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die frage nach der gültigkeit der priester - Rore Sanctifica

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Wir sehen, das sich gegenseitige Vollenden, von dem das „Credo“ spricht, hat eine<br />

Stütze in Balthasars Theodramatik:<br />

« Ita in tribus Personis divinis, quae sunt coaeternae sibi et coaequales, vita et beatitudo<br />

Dei plane unius quam maxime abundant et consummantur, summa cum excellentia<br />

et gloria Essentiae increatae propria ; atque semper unitas in Trintate et Trinitas<br />

in unitate veneranda est. « 109<br />

„In den drei göttlichen Personen also - untereinan<strong>der</strong> gleich ewig und gleichen Wesens<br />

- sind das Leben und <strong>die</strong> Seligkeit Gottes, <strong>der</strong> vollkommen eins ist, in überreicher<br />

Fülle vorhanden und vollenden sich in <strong>der</strong> Vollkommenheit und in <strong>der</strong> Glorie, <strong>die</strong><br />

dem unerschaffenen Wesen eigen sind.“ Wir kennen das jetzt zu genüge. Wir wollen<br />

nun aber unser Augenmerk darauf richten, daß <strong>die</strong>se Personen laut Paul dem VI. gar<br />

nicht consubstantiales, son<strong>der</strong>n viemehr coaequales sind. Vom Sohn wird zwar später<br />

gesagt, er sei consubstantialis im 4. Artikel des Credo, was jedoch nicht auf den<br />

Geist ausgedehnt wird. Zudem sind <strong>die</strong> drei Personen eben nicht nur eines Wesens,<br />

son<strong>der</strong>s sie sind zusammen ein Wesen in drei Personen. Kein geringerer als Jacques<br />

Maritain hatte vor Jahren darauf hingewiesen, daß <strong>die</strong> französische Übersetzung des<br />

Nizäno-konstantinopolischen Credos, wie sie im NOM angewendet wird, völlig falsch<br />

ist. Der Text suggeriere, so Maritain, daß Vater und Sohn eines Wesens seien, wie<br />

auch zwei Karotten ein und dasselbe Wesen haben, aber nicht ein und dasselbe Wesen<br />

sind. Schon <strong>die</strong> deutsche Übersetzung im alten Schott macht sich <strong>die</strong>ses Fehlers<br />

schuldig, wie auch <strong>der</strong> alte Neuner Roos das consubstantiales im Credo des IV. Laterankonzils<br />

mit „eines Wesens“ übersetzt. 110<br />

Wenn man sich <strong>die</strong> Texte des Quicumque, wie des Glaubensbekenntnisses des IV.<br />

Laterankonzils genauer anschaut, fällt auf, daß sich coaequales nie auf <strong>die</strong> Wesenseinheit<br />

bezieht, son<strong>der</strong>n immer auf <strong>die</strong> Gleichheit <strong>der</strong> Glorie und Größe. Wenn das<br />

Credo Pauls VI. mit seiner Erwähnung des Terms coaequales auf das Quicumque<br />

verweisen will, so ist das einfach falsch zitiert. Die Termini „..sed tres Personae coaeternae<br />

sibi sunt et coaequales,.. » werden vom alten Neuner Roos so wie<strong>der</strong>geben:<br />

„...son<strong>der</strong>n alle drei Personen sind gleich ewig und gleich groß,..“. 111 Und auch das<br />

Bekenntnis des IV. Lateranense läßt keinen Zweifel:<br />

„...consubstantiales et coaequales et coomnipotentes et coaeterni...“ 112<br />

Der alte Neuner Roos übersetzt so: « gleichen Wesens (was wir monieren) und gleicher<br />

Vollkommenheit (coaequales), gleichallmächtig und gleichewig“.<br />

Überhaupt macht das Credo Pauls VI. einen Bogen um das Bekenntnis des IV. Lateranense<br />

und wie wir bemerken müssen, ist das coaequales anscheinend bewußt falsch<br />

bezogen. Sowohl Quicumque als auch Lateranense unterscheiden genau zwischen<br />

consubstantiales und coaequales, <strong>die</strong> auf ganz unterschiedlich Dinge bezogen werden.<br />

Das consubstantiales zeigt den einen gemeinsamen actus essendi <strong>der</strong> drei Personen<br />

in <strong>der</strong> Einheit <strong>der</strong> Natur an. Coaequales bezieht sich auf <strong>die</strong> gleiche Herrlich-<br />

49<br />

109 Ausgabe Holböck, lat. Text, Seite 28<br />

110 alter Neuner Roos Nr. 837 b<br />

111 alter Neuner Roos Nr. 836, alter Denz. Nr. 39<br />

112 alter Denz. 428

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