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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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Methodik und Vorgehensweise 9365 mg/Nm³). Für die Mo<strong>de</strong>llierung wur<strong>de</strong>n daher die in Tabelle 2-26 dargestellten Emissionswerte genutzt.2.6.7.4 Stickstoffoxi<strong>de</strong> (NO X)Zu <strong>de</strong>n Stickstoffoxi<strong>de</strong>n (NO X ) zählen Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO 2 ). Von <strong>de</strong>n dreiin <strong>de</strong>r Literatur beschriebenen Umsetzungsmechanismen - thermisches NO X , promptes NO X und NO Xaus Inhaltsstoffen - ist im Bereich <strong>de</strong>r Holzfeuerung auf Grund <strong>de</strong>r niedrigen Temperaturen nur letzterMechanismus anzutreffen. Die Bildung <strong>von</strong> NO X ist abhängig <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Stickstoffmenge im Brandgut,und <strong>de</strong>m für die Oxidation <strong>von</strong> Stickstoff zu NO X benötigten Sauerstoff. Des Weiteren vermin<strong>de</strong>rn sichdie NO X Emissionen bei Teilbelastungen <strong>de</strong>s Brandraumes.Zur Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r NO X Emissionen ist die Umsetzung <strong>von</strong> Brennstoff Stickstoff zu N 2 o<strong>de</strong>r das bereitsin <strong>de</strong>n Brandgasen existieren<strong>de</strong> NO X zu N 2 nötig. Als Primärmaßnahmen <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rung wird zum einendie Luft- und Brennstoffstufung (Reduktion <strong>de</strong>s NO X zu N 2 in Abgasbereichen in <strong>de</strong>nen Sauerstoffmangelherrscht) sowie die Abgasrezirkulation genannt. Eine Brennstoffstufung kann beson<strong>de</strong>rsim Bereich <strong>de</strong>r holzverarbeiten<strong>de</strong>n Industrie eingesetzt wer<strong>de</strong>n, da hierbei Staub und Späne separat in<strong>de</strong>n Brandraum eingeblasen wer<strong>de</strong>n können. Sekundär kann eine Stickstoffmin<strong>de</strong>rung durch Zugabeeines stickstoffhaltigen Reduktionsmittels (vornehmlich NH-Radikale aus Harnstoff, Ammoniak,Isocyansäure) erfolgen. Das Stickstoffmonoxid reagiert hierbei mit <strong>de</strong>m Reduktionsmittel zu N 2 . Eswer<strong>de</strong>n dazu hohe Temperaturen (SNCR) o<strong>de</strong>r ein Katalysator (SCR) benötigt. Es besteht hierbei eingewisser Schlupf <strong>de</strong>s Reduktionsmittels, welches sich im Abgas wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>r selektiven nichtkatalytischenReduktion (SNCR) wird Harnstoff o<strong>de</strong>r Ammoniak in die Nachbrennkammer eingeblasen.Die zur Reaktion <strong>de</strong>s Reduktionsmittels mit <strong>de</strong>n im Abgas befindlichen Stickoxi<strong>de</strong>n nötigen hohenTemperaturen führen weiterhin zu einer Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO Emissionen. Bei <strong>de</strong>r selektiven katalytischenReduktion (SNR) wird unter niedrigeren Temperaturen Ammoniak in <strong>de</strong>n Abgasstrom eingebracht.Die Reaktion erfolgt dann über einen Katalysator. Eine Zusammenstellung <strong>de</strong>r NO X -Emissionen<strong>de</strong>r untersuchten Anlagen (Abbildung 2-16) ergab, dass bei <strong>de</strong>r Verbrennung <strong>von</strong> unbehan<strong>de</strong>ltem Holz(z.B. Altholz AI) ohne sekundäre Reduktionsverfahren durchschnittlich 151 mg/Nm³ emittiert wer<strong>de</strong>n,während bei <strong>de</strong>r Verbrennung an<strong>de</strong>rer Fraktionen durchschnittlich 286 mg/Nm³ emittiert wer<strong>de</strong>n. Dafür die untersuchten Anlagen keine Informationen zu primären Maßnahmen für die Min<strong>de</strong>rung <strong>von</strong>NO X -Emissionen (Luftstufung, Brennstoffstufung) vorhan<strong>de</strong>n waren, wer<strong>de</strong>n die Werte mit <strong>de</strong>n inKALTSCHMITT und HARTMANN gemachten Angaben kombiniert. Hier wird für die Verbrennung <strong>von</strong> unbehan<strong>de</strong>ltemHolz <strong>von</strong> 100 – 400 mg/Nm³ ausgegangen, die sich bei Low- NO X -Feuerungen mit Luftstufungenauf 80 bis 100 mg/Nm³ reduzieren. Bei <strong>de</strong>r Verbrennung <strong>von</strong> UF Spanplatten, die <strong>de</strong>r AltholzkategorieA II entsprechen, wer<strong>de</strong>n bei konventioneller Feuerung 400 – 1000 mg/Nm³ und beiLow- NO X -Feuerungen mit Luftstufungen 150 – 300 mg/Nm³ angegeben.Dies <strong>de</strong>ckt sich mit <strong>de</strong>n Angaben <strong>von</strong> SPECKELS 2001, <strong>de</strong>r im Altholz etwa 2 bis 2,8 g/kg Stickstoff fin<strong>de</strong>t,was bei vollständiger Oxidation zu Stickstoffdioxid zu Emissionen in Höhe <strong>von</strong> 680 bis 960 mgNO 2 /Nm³ führen wür<strong>de</strong>. Für natürliches Holz mit etwa 0,13 % Stickstoffgehalt ergibt dies analog445 mg/Nm³ (KALTSCHMITT, HARTMANN 2009).

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