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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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Methodik und Vorgehensweise 732.6.2 HolzrohstoffeDie <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Holzindustrie genutzten Holzrohstoffe sind entwe<strong>de</strong>r direkt <strong>de</strong>m Forst entnommen (primäreHolzrohstoffe), sind Nebenprodukte <strong>de</strong>r Holzindustrie o<strong>de</strong>r sind Altholz. Im Folgen<strong>de</strong>n wird dieZusammenstellung <strong>de</strong>r Hintergrunddaten für die Bereitstellung <strong>de</strong>r primären Holzrohstoffe und <strong>de</strong>rHolzrohstoffe aus Nebenprodukten bzw. Co-Produkten <strong>de</strong>r Holzindustrie erläutert. Altholz hat keineumweltlichen Aufwendungen, wenn es als Rohstoff eingesetzt wird (Kapitel 2.5), und wird hier nur imZusammenhang mit seiner Aufbereitung vor Ort thematisiert.2.6.2.1 Primäre HolzrohstoffePrimäre Holzrohstoffe sind alle in <strong>de</strong>r Holzindustrie stofflich o<strong>de</strong>r energetisch genutzten Stoffe aus lignozellulosehaltigerBiomasse, die direkt <strong>de</strong>m Forst entnommen wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dort als Reststoff anfallen.Als primäre Holzrohstoffe wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Holzindustrie vorwiegend Stammholz, Industrieholz, sowieSchüttgut in Form <strong>von</strong> Hackschnitzeln zur Verfügung gestellt. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um Rohstoffe, dievor allem stofflich verwertet und nur in geringer Menge in ihrer Form als primäres Material einerenergetischen Nutzung zugeführt wer<strong>de</strong>n. Daneben verwen<strong>de</strong>t die Holzindustrie Rin<strong>de</strong> und Grünschnitt,hauptsächlich jedoch zur Erzeugung <strong>von</strong> Wärme o<strong>de</strong>r zur Betreibung <strong>von</strong> Anlagen mit Kraftwärmekopplung.Für die Berechnung <strong>de</strong>r Umweltwirkung <strong>de</strong>r Bereitstellung <strong>von</strong> Stammholz und Industrieholz verschie<strong>de</strong>nerHolzarten wur<strong>de</strong> auf das Forstmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r BMBF-Projektstudie „ÖkoPot“ zurückgegriffen, welchesauf Untersuchungen <strong>von</strong> SCHWEINLE basiert (ALBRECHT, ET AL. 2008:28; SCHWEINLE 1996). Für dieÖkobilanzberechnungen <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung wur<strong>de</strong> die Allokation <strong>de</strong>r Aufwendungen fürStamm- und Industrieholz angepasst. Während das Stammholz (i.e. Rundholz ab etwa 15 cm Durchmesser)<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Sägeindustrie nachgefragt wird, dient das Industrieholz (i.e. Rundholz bis etwa 15 cmDurchmesser) als Rohstoff für die Holzwerkstoff-, Papier- und Energieindustrie. Für die Verwendung<strong>de</strong>r Daten im Sinne <strong>de</strong>r EN 15804:2012 sollen Allokationen nach Masse durchgeführt wer<strong>de</strong>n, sofern<strong>de</strong>r Unterschied im Betriebseinkommen durch <strong>de</strong>n Erlös aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Produkten mehr als 25 % beträgt(CEN 2012:27). Berücksichtigt man die Preisunterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Sortimenten(Tabelle 2-8) sowie die entstehen<strong>de</strong>n Mengen an Industrieholz und Stammholz je Baumart, die imRahmen dieser Untersuchung aus <strong>de</strong>r oben genannten Studie abgeleitet wur<strong>de</strong>n, so entsprechen dieUnterschie<strong>de</strong> teilweise etwas mehr als 25 %, teilweise etwas weniger, je nach Holzart und regionalenPreisunterschie<strong>de</strong>n. Daher konnte <strong>de</strong>r Norm keine ein<strong>de</strong>utige Vorgabe zur Allokationsmethodik entnommenwer<strong>de</strong>n. Im Sinne einer konsistenten Vorgehensweise wur<strong>de</strong> daher entschie<strong>de</strong>n, die Allokationenim Forstbereich analog zu <strong>de</strong>r Vorgehensweise im Vor<strong>de</strong>rgrundsystem auf Basis <strong>de</strong>r Preisedurchzuführen 2 . Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong> Angaben zu Rohholzpreisen u.a. <strong>de</strong>n Holzmarktberichten<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nordrhein-Westphalen für die Jahre 2008 bis 2009 entnommen. Innerhalb2 Dabei bleiben die materialinhärenten Eigenschaften, wie etwa die elementare Zusammensetzung, die Masse o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rBrennwert, wie auch im Rahmen aller an<strong>de</strong>ren Allokationen auf Basis <strong>de</strong>s Preises, erhalten.

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