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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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48 Abschlussbericht – Ökobilanz-Basisdaten für Bauprodukte aus Holzentwickelte Bedarfsmatrizen genutzt, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten Zur Ver<strong>de</strong>utlichung<strong>de</strong>r Vorgehensweise soll nachfolgen<strong>de</strong>s Beispiel anhand eines Sägewerks dienen.Beispiel:In einem Sägewerk wer<strong>de</strong>n 10.000 m³ frisches Schnittholz hergestellt. Dafür wur<strong>de</strong>n nach Angaben<strong>de</strong>s Unternehmens 20.000 m³ Rundholz in Rin<strong>de</strong> eingekauft. Die Ausschussmengen insgesamtsind damit für die Prozesse Einschnitt und Entrindung bekannt (10.000 m³), nicht jedochdie Aufteilung auf die einzelnen Prozesse. Wird für <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Entrindung ein Ausschuss inHöhe <strong>von</strong> 10 % und für <strong>de</strong>n Einschnitt ein Ausschuss in Höhe <strong>von</strong> 40 % angenommen, so wäreninsgesamt 18.581 m³ Rundholz für die Produktion <strong>von</strong> 10.000 m³ Schnittholz notwendig. Umnun <strong>de</strong>n geschätzten Bedarfswert (18.581 m³) auf <strong>de</strong>n realen Bedarfswert (20.000 m³) anzugleichen,müssen die geschätzten Anteile <strong>de</strong>s Ausschusses erhöht wer<strong>de</strong>n. Da nicht bekannt ist,welcher <strong>de</strong>r Werte um welche Größenordnung erhöht wer<strong>de</strong>n muss, wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Werte iterativum <strong>de</strong>n gleichen Faktor erhöht bis <strong>de</strong>r geschätzte Bedarfswert mit <strong>de</strong>m realen Bedarfswertübereinstimmt. In diesem Beispiel müssten bei<strong>de</strong> Ausschussmengen um etwa 10 % erhöht wer<strong>de</strong>n,so dass die neuen Werte für die Entrindung 11 % und für <strong>de</strong>n Einschnitt 44 % betragen. DieProzessintensitäten (Holzinput in <strong>de</strong>n jeweiligen Prozess) belaufen sich damit für die Entrindungauf 20.000 m³ und für <strong>de</strong>n Prozess Einschnitt auf etwa 17.860 m³.Mit <strong>de</strong>n Annahmen im Beispiel können die Ausschussmengen bzw. <strong>de</strong>ren Erhöhung um 10 % auch ohnedie Anwendung <strong>von</strong> Matrizen berechnet wer<strong>de</strong>n. Steigt die Anzahl <strong>de</strong>r Prozesse, Produkte undRohstoffe jedoch an, liefern Matrizen und <strong>de</strong>ren Inversion ein schnelles und zuverlässiges Lösungsverfahren.Mit <strong>de</strong>n berechneten Prozessintensitäten konnte für je<strong>de</strong>s Produkt in je<strong>de</strong>m Werk die benötigteAnteile <strong>de</strong>r Rohstoffe und die anfallen<strong>de</strong>n Reststoffe ermittelt wer<strong>de</strong>n.Bei <strong>de</strong>r Aufteilung aller Aufwendungen im Werk auf die hergestellten Produkte muss in prozessspezifische,produktspezifische und infrastrukturelle Aufwendungen unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, welche nachfolgendbeschrieben wer<strong>de</strong>n.2.4.2.1 Prozessspezifische AufwendungenZu <strong>de</strong>n prozessspezifischen Aufwendungen gehören alle Inputs und Outputs auf Werksebene, die sichauf die Nutzung <strong>von</strong> Prozessen zurückführen lassen, welche direkt mit <strong>de</strong>r Herstellung <strong>de</strong>s Produktesin Verbindung zu bringen sind. Hierzu zählen zum Beispiel Hobel-, Säge-, Trocknungsprozesse und Flurför<strong>de</strong>rmittel,nicht jedoch Feuerungs-, Druckluft- und Absauganlagen.Die prozessspezifischen Aufwendungen wur<strong>de</strong>n <strong>von</strong> <strong>de</strong>n einzelnen Firmen weitestgehend angegeben.Entsprechend konnten sie für diese Standorte zunächst auf die Prozesse, und durch Bekanntheit <strong>de</strong>rProzessintensitäten je Produkt (Berechnung wie oben beschrieben), anschließend auf die einzelnenProdukte aufgeteilt wer<strong>de</strong>n. Auf dieser Basis konnten in einem weiteren Schritt für je<strong>de</strong>n Prozess diegemittelten spezifischen Aufwendungen für alle Werke berechnet wer<strong>de</strong>n. Wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Fragebögennur Angaben auf Werksebene gemacht, ohne zwischen <strong>de</strong>n Prozessen zu unterschei<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n die

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