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Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher

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7.2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN 97<br />

zur Gänze genutzt werden kann, stellt sich die Frage, ob es zu Beschränkungen in der Entwicklung und Nutzung<br />

von Wissen kommt. Die Wissensbasis in einem Unternehmen kann von individuellen oder kollektiven<br />

Prozessen erstellt oder genutzt werden. Diese Einflüsse sind <strong>of</strong>fenbar dafür verantwortlich, dass Hindernisse<br />

im Wissenstransfer und in der Wissensnutzung existieren und somit die damit zusammenhängenden<br />

Lernprozesse hemmen.<br />

Aus der allgemeinen Erfahrung ist bekannt, dass die Auseinandersetzung mit Neuem destabilisiert, da<br />

alte Normen und Erkenntnisse aufgegeben werden müssen, während die Tragfähigkeit einer neuen Lösung<br />

häufig noch nicht gesichert ist. Aber nicht nur das Aufbrechen von alten Abläufen führt zu Hemmungen<br />

und Unbehagen, sondern auch die gleichzeitige Veränderung von Machtstrukturen innerhalb eines Unternehmens<br />

führen zu Barrieren. Dieses können in psychischen und sozialen Systemen, aber auch in strukturellen<br />

und politisch-kulturellen Restriktionen begründet sein. Die zwei Aspekte werden in den nächsten<br />

Bereichen genauer erörtert. [Probst et al. 1997] [Mittelmann 2002]<br />

Psychologische Aspekte<br />

Aspekte im psychologischen und sozialen Bereich beziehen sich auf individuelle und kollektive Barrieren.<br />

Die individuellen Wissens- und Lernbarrieren beeinträchtigen den personenbezogenen Wissenstransfer aus<br />

der Wissensbasis. Bei den kollektiven Wissens- und Lernbarrieren wird der personenübergreifende Wissenstransfer<br />

beeinträchtigt. Individuelle Blockaden können in den unterschiedlichsten Formen und Bereichen<br />

auftreten. Diese werden in der folgenden Liste dargestellt:<br />

• Wahrnehmungsblockaden<br />

Diese Art der Blockade tritt auf, wenn Punkte wie die folgenden zutreffen. Die Person wählt, ohne<br />

zu überlegen, die erstbeste Lösung, sie zeigt eine Übermotivation, mangelndes Interesse der Person<br />

wird an den Tag gelegt oder sie betrachtet die Probleme nicht von außen.<br />

• Emotionale Blockaden<br />

Diese Barrieren entstehen, wenn Personen Furcht vor Kritik haben, wenig Selbstvertrauen besitzen,<br />

an einer inneren Anspannung und Erfolgszwang leiden oder sie eine mangelnde positive Einstellung<br />

haben.<br />

• Blockaden der Ausdrucksfähigkeit<br />

Diese Art von Grenzen können auftreten, wenn Personen Schwierigkeiten haben, Ungewöhnliches<br />

zu äußern, Angst haben, dass ihre Ideen gestohlen werden oder der Wunsch zur Konformität gegeben<br />

ist.<br />

Kollektive Blockaden können anhand von individuellen Blockaden entstehen. Wenn eine Gruppe aus<br />

ähnlich gearteten Persönlichkeiten besteht, können kollektive Ablehnungshaltungen entstehen. Kollektive<br />

Barrieren treten aber auch dann auf, wenn bei den Gruppen eine Arbeitsroutine entsteht. Bei dieser Form<br />

der Blockade spricht man von der so genannten Betriebsblindheit. Je mehr die Routine in einem Prozess<br />

Einzug hält, desto ablehnender wird die Haltung der gesamten Gruppe gegenüber dem Verständnis, dass

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