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Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher

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98 KAPITEL 7. WISSENSNUTZUNG<br />

neues Wissen die Prozesse verbessern oder effizienter machen könnte. [Probst et al. 1997] [Mittelmann<br />

2002] [Mündemann 2000]<br />

Strukturelle Aspekte<br />

Strukturelle Wissens- und Lernbarrieren beeinträchtigen den Wissenstransfer im Unternehmen durch die jeweils<br />

spezifische Ausprägung der strukturellen Bedingungen im Unternehmen, wobei die Beeinträchtigung<br />

im politisch-kulturellen Bereich den Wissenstransfer im Unternehmen durch die im Unternehmen gewachsenen<br />

Doktrinen und die durch kulturelle Sozialisation aufgebauten Restriktionen entstehen. Die politischkulturellen<br />

Blockaden können entstehen, wenn Personen in alten Mustern die Prozesse abarbeiten und aus<br />

diesen Abläufen versteckte Regeln entstehen, die keinen Platz für neues und unangenehmes Wissen lassen.<br />

Wenn ein Mitarbeiter eines Unternehmens trotzdem neues Wissen benutzen würde, dann kann es passieren,<br />

dass er sich in eine verwundbare Position bringt. Er kann ins Hintertreffen geraten und Angst um seiene<br />

Karriere haben oder er steht vielleicht in einem schlechten Licht bei seinen Kollegen. Solche Umstände<br />

führen natürlich zu Barrieren. Ein weiterer Grund von Blockaden bei Personen in einem Unternehmen<br />

entsteht, wenn es ungeschreiebene Machstrukturen und Leitlinien ein einem Betrieb gibt. Wenn solche<br />

Strukturen vorhanden sind, kann es passieren, dass ein einzelner Mitarbeiter individuelle Schussfolgerungen<br />

zieht, diese können bewusst oder unbewusst sein, und gegen über dem neuen Wissen eine Barriere<br />

aufbaut. [Probst et al. 1997] [Mittelmann 2002] [Mündemann 2000]<br />

7.2.5 Lösungsansätze<br />

Um richtige und wirkungsvolle Lösungen finden zu können, müssen die Hindernisse in einem Unternehmen<br />

erkannt werden. Die Barrieren entstehen in den meisten Fällen anhand einer wissensfeindlichen Unternehmenskultur.<br />

Die Wichtigsten werden in der folgenden Liste dargestellt:<br />

• Keine Gegenseitigkeit: Es gibt keine Balance zwischen Wissensgebern und Wissensnehmern.<br />

• Mangel an Vertrauen: Ohne gegenseitiges Vertrauen auf allen Ebenen sind Wissensinitativen zum<br />

Scheitern verurteilt.<br />

• Unterschiedliche Kulturen, Sprachgewohnheiten, Bezugsrahmen: Mitarbeiter aus unterschiedlichen<br />

Unternehmensbereichen und Berufsgruppen benutzen meist eigene Fachsprachen und folgen<br />

Verhaltensnormen, die durch ihre Arbeitsumwelt implizit vorgegeben sind.<br />

• Geringe Akzeptanz von Wissen: Die Aussagen von Mitarbeitern mit geringem Status werden <strong>of</strong>t<br />

ignoriert, auch wenn sie die besten und brauchbarsten wären.<br />

• Intoleranz gegenüber Fehlern und Hilfsbedürftigkeit: Fehler werden vertuscht und Hilfsangebote<br />

weder gegeben noch angenommen, um nicht in den Verruf eines inkompetenten Mitarbeiters zu<br />

kommen.

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