung mit Öl, dann das Veni Creator und schlußendlich<br />

wird in <strong>der</strong> Form folgendes gesagt:<br />

Durch <strong>die</strong> dreimalige Übergießung mit Wasser taufe ich dich (wir euch), N.N., im Namen des Vaters,<br />

des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.<br />

Die Einheit zwischen Materie und Form wäre in dem Fall also anschaulich dargestellt, weil <strong>die</strong> Materie<br />

in <strong>der</strong> Form erwähnt wird und das Öl, das erst mißverständlich als konkurrierende Materie erscheint,<br />

textlich in <strong>der</strong> Form ausgeschlossen wird. Die Worte <strong>der</strong> Taufe beziehen sich eben nur auf das<br />

Wasser. Ansonsten ist in <strong>der</strong> gängigen Taufpraxis dem Wasser so wenig Öl beigemischt, daß letzteres<br />

in <strong>der</strong> Anschauung des sichtbaren Zeichens und seiner substantiellen Einheit nicht stört.<br />

Vollständig unmöglich wird nun <strong>die</strong> Situation in <strong>der</strong> neuen Bischofsweihe durch <strong>die</strong> Umdrehung <strong>der</strong><br />

Reihenfolge von Evangelienauflegung und Handauflegung. Erfolgte <strong>die</strong>se vorher über den Kopf in<br />

Nacken, damit <strong>die</strong> Stirn zur Handauflegung frei bleibe, so schiebt sie sich jetzt zwischen Materie<br />

(Handauflegung) und Form (Weihegebet), stellt also ein konkurrierende Materie dar, welche <strong>die</strong> Einheit<br />

von Materie und Form unanschaulich werden läßt. Was noch auffällt, ist, daß <strong>die</strong> Evangelienauflegung<br />

so stattfindet, wie im VIII. Buch <strong>der</strong> apostolischen Konstitutionen beschrieben, nämlich das<br />

Evangelium bleibt auf dem Kopf liegen. Da das Weihegebet Pauls VI. große Übereinstimmung mit<br />

dem VIII. Buch <strong>der</strong> AK zeigt, scheint das Absicht geschehen zu sein. Dort ist noch nicht einmal von<br />

einer Handauflegung <strong>die</strong> Rede. Diese apokryphe Schrift steht unter dem Verdacht ein Werk <strong>der</strong> pneumatomachischen<br />

Mazedonianer zu sein 149 . Laut Diekamp 150 wurden rekonzilierte Mazedonianer<br />

<strong>nach</strong>geweiht, weil man <strong>die</strong> Weihen für ungültig hielt, eine Maßnahme, <strong>die</strong> im Falle des akazianischen<br />

Schismas und <strong>nach</strong> dessen Beendigung unterblieben war, weil sich <strong>die</strong> Riten bei letzterem Schisma<br />

147 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/prtradbishop.html<br />

148 http://www.angelfire.com/nj/malleus/ordines/Sarumnote.html<br />

149 Siehe in meiner Arbeit den Hinweis auf Eva Synek, Uni Wien, Fakultät für Kirchenrecht. Die apostolischen<br />

Konstitutionen benutzen einen erweiterten Hippolyt-Text.<br />

150 Diekamp Band 3, Seite 27

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