Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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10.2. UNTERNEHMERISCHE ASPEKTE 135<br />
• Wie schaffen wir es das Wissen hochqualifizierter und langjähriger Mitarbeiter beim Ausscheiden im<br />
Unternehmen zu halten<br />
• Welches Wissen ist im Unternehmen vorhanden und wie kann dieses Wissen dokumentiert werden<br />
• Welche Art der elektronischen Dokumentation ist einsetzbar<br />
• Wer ist Experte im Unternehmen, mit welchem Wissen<br />
• Wie kann durch Weiterbildung und Neueinstellung die Wissensverteilung im Unternehmen optimiert<br />
werden<br />
Der Verteilung des Wissens kommt also eine hohe Bedeutung zu, die Feststellung Wissen bekommt<br />
”<br />
erst dann Wert, wenn es abgerufen und angewendet wird“ bedarf keinem Weichmacher in der Formulierung,<br />
der Satz ist fundamental richtig. Die Bedeutung der gewollten, effizienten und effektiven Wissensverteilung<br />
gewinnt in den letzten Jahren deutlich an Gewicht, dies angesichts kürzerer Dienstverhältnisse, dem gestiegenen<br />
Konkurrenzdruck innerhalb der Mitarbeiter im Unternehmen und der geschrumpften Zeiten, welche<br />
Mitarbeitern für die Einarbeitung im Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.<br />
10.2.2 Anforderungen an den Verteilungsprozess<br />
Die Qualität eines Verteilungstool für Wissen lässt sich anhand einiger Anforderungen aus den Unternehmen<br />
beurteilen:<br />
Push und Pull: Wissen bedarf der Verfügbarkeit am richtigen Ort zur richtigen Zeit in der erwarteten Qualität<br />
und Quantität. Hiefür sind übliche Pull Verfahren - der Mitarbeiter sucht das Wissen, welches für<br />
die Bewältigung der Aufgabe erforderlich ist. Der Benutzerzugriff über einen Internet Browser stellt<br />
in der Zwischenzeit einen Standard dar. Im Fall von Aktualisierung von Wissen, bzw. ergänzenden<br />
Informationen zu den benötigten Sacheverhalten bieten sich Push Verfahren an. Dies entspricht in der<br />
Regel einer Top-Down Verteilung.<br />
Distribution mittels Rollen: Das KM-Tool muss im Rahmen einer Benutzerverwaltung die Möglichkeit<br />
zur Wissensverteilung im Unternehmen bieten. Hier kann einzelnen Benutzergruppen mit ihren Rollen<br />
das benötigte Wissen bezüglich der sie betreffenden Geschäftsprozesse oder Aufgaben systematisch<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Darstellung in Form von Wissenslandkarten: Mittels dieser kann Wissen mit bestimmten Benutzergruppen<br />
in Verbindung gebracht und dargestellt werden. Man weiß also, wer (welche Gruppe, welche<br />
Rolle innerhalb der Gruppe) die Wissensträger für bestimmte Wissensgebiete sind.<br />
Foren und Chats: Diese Form der Push aber auch des Pulls ermöglicht die n-fache Verteilung internen<br />
Wissen, beispielsweise durch integrierte Chatrooms im Unternehmensportal Alternativ ist auch der<br />
Einsatz von Foren denkbar und je nach Branche oder Unternehmensgrösse sinnvoll.