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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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284 Abschlussbericht – Ökobilanz-Basisdaten für Bauprodukte aus Holz<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für die Ergebnisse geworfen wer<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r Auswirkungen<strong>von</strong> Bereitstellung <strong>de</strong>r Rohstoffe bis zum Werkstor, also <strong>de</strong>r Module A1 bis A3 näher betrachtet.Der Indikator Treibhausgaspotential für Emissionen aus fossilen Quellen nimmt bei VollholzproduktenWerte zwischen 33 kg CO 2 -Äqv. und 165kg CO 2 -Äqv. je m³ Produkt an, während im HolzwerkstoffbereichWerte zwischen 129 kg CO 2 -Äqv. und 428 kg CO 2 -Äqv. je m³ und im Bo<strong>de</strong>nbereich 34 kg CO 2 -Äqv.bis 65 kg CO 2 -Äqv. je m² erreicht wer<strong>de</strong>n. Für 1 m³ Holzprodukt sind also in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Zusammensetzungund <strong>de</strong>s Produkttyps Werte zwischen 33 kg CO 2 -Äqv. und min<strong>de</strong>stens 428 kg CO 2 -Äqv. zuverzeichnen, was einem Faktor <strong>von</strong> fast 13 entspricht.Hierzu sind sie Vergleichswerte zwischen PENRE und PERM, also <strong>de</strong>r als Brennstoff genutzten Primärenergieaus fossilen Quellen (PENRE) und <strong>de</strong>r im Produkt enthaltenen Energie (PERM) interessant.Diese schwanken (PENRE : PERM) zwischen 1 : 16 und 1 : 3 für <strong>de</strong>n Vollholzbereich, zwischen 1 : 2,2und 1 : 1,2 für <strong>de</strong>n Holzwerkstoffbereich, und liegen bei etwa 1 : 0,3 für <strong>de</strong>n Holzbo<strong>de</strong>nbereich. Wirdberücksichtigt, dass die Rückgewinnung <strong>de</strong>r im Produkt enthaltenen Energie technisch in <strong>de</strong>r Regel mitVerlusten verbun<strong>de</strong>n ist, so liegen die hochvere<strong>de</strong>lten Holzprodukte und alle Holzwerkstoffe bei Energieeinsätzendie min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>r aus ihnen rückgewinnbaren Energie entsprechen o<strong>de</strong>r über diesehinausgehen. Für Holzbö<strong>de</strong>n liegen sie in je<strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>utlich darüber.Des Weiteren kann anhand <strong>de</strong>r als Brennstoff eingesetzten Primärenergie aus erneuerbaren Quellen(PERE) – was im Wesentlichen die Verbrennung <strong>von</strong> Nebenprodukten aus Holz beschreibt - und <strong>de</strong>reingesetzten Energie aus erneuerbaren Sekundärbrennstoffen (RSF) – was die verbrannte Menge anAltholz beschreibt – in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r im Produkt enthaltenen Energie (PERM) die insgesamtverbrannte Menge an Holz im Vergleich zur Holzmenge im Produkt beschrieben wer<strong>de</strong>n. Daran zeigtsich, dass im Bereich <strong>de</strong>r technisch getrockneten Na<strong>de</strong>lvollholzprodukte dieser Wert bei etwa 1 : 4 bis1 : 5 liegt. Die verbrannte Menge bis zum Werkstor entspricht also in etwa 20 % bis 25 % <strong>de</strong>r im Produktenthaltenen Holzmenge. Für spanbasierte Holzwerkstoffe liegt dieser Wert bei etwa 1 : 5 bis 1 : 6,für faserbasierte Holzwerkstoffe bei etwa 1 : 2. Für die Herstellung <strong>de</strong>r Holzbö<strong>de</strong>n wird mehr Holz verbranntals im Produkt enthaltenen ist. Das gleiche gilt für furnierbasierte Holzwerkstoffe.Mit Blick auf die in <strong>de</strong>r Zusammenstellung <strong>de</strong>r Hintergrunddaten erwähnten Unsicherheiten bezüglich<strong>de</strong>r Emissionen aus <strong>de</strong>r Trocknung <strong>von</strong> Holz und <strong>de</strong>m Abbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Klebstoffe zeigt sich eine starkeSensitivität <strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Annahmen in Bezug auf das Potential zur Bildung photochemischerOxidantien (POPC). Hier sind in Zukunft weiterführen<strong>de</strong> Untersuchungen durchzuführen, insbeson<strong>de</strong>reim Hinblick auf die durch die Normierung betonte Relevanz dieses Indikators <strong>de</strong>r Umweltbewertung.4.3 Nutzen und Verwertbarkeit <strong>de</strong>r ErgebnisseAls direkte Wirkung <strong>de</strong>s in Kapitel 1.1.1 beschriebenen Normungsprozesses ergaben sich kurz vor geplantemProjektabschluss erhebliche Än<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n methodischen Grundlagen für die Berechnung<strong>von</strong> Produktökobilanzen für Bauprodukte. Damit die Ergebnisse zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Veröffentlichungbereits <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Abschlussentwurfs <strong>de</strong>r allgemeinen Produktgruppenregeln fürBauprodukten auf europäischer Ebene (EN 15804:2012) entsprechen konnten, und somit auch als Be-

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