Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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134 KAPITEL 10. WISSENSVERTEILUNG<br />
Das Aufbereiten von Informationen im Kontext des Empfängers: Eine vermittelte Information wird erst<br />
im Kontext gesehen zu Wissen. Die Verteilung von Content muss darauf Rücksicht nehmen, d.h. danach<br />
trachten, weniger Informationen und mehr Wissen zu vermitteln. Dies erfordert die Aufbereitung<br />
der Informationen in unterschiedlichen Formen jeweils abhängig vom Content des Empfängers.<br />
Dies betrifft sowohl den Umfang der Information (mehr Detailtiefe für einen Experten, mehr Zusammenfassung<br />
und weiterführende Links für das <strong>Management</strong>) wie auch die Form (Layout) der<br />
Wissensaufbereitung.<br />
Informationen strukturiert aufbereiten: Dem Empfänger des Content ist die Möglichkeit zu geben, sich<br />
eine Form der Aufbereitung des Contents zu wählen. Dies ermöglicht das Einbringen von Merkmalen<br />
im Layout, um dem spezifischen Typ von User die Aufnahme erleichtern. Basis für unterschiedliche<br />
Contentaufbereitung stellt die Strukturierung der Inhalte des Contents dar. Mit der Einhaltung dieser<br />
Struktur für neue Informationen ist hoher Wiedererkennungswert der übermittelten Information<br />
verbunden, aber auch das Nutzen des Inhalts später (i.e. Recherchieren) wird damit möglich.<br />
Die Beachtung der aufgelisteten Punkte sind keine Garanten für erfolgreiche Wissensverteilung, aber die<br />
Nichteinhaltung erhöht deutlich das Risikopotential für das Scheitern eines Wissensmanagementprojektes.<br />
10.2 Unternehmerische Aspekte<br />
Beim Versuch der näheren Betrachtung des Bausteines Wissensverteilung“ in Organisationseinheiten,<br />
”<br />
bzw. in Unternehmen wählen Analysten gerne den technokratischen Ansatz. Wissen steht externalisiert zur<br />
Verfügung und bedarf nur mehr der effizienten digitalen Speicherung, bzw. ist bereits abgelegt verfügbar<br />
und muss nur mehr an den Mitarbeiter gebracht werden. Newsletter, Intranets, Projektdatenbanken, Groupwarelösungen,<br />
Qualitätszirkel und eine Reihe weiterer Möglichkeiten zur Verteilung des Wissens werden<br />
angeboten, bzw. stehen in Form von kommerziellen Lösungen zur Verfügung und sind bereit Probleme zu<br />
lösen.<br />
Womit auch bereits die erste Stufe erreicht ist, welche sich mit der Identifikation und Definition der<br />
Probleme beschäftigt, für welche Wissensmanagement und der Verteilung des Wissens eine Lösung bieten<br />
soll. Die Beweglichkeit von Mitarbeitern und deren Bereitschaft, sich mit Werkzeugen auseinanderzusetzen,<br />
hängt direkt mit den erkannten Chancen, welche das zu verteilende Wissen bietet, zusammen. Dies<br />
bedeutet, dass die Frage der Wissensverteilung nicht geklärt werden kann ohne konkrete Zielsetzung, welche<br />
Probleme durch diese Maßnahmen gelöst werden, welche Prozesse effizienter ablaufen, wo wie viel<br />
Zeit gespart und nicht zuletzt in welcher Form Kunden besser bedient werden können.<br />
10.2.1 Die Auslöser<br />
In einem Ende 2002 in Hessen in Deutschland angelaufenen Projekt tauschten mittelständische Unternehmen<br />
ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit der Ausgestaltung von Wissensmanagement aus. Die Steine,<br />
welche KM Initiativen ins Rollen bringen, können durch folgende Fragen beschrieben werden: