Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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32 KAPITEL 3. WISSENSVERWALTUNG<br />
3.1.2 Grundlagen<br />
In diesem Abschnitt werden die Grundlagen zur Wissensverwaltung gelegt. Begonnen wird mit den Definitionen<br />
der einzelnen Bestandteile der Wissensverwaltung. Danach werden die Anforderungen an die<br />
Wissensverwaltung näher gebracht. Wie man bereits aus dem Wort Wisssensverwaltung her ausliest, besteht<br />
die Wissensverwaltung aus zwei wesentlichen Teilen, dem Wissen und der Verwaltung. Diese zwei<br />
Begriffe werden im folgenden definiert:<br />
Wissen [Wikipedia 2006a] (Althochdeutsch wischan, gesehen haben) bezeichnet die Gesamtheit aller organisierten<br />
Informationen und ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein vernunftbegabtes<br />
System handeln kann. Das Wissen erlaubt es einem solchen System – vor seinem<br />
Wissenshorizont und mit der Zielstellung der Selbsterhaltung – sinnvoll und bewusst auf Reize zu<br />
reagieren. Die Epistemologie, die den griechischen Wortstamm für Wissen (episteme) im Namen<br />
trägt, ist die Lehre von der Erkenntnis. Erkenntnis folgt erst dann aus Wissen, wenn erkannt wird,<br />
welche Relevanz die Einzelinformationen für die Lösung eines gegebenen Problems besitzen. Wissen<br />
kann man demnach also als potentielle Nutzinformation definieren.<br />
Verwaltung [Wikipedia 2006b] meint eine Organisation mit dem Auftrag des Verwaltens (Administration).<br />
Der Auftrag des organisierten Verwaltens besteht aus einem Aufgabenkomplex, der das zeitnahe,<br />
aufgabenbezogene Erfassen, Betreuen, Leiten, Lenken und das Verantworten dynamischer Systeme<br />
nach stabilen Vorschriften verwirklicht. In diesem Sinne betreiben alle bürokratisch strukturierten<br />
(Groß-)Betriebe in Politik, Religion, Wirtschaft und Kultur Verwaltungen.<br />
Ein weiterer wichtiger Begriff, der bei der Wissensverwaltung eine wesentliche Rolle spielt, ist jener<br />
des Wissensträgers. Dieser kann folgendermaßen beschrieben werden:<br />
Wisssensträger Ein Wissensträger ist eine Person, die ein bestimmtes Wissen über ein Fachgebiet besitzt.<br />
Dabei ist das Wissen individuell und implizit dem Wissensträger zugeordnet. Dies bedeutet das Wissen<br />
ist innerhalb eines Wissensträger abgespeichert.<br />
Aufgrund der bisherigen Definitionen kann Wissensverwaltung folgend definiert:<br />
Wissensverwaltung ist das Administrieren von externen Wissen, das von Wissensträgern zur Verfügung<br />
gestellt wird. Dabei wird externes Wissen in einem Verwaltungssystem gespeichert und in diesem<br />
verwaltet.<br />
Nachdem nun der Begriff Wissensverwaltung definiert worden ist, wird nun im folgenden auf die einzelnen<br />
Aspekte der Wissensverwaltung eingegangen. Die Wissenverwaltung kann man nach [García-Barrios<br />
2002] in folgende Module unterteilen:<br />
• Wissensspeicher (im Sinne von erweiterten Document-<strong>Management</strong>-Systemen)<br />
• Wissenstransfer (z.B. Yellow Pages)