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Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher

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8.5. LERNFORMEN UND LERNTECHNIKEN 113<br />

• Nicht die Häufigkeit des Lösens von Problemen ist die entscheidende Bedingung für die Problemlösefähigkeit,<br />

sondern die kognitive Struktur des Lernenden. Je umfangreicher und stabiler eine<br />

kognitive Struktur ist, desto mehr Lösungsalternativen lassen sich entwickeln und desto kritischer<br />

und fundierter können diese überprüft werden.<br />

• Entdeckendes Lernen setzt eine Fülle komplexer Fähigkeiten und Bereitschaften kognitiver und affektiver<br />

Art voraus, die nur bei verhältnismäßig wenigen Schülern in dem Maße vorausgesetzt werden<br />

können oder trainierbar sind, wie die Fähigkeit, verbal präsentierte Sachverhalte zu verstehen und<br />

kritisch zu verarbeiten (Gefahr der Überforderung und Motivationsminderung!).<br />

• Die Problemlösetechniken gehen <strong>of</strong>t nicht über einen Teilbereich hinaus. Der Transfer muss zumindest<br />

mit verbalen Hinweisen angereichert werden.<br />

8.5.2 Suggestopädie<br />

Die auch unter dem Begriff “Superlearning” bekannte Lernmethode wurde in den 1960er Jahren von Georgi<br />

Losanow entwickelt. Sie geht auf Beobachtungen von Fakiren und Yogis zurück, die während ihrer geistigen<br />

Höchstleistungen körperlich und mental völlig entspannt waren. Losanow erkannte, dass das menschliche<br />

Gehirn je nach Tätigkeit und Auslastung in verschiedenen Frequenzbereichen arbeitet. Je grösser die<br />

zu verarbeitenden Reize, also Informationen, sind, desto höher steigt die Frequenz, was eine neuronale<br />

Überlagerung zur Folge hat. Diese führt zu Fehlern bei der Informationsverarbeitung. Wenn alle äusseren<br />

Reize wegfallen, gilt die gesamte Aufmerksamkeit dem Lernprozess [Wikipedia 2006b].<br />

Bei der Suggestopädie wird dies genutzt, indem in durch Phantasiereisen bei geschlossenen Augen hervorgerufenen<br />

Entspannungsphasen Lerninhalte vorgetragen werden. Werden äussere Reize hingegen gezielt<br />

eingesetzt, wird die Vertiefungsphase in der sonstigen Unterrichtszeit unbewusst unterstützt. Dies kann z.B.<br />

durch den Einsatz von Lernplakaten an den Wänden erreicht werden. Diese Lernmethode ist allerdings einerseits<br />

von der Akzeptanz (aufgrund der grundsätzliche Skepsis vor Spielereien in der Erwachsenen- und<br />

Weiterbildung) und andererseits auch von der Wirksamkeit her nicht unumstritten.<br />

8.5.3 Photo-Reading<br />

Photo-Reading ist eine von Paul Scheele entwickelte Lese-Methode, die es erlaubt, jegliche Art von Text<br />

in ca. ein Drittel der Zeit verglichen zu herkömmlichen Lesemethoden aufzunehmen. Dabei wird der Inhalt<br />

mit dem Unterbewusstsein aufgenommen, im Gegensatz zum Bewusstsein beim normalen Lesen.<br />

Der Photo-Reading-Prozess ist in fünf Schritte gegliedert:<br />

1. Definition des Zwecks für das Lesen des Inhalts<br />

2. Preview des Inhalts<br />

3. Photoreading<br />

4. Aktivierung

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