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Journal of Applied Knowledge Management - Felix Moedritscher

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120 KAPITEL 9. WISSENSERZEUGUNG<br />

9.2 Grundlagen und Definitionen<br />

Die Disziplin Wissenserzeugung teilt sich grundsätzlich in die zwei Bereiche Wissen erwerben“ und Wissen<br />

entwickeln“. Als Wissenserwerb bezeichnet man den Import von bereits bestehendem Wissen in das<br />

” ”<br />

Unternehmen. Bei der Wissensentwicklung handelt es sich dagegen um die Schaffung von neuem Wissen<br />

innerhalb der Organisation. Das Ziel von Wissenserwerb ist der Gewinn und die Produktion neuer<br />

Fähigkeiten, neuer Produkte, besserer Ideen und leistungsfähigerer Prozesse. [Probst et al. 2002]<br />

Nach [Probst et al. 1999, S. 147] gibt es folgende Möglichkeiten zum Wissenserwerb:<br />

• Einkauf externer Experten<br />

Personalbeschaffung<br />

• Fremde Wissensbasen anzapfen<br />

Kooperationen bzw. Akquisition<br />

• Wissen der Stakeholder ins Unternehmen holen<br />

Stakeholder sind Kunden, Lieferanten, Eigentümer, Mitarbeiter, Politiker, Medien und Meinungsbilder,<br />

Finanzwelt und die allgemeine Öffentlichkeit<br />

• Erwerb von Wissensprodukten<br />

Personenunabhängiges Wissen auf Datenträgern, die als Wissenskonserven bezeichnet werden, sowie<br />

der Erwerb von immateriellrechtlichen Gütern wie etwa Patente oder Lizenzen<br />

Im Gegensatz zum Wissenserwerb ist die Wissensentwicklung <strong>of</strong>tmals auf aufwendige Forschung und<br />

Entwicklung angewiesen. Dies muss jedoch nicht zwingend im eigenen Unternehmen erfolgen. Vielmehr<br />

wird die Forschung in Kooperation mit kompetenten externen Partnern unternommen. Das Spektrum dieser<br />

Kooperationen reicht von Gemeinschaftsforschungen mit der Konkurrenz bis hin zur Forschung nach<br />

Auftrag. Weiters suchen Unternehmen den Zugang zu Ideenschmieden wie Universitäten.<br />

Jedoch muss aus Sicht des Wissensmanagements auch die Schaffung von neuem Wissen in Bereichen,<br />

die nichts mit der reinen Produktentwicklung im Zusammenhang stehen, betrachtet werden. [Probst et al.<br />

1999] unterteilen Innovationen auf Ebene der Produkte, Prozesse und des sozialen Bereichs. Demnach kann<br />

die Einführung einer Sozialinnovation, wie etwa ein neues Entlohnungssystem, die Leistungsbereitschaft<br />

der Mitarbeiter erhöhen. [Probst et al. 1999]<br />

Nach [Güldenberg 1997] ist die Wissensgenerierung der entscheidende Schritt, um neue Sachgüter und<br />

Dienstleistungen erfolgreich am Markt etablieren und Prozesse effizienter gestalten zu können. Weiters<br />

wird unter der Wissensgenerierung die Erweiterung der organisationalen Wissensbasis verstanden. Demnach<br />

kann Wissen durch die Nutzung von im Unternehmen vorhandenem Wissen generiert werden. Dieses<br />

Wissen muss identifiziert und anderen Individuen oder der Gesamtorganisation zugänglich gemacht werden.<br />

Zudem kann Wissen von externen Partnern wie Kunden, Lieferanten und Beratern gewonnen werden.<br />

Außerdem kann Wissen durch den Kauf von Patenten oder Lizenzen erworben werden. Falls das benötigte<br />

Wissen extern nicht erhältlich ist, muss es durch individuelles und kollektives Lernen generiert werden<br />

(siehe Wissensentwicklung nach [Probst et al. 2002]).

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