Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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12.2. DEFINITION UND GRUNDLAGEN 171<br />
sindikatoren und mit der Schaffung von effizienten Kommunikationsinfrastrukturen betraut. [North<br />
1999] stellt Wissensingenieure als Vermittler von Bestehendem zu Neuem dar. Diese kommen aus<br />
der mittleren Führungsebene, machen bestehendes Wissen explizit und integrieren dieses in neue<br />
Technologien oder Produkte.<br />
Rollen nach [North 1999] Der <strong>Knowledge</strong>-Sponsor ist der Verantwortliche für ein klar definiertes Wissensgebiet.<br />
Ein <strong>Knowledge</strong>-Integrator analysiert Wissensgebiete und ist für die Wissensvernetzung<br />
mehrerer Wissensbasen verantwortlich. Der <strong>Knowledge</strong>-Developer entwickelt und verankert die Inhalte<br />
in einer Wissensbasis und ist für die Aktualität verantwortlich.<br />
Chief <strong>Knowledge</strong> Officer Der Chief <strong>Knowledge</strong> Officer ist der Mentor für das Wissensmanagement und<br />
vermittelt die Wissenskultur und ermöglich die Aufbereitung der Unternehmensziele in messbare<br />
Wissensziele. Eine weitere Funktion dieser Rolle ist jene zwischen dem Top-<strong>Management</strong> und den<br />
Führungskräften zu vermitteln.<br />
Kompetenzfeldverantwortliche Der Kompetenzfeldverantwortliche hat die Funktion der Wissensvernetzung<br />
im jeweiligen Kompetenzfeld. Innerhalb des Kompetenzfeldes ist jener für die Einbringung<br />
der Erfahrung in Unternehmensentscheidungen und für den Aufbau und der Pflege der Infrastruktur<br />
zuständig.<br />
Brückenbauer Der Brückbauer ist für die Vernetzung der Wissensbasis über die Kompetenzfelder hinweg<br />
und dem Aufbau von Netzwerken über Vernetzungs-Workshops und Kontaktvermittlung verantwortlich.<br />
Transparenzschaffer Der Transparenzschaffer legt den Grad der gewünschten Transparenz über die organisationale<br />
Wissensbasis mit den Verantwortlichen fest.<br />
12.2.3 Communities <strong>of</strong> Practice<br />
Communities <strong>of</strong> Practice sind ein Konzept um die Wissensteilung bzw. Wissensverteilung sowie die Zusammenarbeit<br />
in einem spezifischen Wissensgebiet in Gestalt von informellen Gruppen zu ermöglichen. Die<br />
Teilung von Wissen erfolgt zumeist unaufgefordert und der Wissensfluss kann in unterschiedliche Richtungen<br />
und mit abwechselnden Zielen erfolgen. Mit Community <strong>of</strong> Practice werden auch Themen-Netzwerke<br />
bezeichnet und sind daher eine Teilmenge von Wissensnetzwerken. Durch einen regelmäßigen Rhythmus<br />
im Austausch sind Themen-Netzwerke prinzipiell auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet. Best-Practice-<br />
Transfers in Projekt- oder Erfahrungsgruppen zielen auf den unidirektionellen Austausch von Erfahrungen<br />
zwischen Berichtenden und Empfängern ab. [Probst et al. 1999]<br />
Die Wissens(ver)teilung über Netzwerke und über Rollen im Wissensmanagement sind die Basis der<br />
Wissensvernetzung. In diesem Kapitel wurden die Begriffe abgegrenzt und die Arten der Netzwerke und<br />
Rollen je nach Aufgaben- und Zielausrichtung vorgestellt. Die Anforderungen an die Unternehmensorganisation<br />
und der IKT werden im Kapitel 12.3 dargestellt.