Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher
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7.2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN 99<br />
Wenn die Bereiche, in denen Barrieren entstehen können, bekannt sind, dann kann man auch damit<br />
beginnen diese abzubauen. In welcher Form der Abbau erfolgen kann, wird im nächsten Abschnitt genauer<br />
dargestellt. [Probst et al. 1997] [Mündemann 2000]<br />
Abbau von Barrieren<br />
Eine gute Ausgangslage für den Abbau von Hindernissen in einen Unternehmen gegenüber neuen Prozessen<br />
und Wissen ist eine gründliche Analyse der Strukturen und Prozesse in einem Unternehmen. Da<br />
Wissensmanagement eine tiefgreifende Wirkung auf die Unternehmenskultur hat, sind zudem die Arbeitsorganisation<br />
und die Kommunikations- und Lernkultur des Unternehmens zu untersuchen. Aus der Analyse<br />
können Rückschlüsse auf die Barrieren gezogen werden. Wenn Hindernisse eruiert wurden, kann mit dem<br />
Abbauprozess begonnen werden. Dieser ist ein stetiger Prozesse, der alle Mitarbeiter eines Unternehmens<br />
mit einbezieht. Das <strong>Management</strong> muss als erstes die Richtung vorgeben, diese dient dann als Basis für die<br />
Unternehmenskultur, und aus diesem sozialen Geflecht entstehen dann Prozesse, in denen die individuellen<br />
und kollektiven Barrieren abgebaut werden. Um den Zugang zu Wissen nicht zu blockieren, sollten<br />
folgende Kriterien erfüllt sein:<br />
• sozial - durch einen Gewinn an Reputation<br />
• individuell - durch Chancen zur Weiterqualifikation und -entwicklung<br />
• finanziell - durch spezifische Vergütungsprogramme<br />
• organisatorisch - durch das Erreichen neuer Arbeits- und Berichtsformen<br />
• strategisch - durch die Ausrichtung auf Innovation und Wachstum<br />
Wird versucht, eine solche Unternehmenskultur zu leben, und wird diese von allen Mitarbeitern getragen,<br />
so können im nächsten Schritt Maßnahmen für das Speichern und Nutzen von Wissen getr<strong>of</strong>fen<br />
werden. Denkbare Maßnahmen werden in der nachfolgenden Liste vorgestellt:<br />
• Prüfen der Organisationseinheiten und Betriebsfunktionen daraufhin, welchen Beitrag sie für das<br />
betriebliche Wissen erbringen.<br />
• Die Arbeitsorganisation nach dem Prinzip der Wissenserschließung und des Wissenstranfers strukturieren.<br />
• Arbeitsrollen statt Stellen definieren, Kompetenzentwicklung durch rollenspezifische Fortbildung.<br />
• Verantwortlichkeit zur Wissensweitergabe schaffen.<br />
• Integrierte Informations- und Lernprozesse fördern, Problemlösungen im Team unterstützen.<br />
• Eine zentrale Funktion/Rolle zur Realisierung des laufenden Umsetzungsprozesses schaffen.<br />
• Hilfestellung zur Wissenserschließung, Informationsselektion und -verarbeitung und Nutzung der<br />
Intranet- und Internet-Tools bieten.