11.07.2015 Aufrufe

ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Methodik und Vorgehensweise 39vollständigen Abfallbehandlung <strong>de</strong>finiert. Die Berechnung <strong>de</strong>r Nettoflüsse in Modul D erfolgt in dreiSchritten.Zunächst wer<strong>de</strong>n die Outputflüsse <strong>de</strong>r Sekundär(brenn)stoffe mit <strong>de</strong>n Inputflüssen dieser Sekundär(brenn)stoffeverrechnet, wodurch man die Netto-Outputflüsse <strong>de</strong>r jeweiligen Sekundär(brenn)stoffe<strong>de</strong>s gesamten Systems erhält. Dabei ist in <strong>de</strong>r Norm nicht explizit beschrieben, obnach Sekundärbrennstoffen und Sekundärstoffen zu unterschei<strong>de</strong>n ist. Im Rahmen dieser Studie wirddiese Unterscheidung durchgeführt, so dass im Szenario <strong>de</strong>r stofflichen Verwertung <strong>de</strong>r Althölzer nurdie zuvor stofflich eingesetzten Fraktionen und im Szenario <strong>de</strong>r energetischen Verwertung nur die zuvorenergetisch eingesetzten Holzmengen miteinan<strong>de</strong>r verrechnet wer<strong>de</strong>n. Um nun eine Systemraumerweiterungüberhaupt durchführen zu können, müssen anschließend diese verbliebenen Sekundär(brenn)stoffebzw. Co-Produkte, für welche ein solches Potential abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll, in einStadium überführt wer<strong>de</strong>n, in welchem sie einem Rohstoff aus primärer Produktion o<strong>de</strong>r seinem funktionalenÄquivalent entsprechen wür<strong>de</strong>n und diesen auch substituieren könnten. Dabei wer<strong>de</strong>n alleAufwendungen <strong>de</strong>r Recyclingschritte, die nach <strong>de</strong>m Punkt <strong>de</strong>r vollständigen Abfallbehandlung anfallenund das Produkt zu <strong>de</strong>m funktionalen Äquivalent aufwerten, addiert, und anschließend die Aufwendungen<strong>de</strong>r Bereitstellung <strong>de</strong>s substituierten Produktes hier<strong>von</strong> subtrahiert.Als letzten Punkt sieht die Norm EN 15804:2012 vor, dass „ein begrün<strong>de</strong>ter Wertkorrekturfaktor eingeführtwird, <strong>de</strong>r die Differenz in funktionaler Äquivalenz reflektiert, wenn <strong>de</strong>r Output-Fluss nicht diefunktionale Äquivalenz <strong>de</strong>s Substitutionsprozesses erreicht.“ (CEN 2012:31)2.2.2.2 Allokation und Systemraumerweiterung nach ILCD HandbuchWie in Kapitel 2.2.1.2 erläutert, soll nach ILCD Handbuch für die Wahl <strong>de</strong>r adäquaten Systematik zunächst<strong>de</strong>r Entscheidungskontext einer Ökobilanzuntersuchung bzw. <strong>de</strong>r Verwendung ihrer Ergebnissefestgelegt und in eine <strong>de</strong>r drei möglichen Situationen eingeordnet wer<strong>de</strong>n.Für die Situation A, die Auswirkungen auf Mikroebene ohne Interaktionen mit <strong>de</strong>m Hintergrundsystemo<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Systemen annimmt, schlägt das ILCD Handbuch für Nebenprodukte <strong>de</strong>s HerstellungsprozessesSystemraumerweiterungen vor, es sei <strong>de</strong>nn, die Systemraumerweiterungen führen zu sehrkomplexen Mo<strong>de</strong>llen. Für die Situation C1, welche da<strong>von</strong> ausgeht, dass eine Entscheidung im Kontexteiner Ökobilanz eines Produktsystems ein an<strong>de</strong>res Produktsystem beeinflusst (vgl. Kapitel 2.2.1.2), sollanalog zum vorherigen Fall vorgegangen wer<strong>de</strong>n. Sofern jedoch ein Ergebnis ohne Entscheidungsunterstützungund ohne die Annahme <strong>von</strong> Interaktionen vorliegt (Situation C2), wird die Durchführung<strong>von</strong> Allokationen vorgeschlagen.Der Umgang mit Reststoffen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lebenszyklus im Rahmen <strong>de</strong>r ILCD Systematik basiert auf einemzur Methodik <strong>de</strong>r EN 15804:2012 sehr abweichen<strong>de</strong>n Verständnis darüber, wie die Bewertung<strong>von</strong> Recyclingströmen bzw. die Berechnung Gut- und Lastschriften durchgeführt wird. Sehr ähnlichverhält sich zunächst <strong>de</strong>r Vorgang <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>s finalen Abfallstromes. Während EN15804:2012 <strong>de</strong>n Punkt <strong>de</strong>r vollständigen Abfallbehandlung über die in Kapitel 2.2.2.1 beschriebenenvier Merkmale <strong>de</strong>finiert, entschei<strong>de</strong>t nach ILCD Handbuch allein <strong>de</strong>r Marktwert. Ist dieser positiv, soist <strong>de</strong>r Punkt <strong>de</strong>r vollständigen Abfallbehandlung erreicht. Das ILCD Handbuch nutzt hier <strong>de</strong>n Begriff

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!