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ARBEITSBERICHT - Johann Heinrich von Thünen-Institut - Bund.de

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Methodik und Vorgehensweise 53arbeitetes Altholz, das bei seiner Verwendung nicht mehr als unerheblich mit holzfrem<strong>de</strong>n Stoffenverunreinigt wur<strong>de</strong>“ zugelassen (ALTHOLZV 2002). Dieses wird in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung fürdie stoffliche Wie<strong>de</strong>rverwendung unterstellt. Des Weiteren wer<strong>de</strong>n in dieser Studie keine Produktebetrachtet, die mit Holzschutzmitteln behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>mzufolge unter die Kategorie A IVfallen wür<strong>de</strong>n (vgl. Kapitel 2.5.2.6).Wie in Kapitel 2.2.2.2 beschrieben, sind für die Bewertung <strong>de</strong>s Recyclingpotentials nachEN 15804:2012 Kenntnisse über die Verwendung <strong>de</strong>s Abfallstroms in an<strong>de</strong>ren Systemen nötig. InDeutschland wur<strong>de</strong>n nach MANTAU und BILITEWSKI im Jahr 2007 <strong>von</strong> <strong>de</strong>n etwa 10,7 Mio. t Altholz etwa2 % in Deponien verbracht, 20 % stofflich und die restlichen 78 % thermisch verwertet (MANTAU,BILITEWSKI 2010). Da sich die Menge an <strong>de</strong>poniertem Altholz nach Angabe <strong>de</strong>r Autoren zwischen 2002und 2007 um mehr als <strong>de</strong>n Faktor 10 verringert hat, ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Deponierung inZukunft noch weiter an Be<strong>de</strong>utung verliert. Sie wird daher als vernachlässigbar eingestuft. Da <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit<strong>de</strong>ponierte Anteil zukünftig eher im Bereich <strong>de</strong>r thermischen als in <strong>de</strong>r stofflichen Verwertung genutztwer<strong>de</strong>n wird, wird die Annahme, dass 20 % <strong>de</strong>r Althölzer stofflich und 80 % thermisch verwertetwer<strong>de</strong>n, als realistisch für heutige Verhältnisse eingestuft. Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r realen Altholzflüssein Deutschland und <strong>de</strong>n gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie etwa <strong>de</strong>r AltholzV, kann da<strong>von</strong>ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass alles <strong>de</strong>m Forst entnommene Holz letztlich verbrannt wird, da es nicht unendlichlange als Produkt bestehen o<strong>de</strong>r unendlich oft recycelt wer<strong>de</strong>n kann. Da grundsätzlich bei<strong>de</strong>Nutzungsformen möglich sind, wer<strong>de</strong>n für eine Bewertung im Rahmen <strong>de</strong>r EN 15804:2012 zwei Szenarien<strong>de</strong>finiert, die im Folgen<strong>de</strong>n „stoffliches Szenario“ für die 100%ige stoffliche Nutzung <strong>de</strong>s Altholzesund „energetisches Szenario“ für die 100%ige energetische Nutzung <strong>von</strong> Altholz benannt wer<strong>de</strong>n.Für eine Bewertung <strong>de</strong>s Abfallstroms nach <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s ILCD Handbuchs wird eine Berechnungsformelvorgeschlagen, die, wie in Kapitel 2.2.2.2 beschrieben, eine entsprechen<strong>de</strong> Co-Produktallokationüber die Ergebnisse aus Modul A1 erlaubt (s. Kapitel 2.5.1.5).2.5.1.2 Die Bereitstellung <strong>de</strong>r Rohstoffe (Modul A1)Das Informationsmodul A1 umfasst die Bereitstellung aller Rohstoffe, die sich als Material in <strong>de</strong>r funktionalenEinheit wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n. Dabei ist jeweils die gesamte Bereitstellungskette <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Wiege biszum Werkstor für das durch das bilanzierte Werk genutzte Produkt enthalten. Für Altholz, welches in<strong>de</strong>m betrachtetem System als Rohstoff genutzt wird gilt die in Kapitel 2.2.2.1 <strong>de</strong>finierte Systemgrenzefür Sekundärstoffe, die nach EN 15804:2012 durch <strong>de</strong>n Punkt <strong>de</strong>r vollständigen Abfallbehandlung beschriebenbzw. <strong>de</strong>finiert wird. Demnach hat das eingesetzte „Altholz ab Sammelstelle“ keine Aufwendungen.Die materialinhärenten Eigenschaften, wie <strong>de</strong>r Heizwert o<strong>de</strong>r Kohlenstoffgehalt, wer<strong>de</strong>n hingegenimmer berücksichtigt. Der Begriff Sekundärstoff trifft laut EN 15804:2012 nur auf das genutzteAltholz zu, nicht auf Industrierestholz o<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>. Wer<strong>de</strong>n diese als Rohstoffquelle genutzt, so bestehtihr ökologischer Rucksack – analog zur Herstellung <strong>de</strong>r Hauptprodukte – aus <strong>de</strong>n nach Preis alloziertenAufwendungen <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Bereitstellung <strong>de</strong>r Rundholzes bis zum Anfall <strong>de</strong>s Nebenproduktes im Industrieprozess,etwa im Sägewerk (vgl. Kapitel 2.2.2). Zur Illustration sollen nachfolgen<strong>de</strong> zwei Beispieledienen:

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