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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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Methodik und Vorgehensweise 65unterschied zwischen Altholz und Industrierestholz auf ein technisch-ökonomischen Unterschied <strong>de</strong>rbei<strong>de</strong>n Fraktionen hin. Ohne hierbei alle möglichen Grün<strong>de</strong> aufzuzählen ist dies im Wesentlichendurch die Verfügbarkeit, Homogenität und möglicherweise durch die unterschiedliche Holzfeuchte begrün<strong>de</strong>t.Da hierzu nur wenige Informationen verfügbar sind, und auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r substituierten Produkteentsprechen<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong> auftreten, wird, wie im Rahmen <strong>de</strong>r EN 15804:2012 beschrieben,ein Wertkorrekturfaktor eingeführt, <strong>de</strong>r die Differenz in funktionaler Äquivalenz beschreibt. Analog zu<strong>de</strong>n in Tabelle 2-4 genannten Preisen für Industrierestholz und Altholz <strong>de</strong>r Kategorie I liegt dieser Faktorbei 0,55. Er reduziert damit das berechnete Potential durch die Substitution <strong>von</strong> Industrierestholzbzw. <strong>de</strong>ssen Produktion um 45 %.2.5.2.4 Energetisches Entsorgungsszenario nach EN 15804 (Modul D energetisch)In diesem Szenario wird <strong>von</strong> einer 100%igen energetischen Verwertung <strong>de</strong>s Altholzes ausgegangen.Die Systemerweiterung, die nach EN15804:2012 in Modul D dargestellt wird, beinhaltet <strong>de</strong>mnach dieAufwendungen durch die Verbrennung <strong>de</strong>s Altholzes in einem Biomasseheizkraftwerk auf Basis <strong>de</strong>r inKapitel 2.5.1.5 genannten Zahlen, sowie potentielle Gutschriften durch die Substitution fossiler Brennstoffe.Entsprechend <strong>de</strong>n Ausführungen zum Stand <strong>de</strong>r Technik <strong>de</strong>r energetischen Altholzverbrennungwird <strong>von</strong> einem Gesamtnutzungsgrad <strong>von</strong> 35 % und einer Effizienz <strong>de</strong>r Kraftwärmekopplung <strong>von</strong> 23 %ausgegangen. Dabei wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Verbrennung <strong>von</strong> 1 t Holz (atro) etwa 1231 kWh Strom und2313 MJ nutzbare Wärme erzeugt. Die exportierte Energie substituiert Brennstoffe aus fossilen Quellen,wobei unterstellt wird, dass die thermische Energie aus Erdgas erzeugt wür<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r substituierteStrom <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Strommix aus <strong>de</strong>m Jahr 2009 entspricht (s. Kapitel 2.6.3). Für alle Produkteerfolgt die Bewertung <strong>de</strong>r thermischen Nutzung je absolut trockene Gewichtseinheit gleich. 1 kg Holz(atro) wur<strong>de</strong> mit einem unteren Heizwert <strong>von</strong> 19,217 MJ/kg berücksichtigt.Zur Berechnung <strong>de</strong>r Nettoflüsse in Modul D wer<strong>de</strong>n zunächst die im System energetisch genutztenAltholzflüsse <strong>von</strong> <strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lebensweges an <strong>de</strong>r Grenze zwischen Modul C3 und D auftreten<strong>de</strong>nAltholzflüssen subtrahiert (s. Kapitel 2.2.2.1). Modul D umfasst dann die Lasten, die mit <strong>de</strong>r thermischenVerwertung <strong>de</strong>r verblieben<strong>de</strong>n Altholzmenge einhergehen, <strong>von</strong> welchen die Wirkungen, dieaus <strong>de</strong>r substituierten Energieerzeugung aus Primärrohstoffen resultieren, subtrahiert wer<strong>de</strong>n. Letzterebeinhalten die thermische Energie aus Erdgas und <strong>de</strong>n substituierten Strom <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Strommixesaus <strong>de</strong>m Jahr 2009. Die Anwendung eines Wertkorrekturfaktors ist hierfür nicht notwendig.2.5.2.5 Co-Produkt-Allokation <strong>de</strong>r Abfallströme nach ILCD HandbuchWie in Kapitel 2.2.2.2 beschrieben, <strong>de</strong>finiert das ILCD Handbuch das am En<strong>de</strong> <strong>von</strong> Modul C3 auftreten<strong>de</strong>Altholz als Co-Produkt eines im betrachteten System liegen<strong>de</strong>n Prozesses (true joined process),wobei die Tatsache, inwieweit das Co-Produkt in an<strong>de</strong>ren Systemen genutzt wird, nicht relevant ist.Entschei<strong>de</strong>nd bei diesem Vorgehen ist die begrün<strong>de</strong>te I<strong>de</strong>ntifizierung dieses true joint process, respektive<strong>de</strong>s hierzu i<strong>de</strong>ntischen true co-producing process. Das ILCD Handbuch schreibt hierzu:

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