Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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56 KAPITEL 4. WISSENSBEWERTUNG<br />
• Messung der sog. Integrationseffizienz d.h. in welchem Ausmaß individuelles Wissen von anderen<br />
Mitarbeitern genutzt wird<br />
[Alwert 2002] unterscheidet zwei Arten von Messungen:<br />
Direkte Messung Die direkte Messung durch Akkreditierung, Prüfung, Auditierung und Zertifizierung. Da<br />
es keine Richtlinien und Standards diesbezüglich gibt, gestaltet sich die Messung im Unternehmen<br />
sehr schwierig und die Erhebungen sind sehr aufwendig.<br />
Indirekte Messung Bei dieser Art von Messung werden korrelierende Faktoren und Kennzahlen, gemessen,<br />
die anschließend Rückschlüsse auf den Wissensaufbau ziehen lassen.<br />
Die indirekte Messung wird nach [Alwert 2002] in vier Bereichen vorgenommen.<br />
Personal Wichtige Kennzahlen in diesem Bereich sind etwa das Erfahrungswissen in Jahren oder die Anzahl<br />
der Weiterbidlungen<br />
Struktur In diesen Bereich fallen Kennzahlen wie Anzahl, Aktualität und Gültigkeit von Dokumenten.<br />
Auch die Kommunikations- und Führungsstruktur werden hier erfaßt.<br />
Beziehung Die Anzahl der Kunden und Kontakte, die Öffentlichwirksamkeit sowie Konferenzbesuche und<br />
Teilnahme an Vorträgen sind wichtige Kriterien in diesem Bereich.<br />
Umgang mit Wissen Der Bereich Umgang mit Wissen behandelt Fragen nach der WM-Kompetenz,<br />
Verfügbarkeit des Wissens und Qualität der Methoden.<br />
Nachdem dieser Abschnitt sich mit den Grundlagen der Wissenbewertung auseinandergesetzt hat, werden<br />
im nächsten Abschnitt Techniken und Methoden beschrieben, die helfen sollen, Wissensbewertungen<br />
vorzunehmen.<br />
4.3 Instrumente zur Messung von Wissen<br />
Die einfachste Messgröße zur Feststellung immateriellen Vermögens beschränkt sich auf die Bezifferung<br />
des Unterschiedes zwischen Marktwert (Börsenwert) und Buchwert (entnommen aus der Bilanz) eines Unternehmens.<br />
Diese auf Marktwert-Buchwert-Relationen basierende Verfahren werden auch als deduktivsummarische<br />
Ansätze bezeichnet. Zur operativen und strategischen Steuerung eines Unternehmens unter<br />
dem Gesichtspunkt der Wissensbewertung sind diese Ansätze jedoch nicht geeignet.<br />
Induktiv analytische Ansätze hingegen haben als Zielsetzung, finanzielle und nicht-finanzielle Indikatoren<br />
zu entwickeln, die eine gezielte Steuerung der organisationalen Wissensbasis ermöglichen. Zu diesen<br />
Ansätzen zählen die Balanced Scorecard (BSC) und das Indikatorenmodell Skandia Navigator, die in den<br />
folgenden Abschnitten daraufhin untersucht werden, welchen Beitrag sie tatsächlich zur unternehmensweiten<br />
Wissensmessung und -bewertung leisten. [Krickl & Milchrahm 2000]